Seine erste Anstellung hatte er 1830 als Lehrer an der privaten Erziehungsanstalt im Landgut Amalienburg in Kössern bei Grimma. Nach dreijährigem Einsatz als Hilfslehrer an der Dresdner Kreuzschule unternahm er von 1834 bis 1836 eine Bildungsreise nach Österreich und Ungarn. Danach unterrichtete er von 1837 bis 1849 in Leipzig an der 1. Bürgerschule auf der Moritzbastei sowie an der Nikolaischule.
Nach seinem pädagogischen Konzept vom „Modernen Gesamtgymnasium“ gründete er 1849 in Leipzig eine eigene Lehranstalt, die 1854 durch eine „Höhere Töchterschule“ erweiterte, in welcher er im folgenden Jahr Stenografie- und Turnunterricht für Mädchen einführte. Das Gesamtkonzept sah ein vorbereitendes Progymnasium vor und später eine Aufteilung in das mathematisch-naturwissenschaftliche „Realgymnasium“ und das humanistische „Gelehrte Gymnasium“. Sein Modell erfuhr große Aufmerksamkeit im In- und Ausland.[1]
1857 folgte er einem Ruf als Direktor eine Bürgerschule in Brünn, um dort sein System einzuführen. 1859 war er wieder in Leipzig, wo er 1862 Direktor der 4. Bürgerschule wurde.
1864 griff Hauschild den seinerzeit ungewöhnlichen Wunsch seines 1861 verstorbenen Freundes, des Arztes Moritz Schreber nach kindgerechten Spiel- und Turnplätzen auf. Er gründete zu diesem Zweck mit Eltern der Schüler einen Verein, der Schrebers Namen erhielt. Der erste „Schreberplatz“, ein Spielplatz im Freien, wurde am 29. Mai 1865 in der Leipziger Westvorstadt eingeweiht. Die Eltern, die das Spiel der Kinder beaufsichtigten, leitete der pensionierte Oberlehrer Karl Gesell an. Er war es, der als weitere Beschäftigungsmöglichkeit die Kinder am Rande des Platzes Beete anlegen ließ, von denen aber bald die Erwachsenen Besitz ergriffen. Daraus entwickelten sich Kleingärten, welche Schrebergärten genannt wurden. So wurde Hauschild zum Mitinitiator des Schrebergartenwesens
Ernst Innozenz Hauschild war zweimal verheiratet, ab 1841 mit Maria Theresia, geb. Mertens (1817–1852), und ab 1853 mit Clara Augusta, geb. Heumann (1822–1870). Er hatte insgesamt fünf Töchter.[2]
Ehrung
1899 wurde im Leipziger Stadtteil Lindenau die Hauschildstraße nach ihm benannt.
In der Nähe des Vereinshauses des Leipziger Kleingärtnerverein Dr. Schreber e.V. steht ein Denkmal, das ihm gemeinsam mit Moritz Schreber gewidmet ist.
Ein weiteres Denkmal für beide steht im Kleingartenverein Südvorstadt am Schleußiger Weg.
Schriften (Auswahl)
Theorie des französischen Artikels. München : Palm, 1830
Vokabular und gramm. Anmerkungen zu Philippe-Paul de Ségur: Histoire de Napoléon et de la grande armée pendant l'année 1812. Leipzig : Renger, 1846
Die Stenographie in Lehranstalten für höhere Bildung. Leipzig : Julius Klinkhardt, 1850
Elementarbuch der deutschen Sprache nach der kalkulirenden Methode : Ein Lehr- und Lesebuch. I und II. Leipzig : Renger, 1854