Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort als Erfrathusen im Jahr 844 im Lorscher Codex.[2] In erhaltenen Urkunden wurde Erfurtshausen später unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3]Erfrateshusen (917/18), Erfirshusin (1151), Erverhusen (1232) [Huyskens, Quellenstudien, S. 189–190 Nr. 36],[4]Ervershusen (1233), Herfrideshusen (um 1248), Erenfrideshusen (1276), Erfurtshusen (1395), Erffortzhausen (1405) und Erffurdishusen (1416).
Die ehemals eigenständige Gemeinde Erfurtshausen wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Amöneburg eingemeindet.[5][6] Für das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Erfurtshausen wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[7]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Erfurtshausen angehört(e):[3][8]
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Amöneburg
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Amöneburg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Erfurtshausen 573 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 240 zwischen 18 und 49, 120 zwischen 50 und 64 und 90 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 222 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 54 Paare ohne Kinder und 90 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 156 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
Familien; 22 nutzungsberechtigte, 27 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger
Erfurtshausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022
Jahr
Einwohner
1834
318
1840
345
1846
363
1852
340
1858
354
1864
345
1871
300
1875
308
1885
297
1895
324
1905
321
1910
329
1925
328
1939
402
1946
477
1950
472
1956
462
1961
430
1967
429
1980
?
1990
?
1995
614
2000
538
2005
606
2011
573
2022
531
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[3]; Stadt Amöneburg[1]; Zensus 2011[11]
In der Mitte des Ortes befindet sich die katholische Kirche St. Michael. Sie wurde 1852 eingeweiht. Markant für das Dorf ist der Fassadenturm des Gotteshauses.
↑
Albert Huyskens: Quellenstudien zur Geschichte der hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen. Elwert, Marburg 1908.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.2, S.47, Punkt 50 Abs. 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8MB]).
↑ abHauptsatzung. (PDF; 154 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Amöneburg, abgerufen im September 2023.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.128 (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74.