Die Beben in der Kölner Bucht entstehen dadurch, dass die afrikanische Platte südlich von Italien gegen die eurasische Platte drückt. Dieser Druck wird weitergeleitet. So entstehen in Mitteleuropa Zug- und Druckspannungen, die sich in Schwächezonen, wie der Kölner Bucht, als Erdbeben entladen. Im Zuge dieser Erdbeben senkt sich die Kölner Bucht langsam ab.
Bedeutung
Seit 1975 werden die Erdbeben der Kölner Bucht erfasst und veröffentlicht.[1] Mehrmals im Monat gibt es in der Kölner Bucht Kleinbeben, die in der Regel nicht gespürt werden, beispielsweise im November 2005: Mersch (Jülich) und Eschweiler (2. November, Stärke 0,7 bis 1,2), Alsdorf-Blumenrath (11. November, Stärke 0,7), Erp (13. November, Stärke 1,0), Bergheim-Niederaußem (16. November, Stärke 0,9), Roermond (19. November, Stärke 1,2), Bad Ems (21. November, Stärke 2,2), Mersch (22. November, Stärke 0,8).
Erdbeben in der Vergangenheit
Frühe Erdbeben sind erfasst seit 880 (Mainz) und 1080 (Köln).[2]
Der aktuelle Kölner Erdbebenkatalog reicht bis in die Zeit um 1600 zurück:[3]
es war eines der stärksten Erdbeben in Mitteleuropa und bis heute das stärkste überlieferte Erdbeben in Deutschland. Zwei Tote wurden gezählt, viele Gebäude wurden schwer beschädigt oder zerstört. In Aachen wurden ebenfalls zwei Personen erschlagen und ein Mann schwer verletzt.
19. Januar 1757, 1758 und 1759 sowie am 9. Juni 1771 und 15./16. Juli 1773
Ein Toter und einige beschädigte Gebäude. In Aachen stürzen zahlreiche Schornsteine um, Gebäude wurden beschädigt.
18. November 1881
Raum Aachen
nicht überliefert
Nach Chronikangaben war der Erdstoß in den Regierungsbezirken Aachen, Köln, Düsseldorf, Arnsberg und Münster sowie in Teilen von Belgien und Hollands zu spüren. Am 24. November wurde ein geringer starkes Nachbeben registriert.[8]
1600–1900: H. Meidow: Rekonstruktion und Reinterpretation von historischen Erdbeben in den nördlichen Rheinlanden unter Berücksichtigung der Erfahrungen bei dem Erdbeben von Roermond am 13. April 1992. Dissertation, Universität Köln. Leverkusen 1995. Klaus-Günter Hinzen, Mamke Oemisch: Location and Magnitude from Seismic Intensity Data of Recent and Historic Earthquakes in the Northern Rhine Area, Central Europe. In: Bulletin Seismological Society of America. 91, 2001, S. 40–55. doi:10.1785/0120000036
1901–1953: M. Schwarzbach: Die Erdbeben des Rheinlandes. (= Kölner Geologische Hefte. 1). Köln 1951, DNB454611811. Klaus-Günter Hinzen, Mamke Oemisch: Location and Magnitude from Seismic Intensity Data of Recent and Historic Earthquakes in the Northern Rhine Area, Central Europe. In: Bulletin Seismological Society of America. 91, 2001, S. 40–55.
1953–1975: L. Ahorner: Erdbebenkatalog. Abt. Erdbebengeologie Universität zu Köln (1996, unveröffentlicht)
1975–2004: S. K. Reamer, Klaus-Günter Hinzen: An Earthquake Catalog for the Northern Rhine Area, Central Europe (1975–2002). In: Seismological Research Letters. 75, 2004, S. 575–587. Digitalkatalog Abteilung Erdbebengeologie Universität zu Köln, www.erdbebenstation.de
↑Karl Wörle: Eine Statistik von Dortmund. Handbuch ... nach amtlichen Quellen, etc. Köppen, Dortmund 1869, S. 60 (Digitalisat in der Google-Buchsuche)
↑J. P. J. Monheim: Die Heilquellen von Aachen, Burtscheid, Spaa, Malmedy und Heilstein in ihren historischen, geognostischen, physischen, chemischen und medizinischen Beziehungen. Aachen 1829, S. 261.
↑J. P. J. Monheim: Die Heilquellen von Aachen, Burtscheid, Spaa, Malmedy und Heilstein in ihren historischen, geognostischen, physischen, chemischen und medizinischen Beziehungen. Aachen 1829, S. 169.
↑A. Pauels: Unter Adler und Schwan – Die Chronik der Bürgermeisterei Burtscheid für die Jahre 1814–1886 1997. S. 246. Aachen