Die Ennstaler Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Ostalpen in der Steiermark, ein kleiner Teil im Nordwesten befindet sich auch in Oberösterreich. Die Landschaft umfasst in ihrem zentralen Teil kleinere Bergketten der Nördlichen Kalkalpen mit Hochgebirgscharakter aus triassischenKalken, die das Gesäuse, ein Durchbruchstal der Enns, und das Admonter Becken umsäumen. Große Teile bilden dabei den Nationalpark Gesäuse. Hier findet sich mit dem Hochtor (2369 m) auch die höchste Erhebung der Gruppe. Der südliche Teil der Ennstaler Alpen wird auch als Eisenerzer Alpen bezeichnet und zählt geologisch überwiegend zur Grauwackenzone. Er zeichnet sich durch ein vielfältiges landschaftliches Erscheinungsbild, mit einem mehrfachen Wechsel von Massiven aus Kalkstein und Silikatgestein sowie von Bergketten und Plateaustöcken aus. Am Erzberg besteht der größte Eisenerz-Tagbau Mitteleuropas. Der Nordteil der Ennstaler Alpen im Raum St. Gallen weist Mittelgebirgscharakter auf und ist vergleichsweise touristisch unbedeutend.
Der Gebirgszug wird im nördlichen Teil von der Enns durchbrochen. Dieser Talabschnitt trägt die Bezeichnung „Gesäuse“. Das Tal wird hier von den einzigen Straßen- und Bahnlinien, die durch die Ennstaler Alpen führen, begleitet.
Die Ennstaler Alpen bestehen aus zwei sehr unterschiedlich aufgebauten Abschnitten: Der nördliche Teil (Haller Mauern und Gesäuseberge) ist Teil der nördlichen Kalkalpen und daher vorwiegend aus Kalk aufgebaut. Die Eisenerzer Alpen gehören größtenteils zur Grauwackenzone, die hier ihre größte Breite aufweist. Dementsprechend finden sich hier auch zahlreiche Eisenerzvorkommen (bei Eisenerz und Radmer).
Teilmassive und Wanderwege
Eisenerzer Alpen
Die Eisenerzer Alpen mit ihrem Hauptgipfel, dem Eisenerzer Reichenstein (2165 m), bilden den südlichen Teil der Ennstaler Alpen. Ihr Hauptkamm verläuft West-Ost, aber die vorgelagerten Massive des Kaiserschilds (2085 m) und des Gößeck (2215 m), Hauptgipfel des Reiting, geben ihm einen rhombischen Grundriss.
Gesäuseberge
Das Gesäuse mit seinem Hauptgipfel Hochtor bildet den nordöstlichen Teil der Ennstaler Alpen.
Haller Mauern
Die Haller Mauern mit ihrem Hauptgipfel, dem Großen Pyhrgas bilden den nordwestlichen Teil der Ennstaler Alpen.
Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg mit fünf Teilwegen durch die ganzen Alpen, durchquert ebenfalls die Ennstaler Alpen. Der Violette Weg der Via Alpina verläuft mit zwei Etappen durch die Ennstaler Alpen wie folgt:
Etappe A24 von Trieben nach Admont über die Kaiserau
Etappe A25 von Admont nach Spital am Pyhrn über das Rohrauerhaus
Literatur
Günter Auferbauer, Luise Auferbauer: Bergwanderungen im Gesäuse. 50 ausgewählte Wanderungen sowie eine neuntägige Rundtour in den Gesäusebergen und Eisenerzer Alpen. Gesäuse mit Eisenerzer Alpen. 2. Auflage. Bergverlag Rother, München 2001, ISBN 3-7633-4213-3.
Ernst Kren, Wolfgang Heitzmann: Gesäuse. Nationalpark & Ennstaler Alpen. Steirische Verlagsgesellschaft, Graz 2002, ISBN 3-85489-081-8.
Hubert Wolf, Josef Hasitschka: Nationalpark Gesäuse. Styria, Graz u. a. 2002, ISBN 3-222-12997-5.