Die altmärkische Ortschaft liegt 5 Kilometer südwestlich von Kalbe (Milde). Im Norden fließt die Beeke.[2]
Ortschaftsgliederung
Die Ortschaft besteht aus den Ortsteilen Klein Engersen und Engersen, das früher Groß Engersen hieß.[3][4]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Erstmals 1238 wurden Engerbu parvum (Klein Engersen) und Engerbu magnum (Groß Engersen) schriftlich erwähnt.[5] Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen gab in diesem Jahr beide Dörfer an Abt Gerhard von Werden und Helmstedt zurück. Die dabei erstellte Resignationsurkunde ist das älteste erhaltene Dokument, das auf beide Ortschaften hinweist.[6]
Das ehemalige Alvenslebensche Rittergut wurde um 1826 aufgelöst.
Am 20. Juli 1950 entstand die Gemeinde Engersen durch den Zusammenschluss der Gemeinden Groß Engersen und Klein Engersen.[8] Sie gehörte ab dem 25. Juli 1952 zum Kreis Kalbe (Milde). Am 1. Januar 1988 wurde die Gemeinde dem Kreis Gardelegen zugeordnet.[9]
Die Gemeinde Engersen und war Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Arendsee-Kalbe. Durch eine Gebietsänderungsvereinbarung beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Stadt Kalbe (Milde) (am 25. Juni 2009), Brunau (am 12. Mai 2009), Engersen (am 2. Juni 2009), Jeetze (am 3. Juni 2009), Kakerbeck (am 25. Juni 2009), Packebusch (am 4. Juni 2009) und Vienau (am 14. Mai 2009), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Stadt Kalbe (Milde) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[10][11]
Nach Umsetzung der Vereinigungsvereinbarung der bisher selbstständigen Gemeinde Engersen wurden Engersen und Klein Engersen Ortsteile der neuen Stadt Kalbe (Milde). Für die eingeflossene Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Gemeinde Engersen und künftigen Ortsteile Engersen und Klein Engersen wurden zur Ortschaft der neuen Stadt Kalbe (Milde). In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Engersen wurde ein Ortschaftsrat mit sieben Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006,[7] 2015 bis 2018[14]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Groß Engersen in Engersen und die Kirchengemeinde Klein Engersen, die früher zur Pfarrei Groß Engersen gehörten,[15] werden heute betreut vom Pfarrbereich Estedt im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]
Politik
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister der Ortschaft Engersen ist seit 2015 Wilfried Hartmann.[17]
Ortschaftsrat
Die Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 führte zu folgender Sitzverteilung:
Wählergruppe Engersen: 4 Sitze
CDU: 1 Sitz
Gewählt wurde eine Ortschaftsrätin und 4 Räte.[18]
Auf dem Kirchhof befindet sich ein alter Friedhof. Der Ortsfriedhof liegt im Osten des Dorfes.
Vor der Kirche in Engersen steht ein Denkmal für die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges. Daneben ist ein Gedenkstein für die Opfer des Zweiten Weltkrieges aufgestellt.[21]
Sport
Seit dem Jahr 2007 werden in Groß Engersen auf dem Sportplatz die Highland-Games veranstaltet. Männer, die mit karierten Röcken bekleidet sind, treten in Disziplinen wie Sandsackwurf und Bierkistenstapeln an.
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Ortschaft Groß Engersen gibt es heute eine Putenfarm, eine Schlosserei, eine Landmaschinenwerkstatt, einen Biobauernhof sowie die Agrargenossenschaft Engersen eG (Mutterkuhhaltung). Bis zum Ende der 1970er-Jahre existierte in Groß Engersen eine Grundschule.
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.623–628, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Adolf Parisius, Adolf Brinkmann: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Kreis Gardelegen. Hrsg.: Halle an der Saale. XX. Heft. Hendel, 1897, S.29–30.
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.207 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.404, 18. Groß Engersen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Stadt Kalbe (Milde) (Hrsg.): Hauptsatzung der Gemeinde Stadt Kalbe (Milde). Ortschaftsverfassung, §13 Ortschaften. 29. April 2021 (verwaltungsportal.de [PDF; 3,6MB; abgerufen am 19. März 2023]).
↑Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
↑ abPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.623–628, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.274–281 (PDF).
↑Altmarkkreis Salzwedel: Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr.8, 26. August 2009, S.208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 308kB; abgerufen am 2. Oktober 2022]).
↑Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.62 (genealogy.net [Volltext und Scan]).