In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Schwestergattung Entamoeba (mit Wirbeltieren als Wirten) hier in die Gattung Endamoeba überführt, weshalb die diese Amöbenarten enthaltende Familie manchmal als Endamoebidae bezeichnet wird.
Dieser Schritt wurde jedoch von der Internationalen Kommission für Zoologische Nomenklatur (englischInternational Commission on Zoological Nomenclature) in den späten 1950er Jahren rückgängig gemacht. Die Familie heißt nun Entamoebidae,[4] mit Endamoeba als Typusgattung.[2]
Seither sind die beiden Gattungen Entamoeba und Endamoeba stabil geblieben (Stand April 2022).
Die Trophozoiten (beweglichen Zellen) sind gewöhnlich zwischen 10 und 165 µm groß und haben breite, sich vergrößernde, gelappte Pseudopodien (Scheinfüßchen).
Das Ektoplasma (die äußeren Teile des Zytoplasmas) sind klar, das Endoplasma (der Innenbereich des Zytoplasmas) ist körnig und sieht wie mit inneren Rippen versehen aus.
Der Zellkern ist oval oder kugelförmig, mit einer körnigen Peripherie (Randzone) und klarem Zentrum. Es gibt kein Nucleolus (Endosom).
Das Zytoplasma ist ohne Kristalle oder kontraktile Vakuolen.[3]
Die Zysten (Ruhe- oder Dauerform) sind kugelförmig mit einer dicken Membran. Sie haben oft 60 oder mehr Kerne (siehe Synzytium).[3]
Nach früherer nomenklatorischer Verwirrung gilt die Gattung heute als auf die Därme von Schaben (Blattodea, wie Küchenschaben und holzfressende Schaben, Cryptocercidae) sowie Termiten beschränkt (Stand April 2022).[3]
Anm.: Nach Ansicht der meisten Autoren ist die Verwandtschaft mit den geißeltragenden Amöben (Amöboflagellaten) der Familie Mastigamoebidae nur weitläufig und rechtfertigt eine eigene Familie für die Gattungen Endamoeba, Entamoeba und nahe Verwandte (Ausnahme Encyclopedia of Life[3]).
Mit der Abspaltung der Gattung Entamoebae wurden die damals bekannten Wirbeltiere infizierenden Spezies in die wiedererrichtete Gattung Entamoebae überführt, z. B.:
Endamoeba histolytica – die parasitäre Amöbe, die beim Menschen die Amöbenruhr verursacht ⇒ Entamoeba histolytica[2]
↑The Amoebae. Archiviert vom Original am 10. Juni 2009; abgerufen am 20. September 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bms.ed.ac.uk Maciver Lab, Biomedical Science. Memento im Webarchiv vom 10. Juni 2009.