Emil Saudek war ein Kind eines Kaufmannes und Landwirts. Er studierte von 1895 bis 1900 Jura an der Universität Wien und wurde 1902 promoviert. Er arbeitete als Bankbeamter bei der Anglo-österreichischen Bank in Wien und danach in Prag und wurde 1923 zum Sekretär befördert. 1930 ließ er sich pensionieren.
Saudek gab Werke seiner Landsleute Josef Svatopluk Machar und Otokar Březina heraus und übersetzte literarische Werke, insbesondere Lyrik, aus dem Tschechischen ins Deutsche. Er schrieb Literaturkritiken.
Sein Sohn Erik Adolf Saudek (1904–63) wirkte als literarischer Übersetzer ins Tschechische.
Schriften (Auswahl)
O poesii O. Březiny (Über die Poesie O. Březinas), 1912
Pod oblohou O. Březiny (Unter dem Himmel O. Březinas), 1928
Hrsg.: Dichter Machar und Prof. Masaryk im Kampfe gegen den Klerikalismus. 1912.
Otokar Březina: Winde von Mittag nach Mitternacht. Übersetzung Emil Saudek, Franz Werfel. (Větry od pólů, Gedichtzyklus 1897) 1920
Otokar Březina: Baumeister am Tempel. Übersetzung Emil Saudek, Franz Werfel. 1920 (Stavitelé chrámu, Gedichte 1899)
T. G. Masaryk: Das neue Europa : der slavische Standpunkt. Autorisierte Übertragung Emil Saudek. Berlin : C.A. Schwetschke & Sohn, 1922 (Nová Evropa 1918, 1920)
Vojtěch Rakous: Die Geschichten von Modche und Resi. 1922 (Modche a Rézi)
Vojtěch Rakous: An der Wegscheide. 1922 (Na rozcestí)
Otokar Březina: Musik der Quellen. Übersetzung Emil Saudek, Franz Werfel. 2 Bände, 1923 (Hudba pramenů)
Hartmut Binder: Emil Saudek als Březina-Übersetzer : ein vergessener Literatur-Vermittler. in: Euroslavica, Prag, 1997, S. 81–125 ISSN 1210-9029
Lucie Merhautová, Michal Topor: Emil Saudek (1876–1941): Ein Übersetzer und Kulturvermittler zwischen Metropole und Provinz. Böhlau Köln, 2022, ISBN 978-3-412-52496-8.