Emil FranzelEmil Franzel (* 29. Mai 1901 in Haan bei Dux in Böhmen, Österreich-Ungarn; † 29. Juni 1976) war ein deutscher Historiker, Journalist, Buchautor und sudetendeutscher Politiker. LebenFranzel studierte Geschichte, Germanistik, Geographie und Staatswissenschaften. 1925 erlangte er das Staatsexamen und wurde promoviert. Von 1924 bis 1937 war er freier Schriftsteller, bis 1937 gehörte er der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei an und publizierte teilweise unter dem Pseudonym Karl von Boeheim. 1936 übernahm er das Prager Volksbildungshaus Urania. Ab 1939 war er im deutsch besetzten Prag Bibliothekar am Böhmischen Landesmuseum und Geschichtslehrer an der Prager Polizeischule. Im Juli 1941 wurde er zur Schutzpolizei-Reserve eingezogen, die der SS unterstellt war.[1] Franzel war nach Krieg und Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei u. a. Mitglied der katholischen Ackermann-Gemeinde und ein wichtiger und meinungsgebender Vertreter der sudetendeutschen Nachkriegspublizistik. In seinen historischen Veröffentlichungen blieb er begrifflich auch nach dem Zweiten Weltkrieg in der „Herrenvolk“-Rhetorik verhaftet; so ist etwa in seiner Sudetendeutschen Geschichte von 1958 von einer möglichen „Übereinanderschichtung von Herrenvölkern und Niedervölkern“ in Bezug auf die Vor- und Frühgeschichte Böhmens und Mährens die Rede.[2] Beruflich war er von 1951 bis zur Pensionierung 1963 Mitarbeiter der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Von 1953 bis 1963 war er Ministerialbeauftragter für das staatliche Büchereiwesen in Bayern. Er war Gründungsmitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft und des Sudetendeutschen Rates. 1962 erhielt er den sudetendeutschen Förderpreis. 1968 wurde er mit dem Konrad-Adenauer-Preis der Deutschland-Stiftung ausgezeichnet. Publikationen (Auswahl)
Zeitschriftenbeiträge (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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