Für die Herkunft des Namens finden sich in der Literatur mehrere Erklärungen. Nach Berger (1999)[5] ist der Name der Elz vorgermanisch und leitet sich vom indogermanischen *el-/*ol- (= treiben, sich bewegen, fließen) bzw. vom Flussnamen Alantia ab. Diese Herleitung gilt auch für die beiden anderen Flüsse Elz, die der Mosel bzw. dem Neckar zufließen. Kleiber (1997:244)[6] dagegen schreibt, „der Name Elz ... ist auf keltisch alt- bzw. *Altia ‚die Hohe, d. h. die von der Höhe kommt‘ zurückzuführen“. Hugo Steger (1994) vermutet hingegen, dass der antike Name des römischenRiegelHelvetum gewesen sei und sich dieser Name auf den Fluss übertragen habe (*Elvtum > *Elvetu- > *Eltu-).[7]
Nach Berger (1999) sind die Namen Helzaha fluvium (763), Elzach (1234) und Elza (1335) urkundlich belegt.
Im Oberlauf fließt die Elz in nördliche Richtung, zunächst durch ein Hochtal mit Wiesen, Mooren und von eiszeitlichen Gletschern geprägten Formen, dann, nach einer Steilstufe mit den kleinen Elzfällen, durch ein tief eingekerbtes, kaum besiedeltes Waldtal.
In Oberprechtal knickt sie scharf in Richtung Südwesten ab. Hier beginnt das mittlere, eigentliche Elztal, das geradlinig nach Südwesten führt und dabei den 700 bis 900 Meter abfallenden Hochschwarzwald im Südosten von weit niedrigeren Teilen des Mittleren Schwarzwaldes trennt. Im nun dicht besiedelten Tal folgen auf die Stadt Elzach die Orte Winden und Gutach im Breisgau, wo der Elz die um knapp die Hälfte größere Wilde Gutach zuströmt. Unterhalb der Stadt Waldkirch tritt die Elz bei Denzlingen in die Freiburger Bucht der Oberrheinebene aus. Fortan fließt sie, Emmendingen und Teningen passierend, in nordwestliche Richtung. Ein Teil des Wassers der Elz wird ab dem Kollmarsreuter Wehr über einen Mühlbach durch Emmendingen geleitet, wo es mehrere Wasserkraftanlagen antreibt und das Stadtbild aufwertet. Bei Riegel am Kaiserstuhl treffen die Elz, die aus Freiburg im Breisgau kommende Dreisam und die Alte Dreisam aufeinander.
Bald danach gabelt sich die Elz wieder auf: Eine gewisse Wassermenge (bis 8,5 m³/s) fließt über die Alte Elz an Hecklingen vorbei durch Kenzingen und im weiteren Verlauf durch den Europapark Rust zur späteren Mündung in den Rhein. Darüber hinausgehende Wassermengen, im Mittel etwa 13,2 m³/s, werden weiter flussaufwärts über den unter Leitung von Johann Gottfried Tulla künstlich geschaffenen Leopoldskanal nordwestlich von Rheinhausen in den Rhein geleitet. Die Alte Elz mündete früher bei Schwanau in den Rhein. Heute wird sie über verschiedene Altrheinrinnen parallel zum Rhein bis an den südlichen Ortsrand von Kehl geleitet und erreicht so auf ihrem längsten Fließweg 121 Kilometer Länge; früher waren es gut 90 Kilometer.
Luftbilder
Blick elzaufwärts über Emmendingen zum Kandel
„Alte Elz“ zwischen Kenzingen und Rheinhausen (Breisgau)
Luftbild Obere Elz, Blickrichtung nach Norden
Kanalisierte Elz bei Riegel am Kaiserstuhl
Weitere Bilder der Elz
Quelle der Elz
Hochtal über dem Kerbtal der Elz
Wassermer Wehr, südlich Emmendingen
Zuflüsse
In der Tabelle sind alle Zuflüsse aufgeführt, die länger als 5 Kilometer sind, ausgenommen flussbegleitende Mühlkanäle.[LUBW 1] Entsprechend der Fließgewässerkennziffer ist der Frischnaubach der oberste Zufluss, dieser mündet erst nach der Laufwende auf Gemarkung Prechtal in die Elz, der Ettenbach ist der unterste Zufluss und mündet kurz vor Kappel in sie. Alle aufgeführten Zuflüsse haben ihr Einzugsgebiet im Landkreis Emmendingen, außer dem Ettenbach, der im Ortenaukreis liegt.
Es gibt zwei Sonderfälle in der Tabelle: Die Alte Dreisam mündet zwar zusammen mit der Dreisam in die Elz, wird aber – vor dem Hintergrund des früher gemeinsamen Verlaufs – offiziell als Nebenfluss der Dreisam geführt und damit als Nebenfluss 2. Ordnung der Elz. Der Leopoldskanal ist als abzweigendes Gewässer mit aufgeführt, da er im Mittel etwa zwei Drittel der Wasserführung aufnimmt und damit der Alten Elz nur etwa ein Drittel verbleibt. Beide Sonderfälle sind mit dunklerem Grau hervorgehoben.
Zuflüsse der Elz (Werte gelte für jeweiligen Mündungspunkt)
↑Stationierung, die Entfernung von der Flussmündung aufwärts bis zu diesem Zufluss. Die Alte Dreisam ist entsprechend an der Dreisam stationiert.
↑Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer. Hinter dem bei allen gemeinsamen Präfix, nämlich der Fließgewässerkennziffer der Elz selbst, wurde zur besseren Lesbarkeit stets ein Trenner eingefügt.
↑Mittlerer Abfluss des Zuflusses am Mündungspunkt; Angaben aus: Abfluss-BW - regionalisierte Abfluss-Kennwerte Baden-Württemberg der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW)
↑Einzugsgebiet nach dem Layer Aggregierte Gebiete 04.
↑Länge nach dem Layer Gewässernetz (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW. Die Länge kann andersnamige Oberläufe einschließen und auch Namens-Oberläufe zugunsten von hydrologisch dominierenden Zuflüssen zum Namenslauf übergehen.
↑Einzugsgebiet nach dem Layer Basiseinzugsgebiet (AWGN) des Online-Kartenservers der LUBW, teils aufsummiert aus Teileinzugsgebieten, manchmal auch abgemessen. Der letzte Fall wurde jeweils in der Spalte Anmerkungen dokumentiert.
↑Höhe nach dem Höhenlinienbild oder nach Beschriftungen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
↑ abcEinzugsgebiet abgemessen auf dem Hintergrundlayer Topographische Karte.
↑Der Altersbach mündet in einen nahen, etwa parallelen Gewerbekanal. Stationierung ungefähr auf die Elz übergepaust, entsprechend die Mündungshöhe.
↑Berger, Dieter (1999): Geographische Namen in Deutschland. Duden Taschenbücher, Bd. 25.
↑Kleiber, Wolfgang (1997): „Die neuentdeckte römische Straßenverbindung zwischen Baar (Hüfingen) und Breisgau (Zarten) im Blickwinkel der Namenkunde.“ In: Italica et Romanica. Festschrift für Max Pfister zum 65. Geburtstag. Eds. Günter Holtus et al. Bd. 3 Tübingen: 239-252.
↑Hugo Steger: *Regula/Riegel am Kaiserstuhl - Helvetum? Ein römischer Rechts- und Verwaltungsbezirk in der römisch-germanischen Kontaktzone am Oberrhein: Die Kontinuität seiner Bezeichnung in einem Ortsnamen und ein verschollener Siedlungsname. In: Hans Ulrich Nuber et al. (Hrsg.): Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland. Band 6: Römer und Alamannen im Breisgau. Sigmaringen 1994, S. 323–327.
Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7412 Kehl, Nr. 7512 Neuried, Nr. 7513 Offenburg, Nr. 7711 Weisweil, Nr. 7712 Ettenheim, Nr. 7713 Schuttertal, Nr. 7714 Haslach, Nr. 7715 Hornberg, Nr. 7811 Wyhl, Nr. 7812 Kenzingen, Nr. 7813 Emmendingen, Nr. 7814 Elzach, Nr. 7815 Triberg im Schwarzwald, Nr. 7911 Breisach am Rhein, Nr. 7912 Freiburg im Breisgau Nordwest, Nr. 7913 Freiburg im Breisgau Nordost, Nr. 7914 St. Peter, Nr. 7915 Furtwangen, Nr. 8011 Hartheim, Nr. 8012 Freiburg im Breisgau Südwest, Nr. 8013 Freiburg im Breisgau Südost, Nr. 8014 Hinterzarten, Nr. 8015 Titisee Neustadt, Nr. 8113 Todtnau, Nr. 8114 Feldberg (Schwarzwald)
Weblinks
Commons: Elz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien