Elisabeth Harnik (* 2. August1970 in Graz) ist eine österreichischePianistin, Komponistin, Klangkünstlerin und Musikveranstalterin, die im Bereich der Neuen Improvisationsmusik und der Zeitgenössischen Musik aktiv ist. Komponieren und Improvisieren betrachtet sie als „ein Wechselspiel von Kalkuliertem und Unvorhergesehenem: Ein Reflektieren über entstandenes Klangvokabular – sei es durch vorgefasste oder spontane Interventionen – und ein Nachspüren einer unbewussten inneren Struktur.“[1]
Harnik hatte mit fünf Jahren ersten Musikunterricht; mit zehn Jahren begann sie, Klavier zu spielen. Sie studierte klassisches Klavier an der damaligen Musikhochschule Graz. In dieser Zeit beschäftigte sie sich zunächst mit Jazzgesang, studierte bei Ines Reiger, Sheila Jordan und Jay Clayton, außerdem arbeitete sie mit Ward Swingle.[2] Später Hinwendung zu frei improvisierter Musik.
Angeregt durch einen Workshop bei Pauline Oliveros folgte bis 2006 ein Kompositionsstudium bei Beat Furrer an der heutigen Kunstuniversität Graz.[3] „Ein zentraler Punkt in ihrer kompositorischen Arbeit ist die Auseinandersetzung mit selbst gesetzten Regelwerken, deren Veränderung sowie auch deren Brechung.“[4] Ihre Kompositionen werden von Ensembles wie Zeitfluss Graz, Schallfeld Graz, Ensemble 09 Linz, NeuRaum, RSO Wien, PHACE Wien, Klangforum Wien, Reconsil Wien, Platypus Wien, „die reihe“ Wien, Kontrapunkte Wien, Studio Dan, Trio Amos Wien, Trio Eis Wien, Airborne Extended Wien, Haydn-Trio-Eisenstadt, Thürmchen Ensemble Köln, Ensemble Tonfall der Duisburger Philharmoniker, Ensemble Crush Duisburg, Fidelio Trio London, Cantus Ensemble Zagreb, Savaria Symphonie-orchester Szombathely,Ensemble mise-en NYC, Ensemble Argento NYCundEnsemble Offspring Sydney aufgeführt. Eine Auswahl ihrer Kompositionen wurde 2019 bei einem Gesprächskonzert in der Kunstuniversität Graz aufgeführt.[5] Gemeinsam mit der Schriftstellerin Olga Flor schrieb sie das Musiktheaterstück Kugelstein (2005/2007).
Zumeist getrennt von ihrer Kompositionstätigkeit[6] ist sie seit 1996 als Improvisationsmusikerin tätig. Als Solistin und in Ensembles ist sie auf verschiedenen internationalen Festivals vertreten wie V:NM-Festival, Ulrichsberger Kaleidophon, Nickelsdorfer Konfrontationen, Artacts Festival St. Johann, Klavierfestival Soundgrube Wien, Musicacoustica Beijing, Beethovenfest Bonn, Alpenglow Festival London, Umbrella Music Festival Chicago, Comprovise Festival Köln, Unlimited Festival Wels, Taktlos Festival Zürich, A L’ARME! Festival Berlin, Jazz & More Festival Sibiu, Audio Art Festival Pula, Krakow Jazz Autumn Festival, Alpenglow Festival London, All Ears Festival Oslo, Okka Fest Milwaukee, SoundOut Festival Canberra, Jazz na Fábrica Festival São Paulo.
2010 gründete Harnik mit der bildenden Künstlerin Heidi M. Richter den Verein Kunsthaltestelle Streckhammerhaus; die darin entstandenen Arbeiten „pendeln zwischen Performances mit Live-Painting, Filmvorführungen mit Musik und Konzerten im klassischen Sinn.“ Dort traten Musiker wie Christian Weber, John Tchicai, Renée Baker und Hannah Marshall auf.[7] Harnik lebt in Gams bei Frohnleiten (Steiermark).
Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
2005 Musikförderpreis der Stadt Graz
2007 Würdigungspreis der Kunstuniversität Graz
2007 Österreichisches Staatsstipendium für Komposition
2007 Andrzej-Dobrowolski-Kompositionsstipendium des Landes Steiermark
2008 KomponistInnenforum in Mittersill: Artist in Residence 13.
2010 OMI International Arts Center New York: Artist in Residence
2012 12. eu-art-network Internationales Kunstsymposion in Oslip: Artist in Residence[1]
↑E. Harnik, H. H. Rutz, G. Nierhaus Elisabeth Harnik/Improvisational Re-assemblies In: Gerhard Nierhaus (Hrsg.) Patterns of Intuition: Musical Creativity in the Light of Algorithmic Composition. Dordrecht, Springer, 2015, S. 9.
↑E. Harnik, H. H. Rutz, G. Nierhaus Elisabeth Harnik/Improvisational Re-assemblies In: G. Nierhaus (Hrsg.) Patterns of Intuition: Musical Creativity in the Light of Algorithmic Composition. S. 10.