Die Bundesstraße 520 (seit Juli 2010 herabgestuft zur Landesstraße 3215), die östlich der Ortschaft mit der A 44 die Anschlussstelle Kassel-Bad Wilhelmshöhe bildete, führt südlich bzw. östlich am Ort vorbei.
Am südöstlichen Ortsrand von Elgershausen befindet sich der Polder Schefferfeld, das größte Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Bauna.
Geschichte
Ortsgeschichte
Elgershausen wurde, soweit bekannt, erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1145 als Edelgershusun erwähnt, 1211 wird der Name Elgershusen genannt.[1] Abgeleitet wurde der Ortsname von einem der Personennamen Elger, Elgar oder Edelgar. Ein Ritter von Elgershausen war Lehnsmann der Schauenburger.
Der Ort entwickelte sich von einem landwirtschaftlich strukturierten Ortskern zu einer Gemeinde mit kleinen und mittleren Handwerks- und Gewerbebetrieben. Die Nähe zum Volkswagenwerk in Baunatal hat wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Ortschaft beigetragen und führte zur Errichtung vieler Wohnhäuser in neuen Wohngebieten.
Zum 1. August 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz die bis dahin selbständigen Gemeinden Elgershausen und Hoof zur neuen Gemeinde Schauenburg zusammengeschlossen.[3] Für alle ehemaligen Gemeinden von Schauenburg wurden je ein Ortsbezirk eingerichtet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Elgershausen angehört(e):
[1][5]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel, Gemeinde Schauenburg[Anm. 3]
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Elgershausen 3957 Einwohner. Darunter waren 108 (2,7 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 495 Einwohner unter 18 Jahren, 1515 zwischen 18 und 49, 852 zwischen 50 und 64 und 423 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 1734 Haushalten. Davon waren 591 Singlehaushalte, 489 Paare ohne Kinder und 162 Paare mit Kindern, sowie 126 Alleinerziehende und 30 Wohngemeinschaften. In 432 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1113 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
97 Haushaltungen (Stadt- und Dorfbuch des Ober- und Niederfürstentums Hessen)
Elgershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr
Einwohner
1834
886
1840
955
1846
988
1852
1.017
1858
957
1864
1.001
1871
1.022
1875
1.042
1885
1.054
1895
1.218
1905
1.429
1910
1.461
1925
1.652
1939
1.893
1946
2.561
1950
2.658
1956
2.579
1961
2.734
1967
3.149
1970
3.216
1980
?
1990
?
2000
?
2011
3.957
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[7]
2257 evangelische, 350 römisch-katholische Einwohner
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die örtliche Kirche mit frühgotischem Turm erhielt 1881 ihr heutiges Kirchenschiff. Wegen maroder Stellen an diesem wurde es 2008 neu ummantelt. Seit 2001 erzeugt das Dach der evangelischen Kirche Strom aus Sonnenenergie.
Zudem gibt es im Ort die katholische Kirche St. Nikolaus.
Seit 2008 gibt es ein neues Gewerbegebiet im Ortsteil „Hilschen“ (im örtlichen Dialekt Bezeichnung für die Gemarkung „Am Hölzchen“). Die Nähe zum Volkswagen-Werk soll besonders Unternehmen der Logistik- und Zulieferindustrie Raum für Neuansiedlungen bieten.
Bildung
In Elgershausen gibt es eine Grundschule, an der zurzeit zehn Lehrer unterrichten.[8] Der Schulhof verfügt über eine große Spiellandschaft.
Kitas
Aktuell gibt es drei Kindertagesstätten in Elgershausen – Kita „Pusteblume“, Kita „Kleiner Bär“ sowie Kita „Hirzsteinzwerge“.[9]
Im August 2022 wurde bekannt, dass es neue Reaktivierungspläne gibt, die Straßenbahnlinie 5 von Kassel nach Baunatal-Großenrite bis zum Bahnhof Elgershausen zu verlängern, dies wurde im Lokreport bekannt gegeben.
Töchter und Söhne des Ortsteils
Jakob Calmann Linderer (1771–1840), auch Jacob Callman(n) Linderer, Zahnarzt, Pionier der wissenschaftlichen Zahnmedizin[10]
↑Hauptsatzung. § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Schauenburg, abgerufen im August 2023.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
↑Ullrich Rainer Otte: Jakob Calmann Linderer (1771–1840). Ein Pionier der wissenschaftlichen Zahnmedizin. Medizinische Dissertation, Würzburg 2002, insbesondere S. 25–31.