Elemi (Substantiv, Neutrum, Betonung auf der zweiten Silbe[1]) bezeichnet das Baumharz verschiedener Baumarten, welches in Medizin und Technik genutzt wird. Teilweise wird der Begriff auch als Bezeichnung der Bäume selbst verwendet.
Die Herkunft des Begriffes wird unterschiedlich angegeben, einerseits von arabischal-lāmi (das Glänzende), andererseits von griechischἐναίμονenhaimon (blutstillend). Letzteres bezieht sich auf die Nutzung des Harzes von Boswellia frereana→Weihrauch (Baum), als blutstillendes Medikament in der Antike, welches bei Plinius dem Älteren erwähnt wird,[2] dieser führt ein Medikament dieses Namens an, das die Tränen des arabischen Olivenbaumes enthalten soll. Ebenfalls wird die bei Theophrast erwähnte Elemi-Pflanze dieser Spezies zugeordnet.[3] Nachdem der Begriff Elemi (auch Elenium[4]) im Mittelalter kaum auftaucht, wird er ab dem 16. und 17. Jahrhundert zunehmend für Harze aus Mittel- und Südamerika genutzt (Brasilianisches Elemi), aber auch Harze aus dem pazifischen Raum, die in dieser Zeit nach Europa importiert wurden, wurden mit diesem Begriff bezeichnet.[3] Heute wird er fast ausschließlich für das sogenannte „Manilaelemi“ verwendet.[5]
Die verschiedenen Baumarten sondern nach Einschneiden der Baumrinde ein weißliches oder hellgelbes bis -grünliches, klebriges, trübes und angenehm riechendes Harz ab, welches im Kontakt mit der Luft aushärtet. Mit der Alterung wird es dunkler, zäher, mit glasigem Bruch. Es besteht aus ätherischen Ölen, Harzalkoholen, Resenen, Elemisäuren und etwas Bitterstoffen. Man unterscheidet weiches und minderwertigeres, hartes, an den Bäumen eingetrockneres Elemi.[6]
↑ abcdeAlexander Tschirch, Erich Stock: Die Harze. 2. Band 1. Hälfte. 3. Auflage. Bornträger, 1935, S. 265–267.
↑Vgl. Wilhelm Hassenstein, Hermann Virl: Das Feuerwerkbuch von 1420. 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Büchsenmeisterei. Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Übertragung ins Hochdeutsche und Erläuterungen von Wilhelm Hassenstein. Verlag der Deutschen Technik, München 1941, S. 111 („Elemi und Elenium ist ein Gummi gleich dem Gummi des Olivenbaumes in Etiopia oder Morgenland, ist gelb, von vielen Tröpflein zusammengewachsen. Eines scharfen Geschmacks. Das schwarze, so da siehet wie armoniacum, ist untüchtig.“)
↑John S. Mills, Raymond White: The organic chemistry of museum objects. Second Edition. Butterworth-Heinemann, 1999, ISBN 978-0-7506-4693-2, S. 108.
↑Cheryll Williams: Medicinal Plants in Australia. Volume 2: Gums, Resins, Tannin and Essential Oils. Rosenberg, 2011, ISBN 978-1-877058-94-3, S. 103.
↑Jean Langenheim: Plant Resins. Timber Press, 2003, ISBN 978-0-88192-574-6, S. 357. Zitiert in: J. De la Cruz-Cañizares, M. T. Doménech-Carbó, J. V. Gimeno-Adelantado, R. Mateo-Castro, F. Bosch-Reig: Study of Burseraceae resins used in binding media and varnishes from artworks by gas chromatography–mass spectrometry and pyrolysis-gas chromatography–mass spectrometry. In: Journal of Chromatography A. 1093(1–2), 2005, S. 177–194, doi:10.1016/j.chroma.2005.07.058, PMID 16233883.