Ein Streik ist keine Sonntagsschule
Ein Streik ist keine Sonntagsschule ist ein Dokumentarfilm von Hans Stürm, Mathias Knauer und Nina Stürm-Schatz aus dem Jahr 1974. InhaltDer Film wurde während eines mehrwöchigen Streiks in der Pianofabrik Burger & Jacobi in Biel im Juni 1974 mit gewerkschaftlicher Unterstützung gedreht. Grund für den Streik im Schreinergewerbe war, dass die Firma das vereinbarte dreizehnte Monatsgehalt nicht mehr zahlen wollte. Am Streik beteiligten sich 41 Frauen und Männer. Streiks gab es wegen der helvetischen Gesamtarbeitsverträge kaum, waren kaum möglich. Der Arbeitgeber sass dadurch am längeren Hebel, situationsgemäss war die Belegschaft unerfahren, die Gewerkschaft hatte kein Konzept. Das Ergebnis war letztlich ein voller Erfolg der Arbeitgeber bei minimalen Zugeständnissen. Der Film verdeutlicht, wer das Sagen hat: Rädelsführer werden entlassen, die Arbeitnehmer gegeneinander ausgespielt, hier besonders die Sprachgruppen der italienischen Arbeiter und der Schweizer. Nur kurzzeitig solidarisierten sich die Arbeiter, als die Firmenleitung sie verhöhnte. Aber bald zerfiel dieses Bündnis, Angst breitete sich aus. Die Gewerkschaft wiegelte ab: „Ihr müsst euch bescheiden“, die Frauen: „ein Streik ist nicht gut“. Der Film kommt ohne Kommentare aus, keine Zwischentexte, kein Fazit am Schluss. Die Arbeiter sprechen in ihrer eigenen Sprache, also Schweizerdeutsch und Italienisch. Am Schluss des Films gibt es einen Hoffnungsschimmer: Die Arbeiter sagen, sie würden wieder streiken, erfolgreicher. Sie hätten dazugelernt und gemerkt, dass sie stärker seien, als sie geglaubt hätten. Kritiken
– Jeder soll kriechen. Die Zeit, 2. April 1976[1] AuszeichnungenDer Film gewann 1975 bei den Kurzfilmtagen Oberhausen den Großen Preis.[2] Weblinks
Einzelnachweise
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