Ein Lied für Stockholm
Die deutsche Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 1975 fand unter dem Titel Ein Lied für Stockholm statt. FormatWie in den Vorjahren beauftragte der damalige Programmdirektor des Hessischen Rundfunks Hans-Otto Grünefeldt die Plattenfirmen, geeignete Interpreten und Lieder für den deutschen Vorentscheid einzureichen. Insgesamt traten 15 Interpreten mit ihren Titeln an. In diesem Jahr wurden die Beiträge von den Interpreten live gesungen. Durch die Sendung führte die als Lottofee bekannt gewordene Moderatorin Karin Tietze-Ludwig, die bereits den Vorentscheid Ein Lied für Edinburgh 1972 für den hr moderierte. Eine aus 36 Personen bestehende Jury stimmte über den Siegertitel ab. Deren Mitglieder kamen aus den neun folgenden Städten der damaligen Bundesrepublik: Baden-Baden, Berlin, Bremen, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München, Saarbrücken und Stuttgart. Jeder einzelnen der neun Städtejurys gehörten, mit einem Journalisten, einem Musiker, einem weiblichen musikinteressierten Laien und einem Fernseh-Unterhaltungschef, jeweils genau vier Personen an. Jedes Jurymitglied konnte jedem Titel bis zu fünf Punkte als Höchstwertung vergeben. Aus der Addition der zugeteilten Punkte ergab sich jeweils die Gesamtsumme. Aus Zeitgründen wurden die Ergebnisse von Einzelwertungen im Detail nicht bekannt gegeben, sondern nur die von jedem Titel erreichte Gesamtpunktzahl veröffentlicht. Der Sieger wurde eine Stunde nach der Beendigung des Vorentscheids bekannt gegeben. TeilnehmerUnter den Teilnehmern fanden sich die jungen Sängerinnen Maggie Mae (Die total verrückte Zeit), und Marianne Rosenberg (Er gehört zu mir), die mit diesem Lied später die Charts stürmte. Die gebürtige Französin Séverine mit Dreh Dich im Kreisel der Zeit war bereits für Monaco Siegerin des Eurovision Song Contest 1971 in Dublin. Mary Roos (Eine Liebe ist wie ein Lied) vertrat Deutschland beim Eurovision Song Contest 1972 in Edinburgh und erreichte damals mit Nur die Liebe läßt uns leben den dritten Platz. Katja Ebstein (Ich liebe Dich) vertrat Deutschland beim Eurovision Song Contest 1970 in Amsterdam (Wunder gibt es immer wieder) und beim Eurovision Song Contest 1971 in Dublin (Diese Welt). Sie erreichte damals jeweils den dritten Platz. Auch bekannte Schlagerstars waren Teilnehmer, Jürgen Marcus mit Ein Lied zieht hinaus in die Welt und Peggy March mit Alles geht vorüber. Der österreichische Sänger, Musiker, Komponist und Buchautor Peter Horton trat mit dem Lied Am Fuß der Leiter an. Norbert Daum vom Duo „Jokers“ trat ab 1979 insgesamt siebenmal beim Eurovision Song Contest als Dirigent an, von denen er fünfmal den deutschen Beitrag dirigierte.[1] Platzierungen
TriviaWährend der Livesendung gab es vor dem Beitrag von Ricci Hohlt einen kurzzeitigen Stromausfall von ca. 30 Sekunden, über den die F.A.Z. im Nachhinein schrieb: „Die Tücke der Technik sorgte für einen einsamen Höhepunkt des Tralalas in Frankfurt. Inhalt und Form fielen zusammen“.[2] Joy Flemings Beitrag Ein Lied kann eine Brücke sein erreichte in Stockholm nur den 17. Platz, trotzdem zählt es unter Fans zu den besten und beliebtesten deutschen ESC-Songs. Siehe auchWeblinksEinzelnachweise
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