EimerkettenbaggerEimerkettenbagger sind kontinuierlich fördernde Großbagger, die überwiegend im Wasser- sowie im Tagebau eingesetzt werden. Grundprinzip eines Eimerkettenbaggers ist es, das Fördergut mit Eimern abzugraben, die an einer endlosen Kette befestigt sind. Die Eimerkette läuft über einen Antriebs- sowie einen Umlenkturas und besteht aus Schaken genannten Gelenkgliedern, wobei die Eimer direkt an einzelnen Eimerschaken angeschweißt sind. Der Antrieb der Kette erfolgt bei modernen Eimerkettenbaggern über den Antriebsturas mittels eines starken Elektromotors inkl. Getriebe oder eines Elektromotors mit Frequenzumrichter ohne Getriebe (sog. Direktantrieb). Bei historischen Eimerkettenbaggern kam die mechanische Energie in der Regel von einer Dampfmaschine. TagebauIm Tagebau sind sie die ältesten eingesetzten Großgewinnungsgeräte. Die technische Idee zum Bau dieser Geräte geht bis in das 16. Jahrhundert zurück, wo erstmals auf dem Prinzip umlaufender Eimerketten basierende Geräte zum Bau von Kanälen verwendet wurden. Im Braunkohlentagebau wurde erstmals 1885 im Bornaer Revier ein Eimerkettenbagger eingesetzt. Dieser verfügte über eine ungeführte Eimerkette sowie einen starren Oberbau und wurde über eine 81 kW (110 PS) leistende Dampfmaschine angetrieben. AufbauEine Eimerleiter als führende Stahlkonstruktion für die Eimerkette im Bereich der Böschung besteht aus mehreren Teilen (Eimerleiter, ggf. Hoch- bzw. Tiefbaggerplanierstück), die über Seile an einem Rollenkopf heb- und senkbar aufgehängt sind. Grundsätzlich sind bei Eimerkettenbaggern zu unterscheiden:
ArbeitsweiseEimerkettenbagger waren ursprünglich zur Förderung im Tiefschnitt, das heißt zum Abbau unter der eigenen Standsohle, konstruiert. Moderne Eimerkettenbagger zur Abraumgewinnung in Tagebauen können mit fast identischen Abtragshöhen im Tiefschnitt und im Hochschnitt arbeiten. Das macht diesen Baggertyp einzigartig. Vor- und NachteileDer Betrieb von Eimerkettenbaggern zeigt folgende Vorteile:
Nachteilig beim Eimerkettenbagger sind:
Kombination mit anderen GerätekettenIm Lausitzer Revier werden zwei oder drei Bagger in einem festen Verbund mit einer Abraumförderbrücke zur Abraumgewinnung eingesetzt. NassbaggereiIn der Nassbaggerei, d. h. bei der Gewinnung von Nutzmineralen unter Wasser bzw. Bau und Pflege von Infrastruktur am/im Wasser, werden ebenfalls Eimerkettenbagger eingesetzt. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen nach Standort (land-/seegestützt, hochseetauglich) und dem Verwendungszweck (z. B. Mineralgewinnung, Unterhaltungsbaggerung). Sind die Geräte landgestützt, werden sich manchmal auch Schrapper oder Schrapperanlage genannt, obwohl Schrapper oft auch anders aufgebaut sind und strenggenommen mit Eimerkettenbaggern nicht gleichgesetzt werden können. Seegestützte Eimerkettenbagger werden überwiegend bei folgenden Baumaßnahmen eingesetzt:
Bei einer Unterhaltungsbaggerung wird die Gewässersohle im betroffenen Baggerfeld wieder auf (die in der Vergangenheit hergestellte) Solltiefe gebracht. Das Baggergut wird je nach Herkunft, Verbleibort, Bodenart oder Verwendungszweck entweder in Spülschuten, Klappschuten oder Leichtern (auch Barge oder Schubleichter) geladen und anschließend transportiert. Anschließend wird das Baggergut
Bei Öl-verunreinigtem Baggergut werden die Schuten zu einem speziellen Entladeort geschleppt. Dort wird das Baggergut mit einem Greifbagger entladen und auf speziell abgedichtete Lastkraftwagen verladen. Die Unterbringung des Baggergutes erfolgt in dafür vorgesehenen Deponien oder Wiederaufbereitungsanlagen. Literatur
WeblinksCommons: Eimerkettenbagger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise und Anmerkungen
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