Eidverbund der Adligen![]() ![]() ![]() ![]() Der Eidverbund der Adligen (niederländisch Eedverbond der Edelen) war ein Bündnis des Adels, hauptsächlich aus dem Süden der Burgundischen Niederlande (heute überwiegend Belgien und Luxembourg), das im 16. Jahrhundert die Auflösung der Inquisition und eine Entschärfung der Verfolgung von Protestanten forderte. Der Eidverbund spielte eine Rolle im Vorfeld des Achtzigjährigen Krieges. GeschichteDer Anführer des Verbundes war Graf Heinrich von Brederode, flankiert von den Grafen Floris von Pallandt und Ludwig von Nassau. Sie kanalisierten die wachsende Unzufriedenheit des niederen und mittleren Adels mit protestantischen Sympathien. Dem Vorbild der französischen Hugenotten folgend, wollten sie sich mit all jenen zusammenschließen, die sich für den Religionsfrieden einsetzten. Die Führer des Hochadels – Graf Lamoraal von Egmond, Fürst von Gavere, Graf Philippe de Montmorency van Hoorn und sein jüngerer Bruder Floris van Montmorency, Baron von Montigny, Graf Antoine II. de Lalaing und Fürst Wilhelm I. von Oranien – hielten sich zunächst zurück. Wilhelm von Oranien stand über seinen Bruder Ludwig von Nassau mit dem Verbund in Kontakt. Neben der Furcht vor der Einführung der Spanischen Inquisition und der Abneigung gegen strenge religiöse Verordnungen spielten für den Adel auch die Bemühungen um die Aufrechterhaltung der eigenen Position eine Rolle. Viele Adelige waren verarmt und ihres Einflusses beraubt durch den Aufstieg von Beamten als ausführende Kräfte der Verwaltung. Am 5. April 1566 versammelten sich etwa 200 Adelige aus allen Teilen der Niederlande. Sie verschafften sich Zugang zum Palast von Coudenberg und deren Anführer Van Brederode übergab der Statthalterin Margarethe von Parma die sogenannte „Bittschrift der Adligen“. Darin wurde die Inquisition aufs Schärfste verurteilt und unverblümt mit einem bewaffneten Aufstand gedroht, wenn die Verfolgung nicht ein Ende nehmen sollte. Im Übrigen richtete sich die Bittschrift dennoch nicht gegen die Autorität des Königs, der Regierung oder der Kirche. Bei der Übergabe wurden die Adeligen mit dem Namen gueux („Bettler“) beschimpft, den sie fortan als eine Art Ehrentitel trugen. Daher stammt die Bezeichnung „Geusen“ für die Aufständischen des Achtzigjährigen Krieges. Der reformatorische Bildersturm vom August 1566 veranlasste den Adel zu einem Abkommen mit Margarethe von Parma (23. August 1566). Die Adeligen würden Margarethe bei der Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung unterstützen, solange die protestantischen Gottesdienste an Orten, wo sie Fuß gefasst hatten, ungestört blieben. Der Eidverbund wurde daraufhin aufgelöst, wodurch der Aufstand keine Führung mehr hatte. Eine verbliebene Gruppe, der so genannte Compromis van Breda, bot im Februar 1567 erfolglos eine neue Bittschrift an. In Deutschland verbündeten sich geflohene Adlige zu einem neuen Eidverbund unter Dietrich Sonoy. Die wichtigsten Mitglieder des Verbundes der Adligen
Literatur
WeblinksCommons: Eidverbund der Adligen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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