Eicherscheid (Simmerath)
Eicherscheid ist ein südwestlicher Ortsteil der Gemeinde Simmerath in der Städteregion Aachen. Am Rande des Nationalpark Eifel gelegen liegt Eicherscheid auf ca. 550 m ü. NHN an den Ausläufern des Hohen Venn, was auch das Klima prägt: ein atlantisch geprägtes Mittelgebirgsklima mit über 1000 mm Niederschlag im Jahr. Eicherscheid ist ein für die Eifel typisches Haufendorf in lockerer Bauweise. GeographieEicherscheid ist Teil des Monschauer Heckenlandes. Südlich verläuft die Rur, östlich von Eicherscheid entspringt der Brommersbach, westlich der Holzbach, welcher bei der Belgenbacher Mühle ebenso wie der Brommersbach in die Rur mündet. GeschichteDie ersten Siedlungsspuren waren ein römisches Holzfällerlager um 200 bis 300 n. Chr. Der heutige Ort wurde um 1400 (Eytscheit) gegründet. Etwa im Jahre 1668 wurde die erste Kirche gebaut, die vom Kloster Reichenstein mit Pfarrern versorgt wurde.[2] 1924 wurde sie wegen Baufälligkeit abgerissen. 1933 wurde die heutige Pfarrkirche St. Lucia als Saalkirche erbaut.[3] Von der alten Kirche wurde der denkmalgeschützte untere Teil des Kirchturms übernommen. Bis Ende 1971 gehörte Eicherscheid als eigenständige Gemeinde zum aufgelösten Kreis Monschau und dieser zum ebenfalls aufgelösten Regierungsbezirk Aachen (siehe Aachen-Gesetz). Am 1. Januar 1972 wurde die ehemalige Gemeinde nach Simmerath eingemeindet.[4] Ein kleines Flächenstück wurde nach Monschau umgegliedert.[5] Von 1961 bis 1971 war die Postleitzahl 5109 Eicherscheid / über Monschau (Rheinl.), von 1972 bis 1993 5107 Simmerath und seit 1993 52152 Simmerath. Eicherscheid wurde 2006 zum dritten Mal Golddorf auf Landesebene im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden bzw. Unser Dorf hat Zukunft. 2007 wurde Eicherscheid im Bundeswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft mit Gold ausgezeichnet. 2010 beteiligte sich Eicherscheid am Europäischen Dorferneuerungswettbewerb und erhielt den Europäischen Dorferneuerungspreis für eine ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung von herausragender Qualität und belegt mit weiteren 12 Dörfern die höchste Kategorie.[6] StolpersteineAm 10. Mai 2017 verlegte der Künstler Gunter Demnig drei Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Kaufmann, die von den Nazis 1939 vertrieben wurde. Mit viel Glück überlebte sie in Belgien und wanderte nach dem Krieg in die USA aus. Die Familie Kaufmann waren die einzigen Juden im ganzen Altkreis Monschau. PolitikWappen
BaudenkmälerBildungDer Ort verfügt über einen Kindergarten und eine Förderschule. Die Katholische Grundschule Simmerath ist die nächste Grundschule. Schülern mit Gymnasial-, Realschul- oder Hauptschulempfehlung steht die Sekundarschule Nordeifel in Simmerath zur Verfügung. Atombunker Bezirksregierung KölnUnter dem Schulhof der Förderschule verbirgt sich ein Stück Zeitgeschehen aus der Ära des Kalten Krieges: Ein Atombunker gebaut für Mitarbeiter der Bezirksregierung Köln samt Regierungspräsidenten[8]. VerkehrDie AVV-Buslinie 83 der ASEAG sorgt für den ÖPNV-Anschluss in Richtung Simmerath und Einruhr. Zudem kann man den NetLiner benutzen.
Die nächste Bundesstraße ist die B 258 (Monschau–Roetgen–Aachen), die nächste Anschlussstelle Aachen-Lichtenbusch an der A 44. Der nächste Bahnhof ist Aachen Hbf. WeblinksCommons: Eicherscheid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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