Edwin MöhnEdwin Möhn (* 24. September 1928 in Dauborn; † 31. Januar 2008 in Stuttgart) war ein deutscher Entomologe, lehrte als Professor für Zoologie in Stuttgart und als Hauptkonservator des Staatlichen Museums für Naturkunde. LebenMöhn besuchte die Realgymnasien in Limburg an der Lahn und Usingen, bis er im Alter von 16 Jahren in der Endphase des Zweiten Weltkrieges in Hanau als Luftwaffenhelfer eingesetzt wurde. Nach seinem Abitur im Jahr 1948 absolvierte er zuerst ein Biologiestudium an der Technischen Universität Darmstadt und wechselte 1949 an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er eine Studie über die vergleichende Morphologie und Taxonomie der Gallmückenlarven durchführte, die in der Zeitschrift Zoológica veröffentlicht wurde. Er untersuchte Gallmückenlarven aus verschiedenen Sammlungen in Naturkundemuseen in Europa und aus seiner eigenen Larvensammlung aus der Umgebung von Dauborn (Taunus) und Erlangen. 1953 wurde er an der Universität Erlangen zum Dr. phil. nat. promoviert. 1956 unternahm er eine Sammelexpedition nach El Salvador, von der er eine große Anzahl neuer Gallmückenarten mitbrachte, die er anschließend in acht Arbeiten beschrieb. Ausführlich bearbeitete er die Gallmückenlarven für das Werk Die Fliegen der palaearktischen Region von Erwin Lindner, das von 1966 bis 1971 in zwölf Bänden veröffentlicht wurde. Er beschrieb detailliert die morphologischen Merkmale der Larven von sechs Gattungen der Supertribus Lasiopteridi (Baldratia, Hybolasioptera, Lasioptera, Ozirhincus, Stefaniola und Trotteria) und beschrieb 47 neue Arten nur anhand der Larven, oft anhand sehr kleiner morphologischer Unterschiede. Möhn habilitierte sich 1962, begann im selben Jahr seine Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule bzw. Universität Stuttgart und wurde dort 1968 zum außerplanmäßigen Professor für Zoologie ernannt. In Stuttgart unterrichtete er die Lehrgänge Biologie und Technische Biologie. Von 1981 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1993 war er Leiter der Entomologischen Abteilung des Naturkundemuseums Stuttgart. Möhns Forschungsinteresse galt den Gallmücken, von denen er in 26 Schriften nahezu 250 neue Arten beschrieb. Ab 1975 widmete sich Möhn allgemein-zoologischen Themen und arbeitete an einem auf drei Bände ausgelegten Lehrbuch zur Systematik und Phylogenie der Lebewesen, von dem jedoch nur der erste Band im Jahr 1984 veröffentlicht wurde. Er wirkte zudem als Hauptkonservator des Staatlichen Museums für Naturkunde in der Zweigstelle Ludwigsburg und wohnte in Steinheim an der Murr im Landkreis Ludwigsburg. DedikationsnamenNach Möhn ist die Gallmückenart Asphondylia moehni Skuhrava, 1989 benannt. Schriften (Auswahl)
Literatur
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