Edith Widder wurde in Arlington[1] als Tochter des Harvard-Mathematikprofessors David Widder und von Vera Widder, die ebenfalls Mathematikerin war, geboren.[2] Sie hatte einen älteren Bruder, David Charles Widder.[3]
Widder war von 1989 bis 2005 leitende wissenschaftliche Direktorin der Biolumineszenz-Abteilung an der Harbor Branch Oceanographic Institution der Florida Atlantic University in St. Lucie County.[5] Sie absolvierte 1984 eine Ausbildung als wissenschaftliche Forschungstaucherin, sie besitzt Lizenzen für Tauchgänge mit dem PanzertauchanzugWASP[6] und für die Ein-Personen-U-Boote Deep Rover und DeepWorker.[7] Sie führte allein über 250 Tauchgänge in der Tauchkapsel Johnson Sea Link durch.[8]
Als Spezialistin für Biolumineszenz war sie führend an der Erfindung und Ausgestaltung von neuen Instrumenten und Techniken beteiligt, die es Forschern ermöglichen, den Ozean völlig neu zu sehen. Eines dieser Instrumente ist HIDEX, ein Tiefseephotometer (Bathyphotometer), womit die U.S. Navy Biolumineszenz im Ozean misst,[9] ein anderes ist ein ferngesteuertes Kamerasystem mit dem Namen Eye in the Sea (EITS), mit dem unauffällig Beobachtungen in der Tiefsee durchgeführt werden können.[10][11][12]
2005 gründete Widder mit anderen die Ocean Research & Conservation Association (ORCA),[13] eine Non-Profit-Organisation, die sich dem Schutz der aquatischen Ökosysteme und der darin lebenden Arten widmet. Durch die Umsetzung komplexer wissenschaftlicher Fragestellungen in technische Lösungen ermöglichte Widders Arbeit ein besseres Verständnis des Lebens im Ozean, was auch zu einem besseren, informierteren Umgang mit den Meeren führen kann. Widder führt ORCA als CEO und Leitende Wissenschaftlerin.[14][6][15]
2012 konnte ein Wissenschaftlerteam, dem außer Edith Widder der Zoologe Tsunemi Kubodera und der Meeresbiologe Steve O’Shea angehörten, im Rahmen einer Expedition der Organisation OceanX mit dem Forschungsschiff MV Alucia einen lebenden Riesenkalmar (Architeuthis dux) in seinem normalen Habitat filmen.[16][17]
2019 gelangen Edith Widder und dem Biologen Nathan J. Robinson vom Forschungsschiff R/V Point Sur der University of Southern Mississippi aus die ersten Lebendaufnahmen eines Riesenkalmars in US-amerikanischen Gewässern.[18]
Widder ist mit dem Computer-Ingenieur David Smith verheiratet.[26]
Veröffentlichungen (Auswahl)
mit Michael I. Latz et al.: Marine bioluminescence spectra measured with an optical multichannel detection system in The Biological Bulletin Vol. 165, 1983
mit Michael I. Latz et al.: Far Red Bioluminescence from Two Deep-Sea Fishes in Science Vol. 225, 1984
mit S. Johnsen et al.: Thin layers of bioluminescent copepods found at density discontinuities in the water column in Marine Biology Vol. 134, 1999
mit S. Johnsen: The physical basis of transparency in biological tissue: Ultrastructure and the minimization of light scattering in J. Theor. Biol., 1999
Bioluminescence in the Ocean: Origins of Biological, Chemical, and Ecological Diversity in Science Vol. 328, 2010
↑The Art of Exploration. The Kennedy Center Imagination Celebration Fort Worth, archiviert vom Original am 10. August 2007; abgerufen am 19. November 2014.
↑Michael Elsohn Ross: A World of Her Own: 24 Amazing Women Explorers and Adventurers. Chicago Review Press, Chicago, Illinois 2014, ISBN 978-1-61374-441-3, S.131 (google.com [abgerufen am 19. November 2014]).
↑E. Widder, J. Case, S. Bernstein, S. MacIntyre, M. Lowenstine, M. Bowlby, D. Cook: A new large volume bioluminescence bathyphotometer with defined turbulence excitation. In: Deep-Sea Research Part I: Oceanographic Research Papers. 40. Jahrgang, Nr.3, 1993, S.607–627, doi:10.1016/0967-0637(93)90148-V, bibcode:1993DSRI...40..607W.
↑"Eye in the Sea camera reveals mysterious life on the ocean floor", Palm Beach Post, KIM MILLER, 8. März 2009
↑M. Schrope: Marine biology: Lights in the deep in Nature Vol. 450, 2007