Eckernförder BildschnitzerschuleAls Eckernförder Bildschnitzerschule oder Eckernförder Bildhauerschule bezeichnet man heute üblicherweise alle (bedeutenden) Bildschnitzkünstler der Eckernförder Bildschnitzerwerkstätten sowie spätere Verbreiter des Eckernförder Stils im 16. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts, die in einer Beziehung zu Hans Gudewerdt dem Jüngeren stehen. Der Begriff in seiner Maximaldefinition schließt Renaissance- und Barockschnitzer ein. BegriffSynonymbegriffeNeben den vor allem verwendeten Termini Eckernförder Bildschnitzerschule und Eckernförder Bildhauerschule existieren weitere Synonymbegriffe, wie unter anderen Eckernförder Schule, Eckernförder Bildschnitzschule, Eckernförder Holzschnitzerschule, Eckernförder Holzschnitzschule, Eckernförder Holzbildschnitzerschule. DefinitionenDie Begriffe Eckernförder Bildschnitzerschule, Eckernförder Bildhauerschule, Eckernförder Holzschnitzerschule und weitere Synonymtermini entbehren einer eindeutigen Definition und Abgrenzung. Schon der Heimatforscher Peter Willers Jessen, der 1931 die Begriffe Eckernförder Bildschnitzerschule und Eckernförder Schule einführte, erweiterte seine ursprüngliche Definition als Verbreitung des Stils von Hans Gudewerdt II durch Lorentz Jørgensen (bei Jessen: Lorentz Jories) später sukzessive zu einem Meister-Schüler-Verhältnis Hans Gudewerdts des Jüngeren, alle diejenigen einschließend, die in seiner Werkstatt mit ihm als Geselle, Lehrling oder in sonstiger Weise in Berührung gekommen waren (neuer Begriff Jessens: Gudewerdtsche Schule, siehe dazu folgenden Abschnitt), aber auch spätere Meister, die in Eckernförde mit ihm zusammen ausgebildet wurden.[1] Weitere Ausdehnungen des Begriffes erfolgten später, insbesondere durch Karl Stork.[2] In der heute üblichen Maximaldefinition dieser Bezeichnungen sind alle (bedeutenden) Meister und Ausgebildeten Eckernförder Bildschnitzerwerkstätten (nicht nur der Gudewerdtschen) sowie deren spätere Verbreiter des Eckernförder Stils, des Knorpelstils von Hans Gudewerdt II, inbegriffen; diese Maximaldefinition ist allerdings bei Willers Jessen schon vorgezeichnet, indem er auch unter anderen Ciriacus Dirkes und Anders Smith (Schüler Peter Negelsens) größere Abschnitte widmete und damit bereits de facto eine noch weitere Bedeutungsausdehnung vorwegnahm.[3] Stilistisch wird in der Folge der Begriffsausweitung nicht nur der Barockstil Hans Gudewerdts II., sondern auch der Renaissancestil eingeschlossen. Insgesamt gibt es entsprechend der Maximaldefinition ein gutes Dutzend Meister der Eckernförder Bildschnitzerschule, denen mindestens ein bestimmtes Werk zugeordnet ist. Der Begriff Gudewerdtsche SchuleJene Ausdehnung des Begriffs Eckernförder Bildschnitzerschule veranlasste Jessen zur Prägung der Abgrenzungsbezeichnung Gudewerdtsche Schule, die alle diejenigen bedeutenden Bildschnitzer einschließt, die das künstlerische Erbe Hans Gudewerdt des Jüngeren antraten. Neben Lorentz Jørgensen betrifft das unter anderen Peter Negelsen. Nach Ansicht Holger Behlings[4] trat das künstlerische Erbe Hans Gudewerdts des Jüngeren in Schleswig-Holstein einzig Klaws Eibe an; das Erbe sei vor allem in den Regionen Dänemark-Norwegen und Schweden-Estland zu suchen. Namentlich wären es danach die Bildschnitzer Lorentz Jørgensen, Peter Neelsen, Anders Lauritzen Smith (Dänemark und Norwegen) sowie Ewerdt Friis und Barrelt Gnauwst (Schweden und Estland), die neben Eibe die künstlerische Nachfolge von Hans Gudewerdt dem Jüngeren antraten. Bedeutende Bildschnitzer der Eckernförder BildschnitzerschuleZu den bedeutenden Holzschnitzkünstlern der Eckernförder Bilderhauerschule oder Eckernförder Bildschnitzerschule zählt man:
In Norwegen haben Anders Smith und Peter Ne(g)elsen zumindest teilweise zusammengewirkt; zum Beispiel entstand der Altar, der die Førde Kirke in Førde ziert, nach Angaben in der gemeinsamen Holzschnitzerwerkstatt in Bergen. Einzelne Arbeiten der Eckernförder Bildschnitzerschule können keinem der Künstler direkt zugeordnet werden. Hierzu gehört der Altar der Borbyer Kirche von 1686 – in diesem Fall wird teilweise vermutet, er stamme von Hans Gudewerdt III, teilweise wird er ihm direkt zugeschrieben.[9] Etliche Werke der Künstler der Eckernförder Bildschnitzschule wurden durch später dem Zeitgeist folgenden Farbüberlackierungen und Vergoldungen in ihrer Aussage und ihrem künstlerischen Ausdruck stark beeinträchtigt. Dies betrifft auch Werke Hans Gudewerdts des Jüngeren. Bilder
Literatur
Anmerkungen
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