Echad mi jodea (hebräisch אֶחָד מִי יוֹדֵעַ Echad mī jōdeʿa, deutsch ‚Eins – wer weiß es?‘) ist ein traditioneller Frage-Antwort-Gesang, eine Zählgeschichte, die an Pessach gesungen wird und in der Haggada zu finden ist. Es zählt gemeinsame jüdische Motive und Lehren auf. Sie soll humorvoll sein und den anwesenden Kindern trotzdem wichtige Lektionen vermitteln. Die Rezitation variiert von Familie zu Familie. Von dem Lied gibt es Versionen in Hebräisch, Jiddisch, Arabisch und vielen anderen Volkssprachen. Manchmal wird es als eine Art Memory gespielt.[1]
Obwohl es wie ein einfaches Kinderlied erscheinen mag, wird den Anwesenden am Sederabend eine wichtige Botschaft vermittelt. Das Hauptthema von Pessach, besonders während des Seders, ist nicht nur ein Fest, das die physischen Befreiung eines Volkes aus der Sklaverei feiert. Wichtiger ist, dass es zudem die geistige und seelische Befreiung dieses Volkes ist, um eine Nation Gottes und damit Sein auserwähltes Volk zu werden. Als Sein Volk wird von ihm erwartet, dass es ganz eins mit Gott ist und sich alles in seinem Leben auf ihn bezieht. Es wird angenommen, dass Wortassoziationendas Unbewusste enthüllen. Nachdem in der Haggada von Gottes Wundern und Barmherzigkeit und den Ereignissen des Auszugs aus Ägypten (Exodus) gelesen wurde, zeigt das Lied auf, wie sich alles auf Gott beziehen sollte: „Wenn ich 'Eins' sage, denkst du (an den einzigen) 'Gott!', wenn ich 'Fünf' sage, dann denkst Du an die 'fünf Bücher Moses'!“[2][3]
Ursprung
Gemäß der Encyclopaedia Judaica wurde dieses Lied zuerst in aschkenasischen Haggadot des 16. Jahrhunderts gefunden. Es wird angenommen, dass es im 15. Jahrhundert in Deutschland entstanden ist, möglicherweise auf dem deutschen Volkslied „Guter freund ich frage dich“ basierend.[4]
Wer kennt vier? Ich kenne vier. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.
Chamischa mi jodea? Chamischa ani jodea. Chamischa chumschej Torah,
Wer kennt fünf? Ich kenne fünf. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.
Schischa mi jodea? Schischa ani jodea. Schischa sidrei mischna,
Wer kennt sechs? Ich kenne sechs. Sechs sind die Ordnungen der Mischna. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.
Schivah mi jodea? Schivah ani jodea Schivah y'mei schabta
Wer kennt sieben? Ich kenne sieben. Sieben sind die Wochentage. Sechs sind die Ordnungen der Mischna. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden
Schmonah mi jodea? Schmonah ani jodea Schmonah y'mei milah
Wer kennt acht? Ich kenne acht. Acht sind die Tage bis zur Beschneidung. Sieben sind die Wochentage. Sechs sind die Ordnungen der Mischna. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.
Tischah mi jodea? Tischah ani jodea Tischah yarchej leidah
Wer kennt neun? Ich kenne neun. Neun Monate sind es bis zur Geburt. Acht sind die Tage bis zur Beschneidung. Sieben sind die Wochentage. Sechs sind die Ordnungen der Mischna. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.
Wer kennt zehn? Ich kenne zehn. Zehn sind die Gebote vom Berg Sinai. Neun Monate sind es bis zur Geburt. Acht sind die Tage bis zur Beschneidung. Sieben sind die Wochentage. Sechs sind die Ordnungen der Mischna. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.
Achad asar mi jodea? Achad asar ani jodea Achad asar kochvaja
Wer kennt elf? Ich kenne elf. Elf sind die Sterne [in Josephs zweitem Traum]. Zehn sind die Gebote vom Berg Sinai. Neun Monate sind es bis zur Geburt. Acht sind die Tage bis zur Beschneidung. Sieben sind die Wochentage. Sechs sind die Ordnungen der Mischna. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.
Schneim asar mi jodea? Schneim asar ani jodea Schneim asar schivtaja,
Wer kennt zwölf? Ich kenne zwölf. Zwölf sind die Stämme. Elf sind die Sterne [in Josephs zweitem Traum]. Zehn sind die Gebote vom Berg Sinai. Neun Monate sind es bis zur Geburt. Acht sind die Tage bis zur Beschneidung. Sieben sind die Wochentage. Sechs sind die Ordnungen der Mischna. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.
Schloscha asar mi jodea? Schloscha asar ani jodea Schloscha asar midaja,
Wer kennt dreizehn? Ich kenne dreizehn. Dreizehn sind die Attribute Gottes. Zwölf sind die Stämme. Elf sind die Sterne [in Josephs zweitem Traum]. Zehn sind die Gebote vom Berg Sinai. Neun Monate sind es bis zur Geburt. Acht sind die Tage bis zur Beschneidung. Sieben sind die Wochentage. Sechs sind die Ordnungen der Mischna. Fünf sind die Bücher der Tora. Vier sind die Matriarchinnen. Drei sind die Patriarchen. Zwei sind die Tafeln des Bundes. Einer ist unser Gott im Himmel und auf Erden.