Neben Werkeditionen veröffentlichte er vor allem Romane, Memoiren und Erzählungen aus dem frankophonen Bereich und dort insbesondere aus der Zeit des 18. Jahrhunderts. Seine editorischen Bemühungen galten hierbei sowohl bekannten Autoren der Aufklärung, wie Voltaire, Rousseau oder Lesage, als auch der Breite und Vielschichtigkeit des erzählerischen Schaffens dieser Epoche in Frankreich.[1]
Einige der von ihm lektorierten oder herausgegebenen Werke, darunter Leipzig im Taumel,[2] die Anthologie Französische Erzähler von Lesage bis Mirabeau[3][4] oder die Tagebücher der Henker von Paris[5][6] (siehe auch Publikationsliste), erreichten beträchtliche Auflagen.
Eberhard Wesemann ist aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit im Insel Verlag ein profunder Kenner der Geschichte dieses Verlages in beiden Teilen Deutschlands[7] und veröffentlichte dazu auch in den Mitteilungen für Freunde der Insel-Bücherei.[8] Bis heute arbeitet er mit Forschenden und Studierenden zusammen, die sich für die komplexen Beziehungen und innerdeutschen Kooperationen dieses Verlagshauses in den Jahrzehnten des Kalten Krieges interessieren.
Eberhard Wesemann hat zwei Töchter und lebt seit 2009 in Nizza und Leipzig.
Jean de Lafontaine, Der Teufel und die Papifeigen. Erzählungen und Novellen in Versen, Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und Weimar 1987, ISBN 978-3-378-00129-9.
Eberhard Wesemann (Hrsg.), Estnische Märchen. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1995, ISBN 978-3-458-16732-7.
Honoré de Balzac, Die menschliche Komödie – Die großen Romane und Erzählungen in zwanzig Bänden. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1996, ISBN 978-3-458-09730-3.
Eberhard Wesemann (Hrsg.), Die schönsten indischen Märchen. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 2006, ISBN 978-3-458-34872-6.
Heinz Sarkowski und Wolfgang Jeske, Der Insel Verlag 1899–1999. Die Geschichte des Verlags 1899–1964. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1999. ISBN 978-3-458-16985-7.
↑Rezension: Belletristik: Wir brauchen ihn ganz. In: FAZ.NET. ISSN0174-4909 (faz.net [abgerufen am 2. September 2018]).
↑August Salomon Maurer: Leipzig im Taumel. Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und Weimar 1988, ISBN 978-3-7351-0114-3.
↑Eberhard Wesemann (Hrsg.): Französische Erzählungen von Lesage bis Mirabeau. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1981.
↑Hans-Jürgen Hartmann: Satiren und Schauergeschichten. In: Neues Deutschland 2./3.10.1982, S. 14.
↑Henri Sanson: Die Tagebücher der Henker von Paris. In: Bibliothek des 18. Jahrhunderts. C.H. Beck, München 1989, ISBN 978-3-406-31759-0.
↑: Traurige Buchhalter des Todes. In: Der Spiegel. Band32, 6. August 1984 (spiegel.de [abgerufen am 2. September 2018]).
↑Heinz Sarkowski und Wolfgang Jeske (Hrsg.): Der Insel Verlag 1899–1999. Die Geschichte des Verlags. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1999, S.565.
↑Kriegsvernichtete Auflagen in der Insel-Bücherei. In: Klaus Kirbach, Eberhard Wesemann, Hans-Eugen Bühler (Hrsg.): IB.M. Band11. Insel Verlag, Frankfurt am Main und Leipzig 1995, S.47–57.