EMD SD-SerieAls EMD SD-Serie, englisch EMD SD-unit oder SD-series, wird eine Modellreihe von sechsachsigen Diesellokomotiven des US-amerikanischen Lokomotivbauers General Motors Electro-Motive Division (EMD) bezeichnet. EntwicklungDen Maschinen der EMD F-Serie wird nachgesagt, sie hätten das Ende des Dampfzugbetriebes bei den Güterzügen in Nordamerika eingeleitet. Allerdings waren diese Maschinen für den lokalen Güterverkehr mit seinen umfangreichen Rangiermanövern nur bedingt geeignet. Hauptkritikpunkte waren, neben der eingeschränkten Sicht nach hinten, die fehlenden Rangierertritte und die frontseitige Anordnung der Bedienelemente im Führerstand. Mit der Entwicklung der GP-Serie hatte EMD zwar eine gleichermaßen für Streckendienst und Rangieraufgaben geeignete Baureihe entwickelt, jedoch war die Radsatzlast der vierachsigen Modelle der GP7 für einige Bahnstrecken schlicht zu hoch. Als Lösung bot EMD mit der SD-Serie eine sechsachsige Ausführung der GP-Serie an. KonstruktionDie ersten Fahrzeuge der Baureihe SD7 entsprachen, analog zur vierachsigen Schwesterbaureihe GP7, der F7 in der mechanischen Ausrüstung. Im Unterschied zu den Maschinen der E- und F-Serie, welche mit selbsttragenden Karosserien ausgerüstet waren, erhielten die SD wartungsfreundlichere Hauben (hood-Design) und Rangierplattformen. Diese Bauform wurde bis dahin vor allem bei Rangierlokomotiven verwendet. Die SD7 erhielt jedoch eine Getriebeübersetzung für höhere Geschwindigkeiten. Somit konnten die Maschinen auch im Streckendienst eingesetzt werden. Die mechanische Ausrüstung, wie Dieselmotor, Generator und Hilfseinrichtungen, waren im langen Haubenteil hinter dem Führerstand untergebracht. Im kurzen Haubenteil vor dem Führerstand konnte ein Dampferzeuger für die Zugheizung untergebracht werden. Damit waren die Maschinen im Personenzugdienst einsetzbar. Diese Einrichtung war jedoch nicht bei allen Maschinen installiert. Ebenso konnte auf Kundenwunsch eine dynamische Bremse installiert werden. Die Maschinen, welche diese Ausrüstung besaßen, konnten leicht an den zusätzlichen Lüftern in der Mitte der langen Haube erkannt werden. Die ersten Maschinen waren mit der schon in der E- und F-Serie verwendeten Motorenbaureihe EMD 567 ausgerüstet. Später fand die Nachfolgebaureihen EMD 645 und EMD 710G Verwendung. Alle Maschinen sind mit zwei dreiachsigen Drehgestellen der Achsfolge Co' Co' ausgerüstet. Jede der sechs Achsen ist angetrieben. Bedingt durch die längeren Drehgestelle mussten auch die Rahmen der Maschinen gegenüber der GP-Serie entsprechend verlängert werden. EMD bezeichnete diese Lokomotivbaureihe als Baureihe SD, wobei SD hier für special duty, deutsch Sonderdienst, steht. Baureihen
Die Produktionszahlen der Lokomotiven der SD-Serie lagen anfangs unter denen der GP-Varianten. Ein Grund hierbei sind die höheren Anschaffungs- und Unterhaltskosten durch zwei zusätzliche Fahrmotoren sowie eine erschwerte Zugänglichkeit des mittleren Motors für Wartungszwecke. Erst mit der Steigerung der Leistung auf 3.000 hp und mehr pro Maschine wurden mehr Maschinen der vergleichbaren SD-Baureihen – anstelle der GP-Baureihen – verkauft. Gründe für die Anschaffung der sechsachsigen Varianten waren hier, neben der geringeren Schleuderneigung, auch die besseren Eigenschaften im Ganzzugverkehr, vor allem bei niedrigeren Geschwindigkeiten. Literatur
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