Der Dschungelzwergfischer, der nur bis zu 14 cm groß wird, besitzt eine dunkelblaue bis schwarze Oberseite. Diese Rückenfärbung unterscheidet ihn vom Rotrückenfischer, der ebenfalls in Südostasien beheimatet ist. Sein Kopf ist orange mit einem violetten Schimmer. Bei Jungtieren ist der untere Teil des Körpers weiß mit einem orangen Brustring und der Schnabel gelb-orange.
Verbreitung
Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Süd- und Südostasien (Bangladesch, Bhutan, Brunei, Kambodscha, China, Indien, einschließlich der Andamanen und Nikobaren, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Sri Lanka, Thailand und Vietnam). In Singapur gilt er als ausgestorben.
Nahrungserwerb
Wie die meisten Eisvögel der Gattung Ceyx jagt der Vogel von einer Sitzwarte aus. Sein Nahrungserwerb ist hauptsächlich terrestrisch und besteht vorwiegend aus Insekten und anderen wirbellosen Tieren.
Systematik
Von einigen Zoologen wird der Rotrückenfischer nur als Farbvariation des Dschungelzwergfischers angesehen.
In Borneo, wo beide Eisvögel gemeinsam vorkommen, paaren sie sich miteinander und es kommen alle Abstufungen zwischen der rot-violetten und der schwarz-blauen Oberseite vor. Auch auf Sumatra und der malaiischen Halbinsel (bis Kuala Lumpur) gibt es Zwischenformen.
Es wurden darüber hinaus drei Unterarten beschrieben:[1]
Ceyx erithaca captaRipley, 1941[5] und Ceyx erithaca jungeiRipley, 1942[6] und Ceyx erithacus vargasiManuel, 1939[7] als Synonym zu C. e. motleyi betrachtet.
Die Erstbeschreibung des Dschungelzwergfischers erfolgte 1758 durch Carl von Linné unter dem wissenschaftlichen NamenAlcedo erithaca. Als Heimat gab er Bengalen an.[2] 1799 führte Bernard Germain Lacépède die neue Gattung Ceyx.[10] Dieses Wort leitet sich vom griechischen »cēyx, cēykos κηυξ, κηυκος« für einen Meeresvogel, den Dionysios von Halikarnassos und Lukian von Samosata erwähnten und für einen Halcyon und damit Eisvogel hielten, ab. In der griechischen Mythologie verwandelte sich Keyx in einen Liest.[11] Der Artname »erithaca« leitet sich vom lateinischen »erithacus« für »einen unbekannten kleinen Vogel« ab.[12] »Macrocarus« ist ein griechisches Wortgebilde aus »macros μακρος« für »lang groß, hoch« und »carēκαρη« für »Kopf«.[13] Schließlich ist »motleyi« ist dem englischen Minen-Ingenieur James Motley (1822–1859)[4], »vargasi« dem philippinischen Anwalt und Politiker Jorge Bartolomé Vargas y Celis (1890–1980)[7] gewidmet.
Literatur
Haw Chuan Lim, Frederick Halsey Sheldon, Robert Glen Moyle: Extensive color polymorphism in the southeast Asian oriental dwarf kingfisher Ceyx erithaca: a result of gene flow during population divergence? In: Journal of Avian Biology. Band41, Nr.3, Mai 2010, S.305–318, doi:10.1111/j.1600-048X.2009.04913.x.
Canuto Guevarra Manuel: Studies on Philippine Kingfishers. In: The Philippine Journal of Science. Band69, Nr.4, 1939, S.377–385 (bionames.org [PDF]).
Frederick Nutter Chasen, Cecil Boden Kloss: Some new birds from North Borneo. In: Journal für Ornithologie. Band77, Nr.4, 1929, S.106–121, doi:10.1007/BF01917236 (link.springer.com [PDF]).
Sidney Dillon Ripley: A new race of Ceyx erithacus. In: Proceedings of the New England Zoölogical Club. Band19, 1941, S.15–16 (books.google.de).
Sidney Dillon Ripley: A revision of the kingfishers, Ceyx erithacus and rufidorsus. In: Zoologica. Band27, 1942, S.55–59 (books.google.de).
Richard Grimmett, Carol Inskipp, Tim Inskipp: Birds of India: Pakistan, Nepal, Bangladesh, Bhutan, Sri Lanka, and the Maldives. Princeton University Press, Princeton, 1999 S. 21 (engl.) ISBN 978-0-691-04910-6
Bernard Germain Lacépède: Tableau des sous-classes, divisions, sous-divisions, ordres et genres des oiseaux in Discours d'ouverture et de clôture du cours d'histoire naturelle des animaux vertébrés et a asng rouge, donné dans le Muséum national d'Histoire Naturelle, l'an 6 de la république. Band1. Plassan, Paris 1799 (books.google.de).
Carl von Linné: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. 10. Auflage. Band1. Imprensis Direct Laurentii Salvii, Stockholm 1758 (biodiversitylibrary.org).
Harry Church Oberholser: The birds of the Anamba Islands. In: Bulletin - United States National Museum. Nr.98, 1917, S.1–75 (biodiversitylibrary.org).
Hugh Edwin Strickland: Notes on certain species of birds from Malacca. In: Proceedings of the Zoological Society of London. Band14, 1847, S.99–105 (biodiversitylibrary.org).