Der europäische Ausschuss für Arzneispezialitäten (CPMP) empfiehlt eine Suspendierung der Zulassung seit Dezember 1994 wegen Verdachts auf schwerwiegendere hepatoxische Nebenwirkungen als bei anderen zugelassenen Oxicamen – auch als von Piroxicam.[14][15][16] In einigen europäischen Staaten, zum Beispiel in Spanien, ist es weiterhin als Arzneimittel verfügbar.[17] In Pakistan wurde es 1995 gegen rheumatoide Beschwerden zugelassen.[13]
Gewinnung
Die Synthese aus Piroxicam mit Triphosgen ergibt zu etwa 83 % Droxicam.[18]
Unter Standardbedingungen tritt Droxicam als kristallines Pulver blasser, hellgelber Färbung auf. Wegen seiner Verstoffwechslung zu Piroxicam findet der Stoff medizinische Verwendung.[8]
Pharmakologie
Pharmakodynamik
Das beim Abbau entstehende Piroxicam bewirkt eine reversible Blockade der Prostaglandin-Synthese durch Hemmung der Cyclooxygenase.[20]
Droxicam wird im gastrointestinalen Trakt metabolisiert, nach oraler Einnahme tritt der ursprüngliche Wirkstoff nicht im Blut auf.[21] Die weitere Verstoffwechslung als Piroxicam findet in der Leber über Cytochrom P4502C9 statt. Die Plasmahalbwertszeit des aktiven Metaboliten wird mit etwa 50 Stunden angegeben.
Die Bioverfügbarkeit wird mit der von Piroxicam gleichwertig als nahezu absolut angesehen und sinkt bei gleichzeitiger Gabe von Antazida nicht maßgeblich.[22]
Aufgrund der mit Piroxicam vergleichbaren Plasmahalbwertszeit wird es einmal täglich genommen, wodurch es nach einigen Tagen ein Fließgleichgewicht erreicht. Die übliche Tagesdosis wird in Form einer Kapsel eingenommen.[23]
Bei Blutbildungsstörungen und Magen-Darm-Geschwüren ist Droxicam kontraindiziert. Während der Stillzeit und einer Schwangerschaft sollte das Mittel nicht angewendet werden.
Bei einer Auswertung nationaler Datenbanken für Nebenwirkungen 2006 in Spanien ergaben sich erhöhte Leberschäden in Zusammenhang mit Droxicam.[17]
Handelsnamen
Droxicam wird nur in wenigen Ländern als Arzneimittel vertrieben.
↑ abPatent US4563452A: Derivatives of oxazinobenzothiazine-6,6-dioxide. Angemeldet am 8. Juni 1983, veröffentlicht am 7. Januar 1986, Anmelder: Provesan S.A, Erfinder: Josè Esteve Soler.
↑ abDroxicam im ChEBI, abgerufen am 21. Februar 2016. (englisch)
↑Droxicam im Arzneimittel-Kompendium der Schweiz – Februar 2016.
↑Patentanmeldung FR2528433: Derivatives of oxazinobenzothiazine-6,6-dioxide. Angemeldet am 15. Juni 1982, veröffentlicht am 16. Dezember 1983, Anmelder: Provesan SA, Erfinder: José Esteve Soler.
↑ abcDroxicam bei Adis Insight, abgerufen am 22. Februar 2016.
↑Consolidated List of products whose consumption and/or sale have been banned, withdrawn, severely restricted or not approved by Governments, United Nations, 2003, S. 116 (Edition 2005) (englisch), abgerufen am 16. Februar 2016.
↑Suche nach M01AC04 bei ChemInfo (Memento vom 23. Februar 2016 im Internet Archive) Withdrawn Drugs, abgerufen am 23. Februar 2016.
↑F1 Pérez-Aguilar, Berenguer M, Ramírez-Palanca JJ, Payà A, Vera-Sempere FJ, Sánchez-Cuenca JM, Berenguer J.: [Chronic autoimmune hepatitis following cholestatic hepatitis caused by droxicam]. In: Med Clin (Barc). 106. Jahrgang, Nr.12, 30. März 1996, S.460-2, PMID 8656732.
↑ abM1 Lapeyre-Mestre, AM de Castro, MP Bareille, JG Del Pozo, AA Requejo, LM Arias, JL Montastruc, Carv: Non-steroidal anti-inflammatory drug-related hepatic damage in France and Spain: analysis from national spontaneous reporting systems. In: Fundam Clin Pharmacol. 20. Jahrgang, Nr.4, August 2006, S.391-5, PMID 16867024.
↑Pharmaceutical Substances, Axel Kleemann, Jürgen Engel, Bernd Kutscher und Dietmar Reichert, 4. Auflage (2000), Thieme-Verlag Stuttgart, ISBN 978-1-58890-031-9. S. 723.
↑J1 Esteve, Farré AJ, Roser R.: Pharmacological profile of droxicam. In: General Pharmacology. 19. Jahrgang, Nr.1, 1988, S.49–54, PMID 3278945.
↑MT1 Maya, Pais JP, Ruas Da Silva J, Morais JA.: A comparative bioavailability study to estimate the influence of an antacid on droxicam pharmacokinetics. In: European Journal of Drug Metabolism Pharmacokinetics. 20. Jahrgang, Nr.4, 1995, S.275-9, PMID 8983932.
↑Schweizerischer Apothekerverein (Hrsg.): Index nominum 2000: international drug directory. 17. Auflage. Medpharm Scientific Publ, Stuttgart 2000, ISBN 3-88763-075-0, S.377.
↑Droxicam bei aptekt.framar.bg (bulgarisch), abgerufen im Februar 2016.
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