Drei-Finger-Toxine
Drei-Finger-Toxine (abgekürzt 3FTx) sind eine in Schlangengiften vorkommende Familie von nicht-enzymatischen Polypeptiden. Diese Toxine besitzen die Drei-Finger-Proteindomäne und gehören daher zu den Drei-Finger-Proteinen, die zwar alle eine ähnliche Proteinfaltung aufweisen, aber nicht alle giftig sind. Drei-Finger-Toxine bestehen meist aus etwa 60 bis 74 Aminosäureresten und besitzen in ihrem Kernelement drei β-Faltblätter, welche an einem zentralen Kern verbunden sind, der vier konservierte Disulfidbindungen enthält.[2][3] Trotz ihrer konservierten Struktur haben Drei-Finger-Toxin-Proteine eine große Bandbreite an pharmakologischen Wirkungen. Unter anderem haben sie neurotoxische, kardiotoxische und antikoagulative Eigenschaften. Die komplexe Beziehung zwischen dem biochemischen Aufbau und der Funktion der Drei-Finger-Toxine ist zum großen Teil Gegenstand der Grundlagenforschung. Die meisten Mitglieder der Familie sind Neurotoxine, die auf die cholinerge interzelluläre Signalgebung wirken; die Alpha-Neurotoxine interagieren mit den nikotinischen Acetylcholinrezeptoren (nAChRs), die Kappa-Bungarotoxine mit neuronalen nAChRs und Muskarin-Toxine mit Muskarin-Acetylcholinrezeptoren (mAChRs).[2] StrukturDie Drei-Finger-Toxine sind durch eine gemeinsame Tertiärstruktur definiert, die aus drei β-Faltblatt enthaltenden Schleifen (den „Fingern“, bezeichnet als Schleifen I, II und III) besteht, die aus einem kleinen hydrophoben Kern mit vier konservierten Disulfidbindungen herausragen. Die Proteine sind typischerweise 60–74 Aminosäurereste lang, einige haben jedoch zusätzliche N- oder C-terminale Erweiterungen. Eine zusätzliche Disulfidbindung kann entweder in Schleife I oder Schleife II vorhanden sein.[2] Die Familie kann grob in drei Klassen eingeteilt werden:[2][4]
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia