Das gesamte Einzugsgebiet der Drawa umfasst 3.296 km². Auf ihrem Weg durchfließt sie den Jezioro Drawsko(Dratzigsee) und den Jezioro Krosino(Krössinsee) an Złocieniec(Falkenburg) und Drawsko Pomorskie(Dramburg) vorbei in den Jezioro Lubie(Großen Lübbesee), von wo aus sie durch ein kiefernbestandenes Sandgebiet an Stare Osieczno(Hochzeit) vorbei in die Netze strömt. Über die Drawabrücke bei Stare Osieczno führt die polnische Landesstraße Droga krajowa 22 (DK 22), früher die Reichsstraße 1.
Der Fluss fließt durch den 1990 ausgewiesenen Nationalpark Drawa. Heute ist die Drawa ein Paradies für Wassersportler.
Wegen ihrer durch viele nacheiszeitlichen Seen bewirkten ausgeglichenen Wasserführung wurde die Drawa zur Holzflößerei benutzt. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg unternahm 1680 und 1681 Anstrengungen, die Drawa schiffbar zu machen, um den Handelsverkehr zwischen Hinterpommern und der Neumark zu fördern.[2] Bis Stare Osieczno (Hochzeit) war sie im 18. und 19. Jahrhundert auch schiffbar, allerdings musste man die Kähne flussaufwärts treideln.
Die Drawabrücke bei Stare Osieczno (Hochzeit) ist ein historischer Ort, da (höchstwahrscheinlich) hier in der Nähe der letzte souveräne Herzog von Pommerellen, Mestwin II., im Vertrag an der Dragebrücke von den Markgrafen von Brandenburg einen Teil Hinterpommerns zum zweiten Mal zu Lehen nahm.[3][4] Außerdem spielte sich hier eines der letzten militärischen Kapitel des Untergangs des „Dritten Reichs“ ab.[5]
Seit 1918 gibt es bei Borowo (Alt Springe) ein Wasserkraftwerk.
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gelegenen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. XXI.
Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgraftums Niederlausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, Brandenburg 1856, S. 111–113, Nr. 1) (Volltext)