Doppelname (Vorname)Ein Doppelname im Sinne eines Vornamens bezeichnet die Zusammenfügung zweier Vornamen zu einem neuen. Bei einem Doppelnamen gehören immer beide Bestandteile fest zusammen, es wird also nicht nur einer davon als Rufname genutzt. SchreibweiseDoppelnamen können zu einem Wort verschmelzen (Kontraktion, Doppelform), wie Annemarie/Marianne, Hannelore, Hanspeter, Karlheinz, Lieselotte. Daneben findet sich die Schreibung mit Bindestrich (Durchkoppelung, Bindestrichname), wie Klaus-Peter, Hans-Jürgen, Jan-Heinrich. Im Englischen findet sich eine Analogbildung etwa bei George Washington als Vorname (stehende Namenskombination). Diese Namen kommen in der Epoche der Mehrnamigkeit im Barock auf. Es wurde damals üblich, zwei oder sogar mehrere Vornamen als Rufname zu verwenden – wie bei der Kaiserin Maria Theresia. Wegen der in den Familien verbreiteten Leitnamen – so hießen beispielsweise neun der zehn Töchter der Kaiserin im ersten Namen ebenfalls Maria – verselbständigt sich dann der zweite Namensteil als Rufname.[1]
Im Katholizismus gibt es getrennt geschriebene Doppelnamen. Diese folgt der Usance, bei Heiligen deren zweiten Namen, auch wenn es ein Bei- oder Nachname ist, als Vorname zu setzen. Der Doppelname ist untrennbar mit diesem Heiligen oder einer Verehrung verbunden und hat dann auch einen speziellen Namenstag. Hier verselbständigt sich der zweite Namensteil. Beispiele sind Maria Magdalena (die Maria aus Magdala, daraus Magdalena), Johann Baptist (Johannes der Täufer), Maria Rosaria (Maria vom Rosenkranz, davon Rosa), Maria Viktoria (Maria vom Siege), Franz Xaver (nach dem Hl. Francisco de Xavier y Jassu: Franz, Herr von Javier und Jassu bei Pamplona, daraus Xaver) oder Johann Nepomuk (nach dem Hl. Johannes Nepomuk oder Johannes von Pomuk, tschechisch: Jan Nepomucký, daraus Nepomuk). VerbreitungIm Deutschen kamen die verschmolzenen Formen Ende des 19. Jahrhunderts auf, die durchgekoppelten waren vor allem in den 1930er bis 1950er Jahren populär.[2] Abgrenzung zu anderen NamensbildungenWährend bei einem Doppelnamen die beiden Einzelnamen vollständig erhalten bleiben, fallen bei einer Fügung Teile von einem oder beiden Ausgangsnamen weg. Fügungen waren im 19. Jahrhundert in Ostfriesland beliebt.[3] Auch die alten zweistämmigen Vornamen wie Diethelm oder Hildegard werden nicht als Doppelnamen angesehen. Einzelnachweise
|