Dobrzyca (Będzino)
Dobrzyca (deutsch Kordeshagen) ist ein Dorf in der Landgemeinde Będzino (Alt Banzin) bei Koszalin (Köslin) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Geographische LageDas Kirchdorf liegt in Hinterpommern am Oberlauf des Flüsschens Wonne, das östlich von Kołobrzeg (Kolberg) in die Ostsee mündet. Die Entfernung nach Koszalin (Köslin) im Osten beträgt etwa 17 Kilometer. Nachbargemeinden sind Słowienkowo (Wolfshagen) sowie Będzino (Alt Banzin) im Nordosten und Wierzchominko (Varchminshagen) im Südosten. Die nächste Bahnstation befindet sich in Słowienkowo (Wolfshagen) an der Bahnstrecke Koszalin–Goleniów. GeschichteKordeshagen (vormals auch Cordeshagen oder Curdshagen) war früher ein altes Lehen der Familie von Kameke.[1] Im Jahr 1340 war Kurd von Kameke der Besitzer von Kordeshagen.[2] Im Dorf liegt ein 12 Morgen großer See. Mitten im Dorf lagen zwei Vorwerke: Niederhof, zu dem eine Windmühle gehörte, und Altenhagen (oder Endehof) mit einer Schäferei. Um das Jahr 1780 gab es im Dorf 23 Bauern, einen Halbbauern, einen Kossäten, zwei Predigerbauern, einen Gasthof, einen Prediger, einen Küster und insgesamt 50 Feuerstellen (Haushalte). Auf der Feldmark des Dorfs, Schmollenhagen (heute polnisch: Smolne) genannt, lebten weitere sechs Kossäten. Nachdem die Region gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt worden war, wurde Kordeshagen unter polnische Verwaltung gestellt. Kordeshagen erhielt den polnischen Ortsnamen Dobrzyca. Die deutschen Einwohner Kordeshagens wurden bis etwa 1947 vertrieben. Im Jahr 1992 wurde mit der Anlage von thematischen Gärten unter dem Namen „Hortulus Dobrzyca“ begonnen, die im Jahr 2014 bereits 28 Gärten zu verschiedenen Themen umfassen. Dazu gehören Gärten, die eine bestimmte Pflanzengesellschaft zeigen, wie auf Felsen, im Wald, in der Heide oder am Wasser verbunden mit Elementen der Gartenarchitektur und -kunst, genauso wie Gärten, die im Stile einer nationalen Kultur entwickelt wurden, wie der japanische, französische, englische oder Mittelmeergarten im Stil des Architekten Antoni Gaudí.[3] Demographie
KircheKirchengemeindeBis 1945 war die Bevölkerung von Kordeshagen überwiegend evangelischer Konfession. Kordeshagen war der Pfarrsitz des gleichnamigen Kirchspiels, zu dem noch die Orte Falkenburg (heute polnisch: Podbórz), Hohenfelde (Miłogoszcz), Schmollenhagen (Smolne), Steinkrausfelde (Uliszki) und Wolfshagen (Słowienkowo) gehörten. Anfang der 1930er Jahre wurde zusätzlich die Kirchengemeinde Varchmin (Wierzchomino) mit den Ortschaften Leistkenhagen, Sarge, Sydowswiese (Żydówko) und Varchminshagen (Wierzchominko) in den Pfarrsprengel integriert. Das Kirchenpatronat oblag den Rittergutsbesitzern der Güter im Kirchspiel, zu dem im Jahre 1940 mehr als 2300 Gemeindeglieder gehörten. Es lag im Kirchenkreis Köslin (Koszalin) im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Seit 1945 leben überwiegend katholische Einwohner in Dobrzyca. Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Trinitatis (Trójcy Świętej) innerhalb des Dekanats Mielno (Großmöllen) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Zugehörig zur Pfarrei, die mehr als 2400 Pfarrkinder zählt, sind die Filialkirchen Strzepowo (Strippow) und Wierzchomino (Varchmin) sowie die Messstation Uliszki (Steinkrausfelde). Hier lebende evangelische Kirchenglieder sind in die Kirchengemeinde Zum Guten Hirten in Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen eingegliedert. PfarrerZwischen der Reformation in Pommern (1538) und dem Ende des Zweiten Weltkriegs amtierten in Kordeshagen als evangelische Geistliche:
VerkehrDobrzyca (Kordeshagen) liegt an einer südlichen Abzweigung von der polnischen Landesstraße 11 (ehemalige deutsche Reichsstraße 160) auf halber Strecke zwischen Koszalin (Köslin) und Kołobrzeg (Kolberg).[12] Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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