Die Division 1 1977/78 war die 40. Austragung der professionellen französischen Fußballliga. Meister wurde zum dritten Mal seit 1961 die AS Monaco.
Erster Spieltag war der 3. August 1977, letzter Spieltag der 2. Mai 1978. Obwohl der Saisonkalender aufgrund der anschließenden Weltmeisterschaftsendrunde, für die Frankreich sich zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder hatte qualifizieren können, besonders dicht gepackt war – unter anderem mit mehreren „Englischen Wochen“ –, gab es eine für französische Verhältnisse relativ lange Winterpause vom 19. Dezember bis zum 6. Januar.[1]
Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 17. Platz abgeschlossen hatten, dazu drei Aufsteiger aus der zweiten Division. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:
Während der Hinrunde lieferten sich Nantes, Marseille und Nizza einen Dreikampf um die Tabellenführung. Insbesondere Nizza trumpfte stark auf, startete unter anderem mit drei Auswärtssiegen und gewann die inoffizielle Herbstmeisterschaft. Aber diesen Schwung konnten die Schwarz-Roten – und das nicht zum ersten Mal – nicht über den Winter hinaus bewahren: Nancy (7:3 an der Côte d’Azur) und Lens mit 3:1 leiteten im Januar den Absturz der „Jungadler“ (Aiglons) bis auf den achten Tabellenrang ein.[2] Dafür sah, als Nantes vier Runden vor Saisonende Marseille schlug, alles nach einer erfolgreichen Titelverteidigung der auch wieder extrem heimstarken Canaris aus, die im Stade Marcel-Saupin über die gesamte Saison in 19 Spielen lediglich zwei Remis konzedieren mussten. Aber der FCN ließ in den gegnerischen Staden zu viele Punkte und gab am vorletzten Spieltag sogar beim abgeschlagenen Schlusslicht aus Rouen einen Zähler ab; das konnte auch ein abschließender 6:1-Kantersieg gegen Nizza nicht mehr wettmachen. Denn ausgerechnet der Aufsteiger aus dem Fürstentum Monaco gewann seine letzten fünf Matches sämtlich und wies in der Schlussabrechnung zwar das etwas schlechtere Torverhältnis, dafür aber einen Pluspunkt mehr auf. Monaco war nach Bordeaux (1950) und Saint-Étienne (1964) erst der dritte – und bis heute (2017) letzte – Aufsteiger in der Ligageschichte, dem auf Anhieb der Gewinn des Meistertitels gelang. Mit Strasbourg schloss zudem ein zweiter Ligarückkehrer die Saison auf dem Podium ab.[3] „Vater des Erfolges“ der ASM war Trainer Leduc, der Monaco auch schon Anfang der 1960er Jahre zu seinen ersten beiden Meistertiteln geführt hatte und dem es mit seiner Routine gelungen war, eine Mannschaft mit einer „keineswegs sattelfesten Abwehr“ so weit zu bringen, dass sie im Juni 1978 „Prinzessin Caroline die Meisterkrone als Hochzeitsgeschenk überreichen“ konnte.[4]
Am Tabellenende hatten die „Roten Teufel“ aus Rouen frühzeitig den Anschluss verloren, während sich sieben weitere Mannschaften bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg wehren mussten. Dann wies der Tabellen-13. aus Nîmes gerade einmal zwei Punkte mehr auf als der 18. und der 19. (Lens beziehungsweise Troyes); und selbst bei diesen beiden entschied lediglich die gegenüber Lyon schlechtere Tordifferenz, dass sie den Klassenerhalt nicht geschafft hatten. An ihrer Stelle kehrten zur folgenden Saison der SCO Angers, OSC Lille und der Paris FC in die Division 1 zurück.
Hubert Beaudet: Le Championnat et ses champions. 70 ans de Football en France. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2002, ISBN 2-84253-762-9
Sophie Guillet/François Laforge: Le guide français et international du football éd. 2009. Vecchi, Paris 2008, ISBN 978-2-7328-9295-5
Jean-Philippe Rethacker: La grande histoire des clubs de foot champions de France. Sélection du Reader’s Digest, Paris/Bruxelles/Montréal/Zurich 2001, ISBN 2-7098-1238-X
↑Pascal Grégoire-Boutreau/Tony Verbicaro: Stade de Reims - une histoire sans fin. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2001, ISBN 2-911698-21-5, S. 323–325
↑Guillet/Laforge, S. 177, ergänzt aus Stéphane Boisson/Raoul Vian: Il était une fois le Championnat de France de Football. Tous les joueurs de la première division de 1948/49 à 2003/04. Neofoot, Saint-Thibault o. J.
↑Kader 1977/78. In: weltfussball.de. Abgerufen am 15. Februar 2018.