Pohlmann tritt regelmäßig in digitalen Alternativmedien auf.[5] Er gab Kanälen wie den russischen Staatssendern RT Deutsch und Sputnik News wiederholt Interviews.[6] Er veröffentlichte regelmäßig eigene Beiträge bei KenFM.[7] Seit März 2018 moderiert Pohlmann mit Markus Fiedler die Wikipedia-kritische Videoreihe Geschichten aus Wikihausen, die seit April 2019 auf ihrem YouTube-Kanal Wikihausen erscheint.[6][8] Ein Wikipedia-Nutzer, dessen Klarnamen Pohlmann und Fiedler bekannt gemacht hatten, unterlag 2019 mit seinem Versuch, ihnen das gerichtlich verbieten zu lassen.[9] Mit dem umstrittenen Ufologen Robert Fleischer[10] und dem Journalisten und Blogger Mathias Bröckers moderiert er den Videokanal Das 3. Jahrtausend auf ExoMagazinTV,[2] der Videos über vermeintliche politische Verschwörungen verbreitet.[11]
Positionen
2018 veröffentlichte Pohlmann in den NachDenkSeiten einen Text, der nach Darstellung der Amadeu Antonio Stiftung der Wikipedia unterstellt, sie werde vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad kontrolliert, der das Internet mit „pro-israelischen Inhalten überfluten“ und dafür sorgen würde, dass Aktivitäten „anti-israelischer Aktivisten zum Erliegen“ kämen. Wikipedia übe eine absolute Herrschaft aus und habe „ein Machtmonopol aufgebaut, das sich nicht mit der Demokratie vertrage“. Den Nachrichtendiensten des so genannten „US Imperiums“, die mit dem „tiefen Staat“ gleichgesetzt werden, wird unterstellt, sie bestimmten auch in Deutschland die „gleichgeschaltete Berichterstattung der Medien“ für die Interessen des Kapitals gegen die Lebensrealitäten der Bevölkerungen in Europa.[12]
Pohlmann beteiligt sich an dem Youtube-Format Nato-Untersuchungsausschuss, das kurz vor dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 begonnen wurde.[13]Putins Vorgehen im Ukraine-Krieg bezeichnete er im Juli 2022 als „sehr zurückhaltend“. Massaker wie das von Butscha seien „mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit […] inszenierte Fake-Ereignisse“.[14]
Anlässlich eines Vortrags beschreibt ihn der Drehbuchautor Rudolf Peter im November 2019 in der ZDFinfo-Reportage Russlanddeutsche – Tradition, Freiheit, Frust als einen „Aktivist[en], der die USA für Kriegstreiber hält“. Pohlmann behaupte, „die westlichen Medien seien nicht neutral, sondern Propagandainstrumente der NATO“. Pohlmann wurde mit folgenden Worten eingespielt: „Die militärische Option ist die Denkweise der Amerikaner, das heißt aus amerikanischer Sicht ist Krieg ein sehr lohnendes Geschäft.“[16]
Rezeption
Oliver Reinhard beschreibt Pohlmann in der Sächsischen Zeitung 2021 als „[b]esonders versiert in der Selbstdarstellung als Universalexperte von geradezu Goethe‘schem Zuschnitt“. Pohlmann trage in Alternativmedien „eigentlich zu allem irgendein ‚Fach-Wissen‘“ bei: „Nawalny, Nahostkonflikt, Grüne, Olof-Palme-Mord, Wale, Raben ...“[17]
In zwei Tagesspiegel-Artikeln von Sebastian Leber und Jonas Fedders sowie Leber und Julius Geiler aus den Jahren 2022 und 2023 wird Pohlmann als „Verschwörungsideologe“ bezeichnet.[14][18] In der Folge Alina Lipp und Putins Krieg. Teil 1 der ZDF-Dokumentarfilmreihe Die Spur bezeichnen ihn die Drehbuchautoren Anna Loll und Thomas Wendrich im September 2023 als „Verschwörungstheoretiker“.[19] Im April 2023 warf Leber Pohlmann vor, sich an einer „Hetzkampagne“ gegen ihn beteiligt zu haben: Mehrere Akteure aus verschiedenen Alternativmedien hätten abgesprochen, gleichzeitig Artikel zu seiner Person zu veröffentlichen. Pohlmann habe gesagt, es bestehe Handlungsbedarf: Der Tagesspiegel sei „zu schleifen“. „Den Scharfschützen“, womit er Leber meinte, müsse man „schnappen“.[11]
2005: In feindlichen Tiefen – Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte (auch bekannt als Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte – Deutschland)
2006: ZDF Expeditionen – Magische Welten (Fernsehreihe, Folge Shangri-La – Spurensuche in Tibet)
2006: Hinter den feindlichen Linien – Geheimoperationen im Kalten Krieg
2007: Kriegsbeute Mensch – Wie Regierungen ihre Soldaten verraten[26]
2007: „Ich wollte nicht mehr aufstehen“: Ursachen und Therapien der Volkskrankheiten des 21. Jahrhunderts – neue Hilfen bei Depression, Ilona Grundmann Filmproduktion
2008: Der Zuckercode – Geheimwaffe gegen Krebs und Malaria?
2009: Geheimnis Area 51 – MiGs im Sperrgebiet
2010: Mengeles Erben – Menschenexperimente im kalten Krieg
2011: Tod in der Tiefe – Schlagabtausch der Supermächte[27]
2016: Transportgiganten – Das Comeback der Luftschiffe (zusammen mit Cornelia Borrmann und Felix Krüger, in Ozon Unterwegs, rbb, 25. April 2016)[29]
2016: Europas größte Marsmission (zusammen mit Cornelia Borrmann)[30]
Bibliografie
Jens Wernicke, Dirk Pohlmann (Hrsg.): Die Öko-Katastrophe: Den Planeten zu retten, heißt die herrschenden Eliten zu stürzen. Rubikon, Mainz 2019, ISBN 978-3-96789-000-6.
↑Markus Linden: Von der Fundamentalkritik zum völkischen Widerstand: Rechte Medien- und Politikkritik in digitalen „Alternativmedien“. In: Hans-Jürgen Bucher (Hrsg.): Medienkritik zwischen ideologischer Instrumentalisierung und kritischer Aufklärung. Herbert von Halem Verlag, Köln 2020, ISBN 978-3-86962-445-7 (375–394, hier: S. 379 f.).
↑Markus Linden: Von der Fundamentalkritik zum völkischen Widerstand: Rechte Medien- und Politikkritik in digitalen „Alternativmedien“. In: Hans-Jürgen Bucher (Hrsg.): Medienkritik zwischen ideologischer Instrumentalisierung und kritischer Aufklärung. Herbert von Halem Verlag, Köln 2020, ISBN 978-3-86962-445-7 (375–394, hier: S. 383 f.).
↑Andreas Speit: Eklat beim Alternativen Medienpreis: Mal nach dem Rechten schauen. In: Die Tageszeitung: taz. 12. Juni 2017, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 16. Juli 2023]).
↑Nina Pilz: „The Invention of a Pandemic“ – Conspiracist Argumentation in the German Alternative Newspaper Demokratischer Widerstand. In: Michael Butter, Katerina Hatzikidi, Constanze Jeitler, Giacomo Loperfido, Lili Turza (Hrsg.): Populism and Conspiracy Theory Case Studies and Theoretical Perspectives. Routledge, London/New York 2025, ISBN 978‑1‑032‑75482‑6, S. 154–180. hier S. 169. doi:10.4324/9781003474272-9
↑Josef Nussbaumer, Guido Rüthemann: Gewalt. Macht. Hunger: Schwere Hungerkatastrophen seit 1945 Teil 2: Chroniken. StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2003, ISBN 978-3-7065-1831-4, S. 273; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche