Diphosphan
Diphosphan gehört zu den Phosphanen und ist ein binäres Phosphorhydrid mit der Summenformel P2H4. Oberhalb von −99 °C liegt es als farblose Flüssigkeit vor. An Luft ist es nicht stabil, sondern entzündet sich spontan. Zudem disproportioniert es bei Temperaturen oberhalb von −30 °C zu PH3 und höheren Phosphanen.[3] Es kommt häufig als Verunreinigung in kommerziell erhältlichem Monophosphan vor. HerstellungDiphosphan kann durch Hydrolyse von Calciummonophosphid (Ca2P2) gewonnen werden: Dabei ergibt die Hydrolyse von 400 g Ca2P2 bei −30 °C etwa 20 g P2H4. Als Verunreinigung fallen weitere Phosphane an.[3] Eigenschaften und ReaktionenDiphosphan ist eine farblose, an der Luft selbstentzündliche Flüssigkeit, die sich in Gegenwart von Säurespuren, bei Temperaturen oberhalb von −10 °C (vor allem unter der Einwirkung des Lichtes) sowie an rauen Oberflächen zersetzt. Sie ist mischbar mit Kohlenstoffdisulfid, Pyridin, Kohlenwasserstoffen, Ethern, Diethylenglycolmonomethylether, Diethylenglycoldimethylether und Hexamethylphosphorsäuretriamid sowie löslich in Methanol.[4] Sie liegt in Gauche-Konformation vor, mit einem P-P-Abstand von 2,219 Ångström. Das 1H-NMR-Spektrum besteht aus 32 Linien aus der A2XX'A'2 Aufspaltung.[5] Die Reaktion von Diphosphan mit Butyllithium führt zu verschiedenen kondensierten Polyphosphanen.[6] Organische DiphosphaneEs sind verschiedene organische Derivate von Diphosphan bekannt. Dabei sind einige oder alle Wasserstoffatome durch Organylreste substituiert. Ihre Synthese erfolgt durch reduktive Kupplung z. B. aus Chlordiphenylphosphan: Das Methylderivat P2Me4 erhält man durch Reaktion von Thiophosphoryltrichlorid mit Methylmagnesiumbromid.[7] Quellen
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