Fuchs schreibt seit seinem Ruhestand 2013 im Bereich Belletristik und ist Gründungsmitglied[5] und Redakteur beim auf Literaturthemen spezialisierten Internetradio und Podcastlabel Literatur Radio Hörbahn.
Von 1982 bis 1985 untersuchte er vulkanische Gesteinsformationen des jemenitischen Hochlandes und erarbeitete die erste auf Spurenelementanalysen basierende petrogenetische Forschungsarbeit zu deren Geologie. Er beprobte und untersuchte geochemisch den höchsten Berg der Arabischen Halbinsel, den 3665 Meter hohen Dschabal an-Nabi Schuʿaib. Dies lieferte Informationen zur Stratigraphie der pyroklastischen und sedimentären Schichtabfolge des Hochgebirges. Mit einer mit magna cum laude bewerteten Dissertation über die bis zu diesem Zeitpunkt unbekannte Entstehungsgeschichte der südarabischen Vulkanite wurde er anschließend an der Universität des Saarlandes zum Dr. rer. nat. promoviert.[6]
Fuchs war ab 1992 Leiter der Abteilung Glastechnologie und Mitglied der Institutsleitung[17]. Neben diesen Aufgaben in Würzburg leitete er ab 1994 die Fraunhofer-Forschungsstelle für Kulturgüterschutz und Umweltmonitoring im Kloster Bronnbach bei Wertheim[18], aus der heraus sich das Internationale Zentrum für Kulturgüterschutz und Konservierungsforschung IZKK entwickelte.[19]
Er war bis zu seiner Berufung in die Fraunhofer-Zentrale an über fünfzig Forschungsprojekten beteiligt.[20] Als wissenschaftlicher Gutachter war er für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die National Science Foundation (USA) tätig. Für seine wissenschaftlichen Erfolge wurde Fuchs mehrfach mit Forschungspreisen ausgezeichnet. Mit der Entwicklung der Glassensor-Methode[21][22] führte er eine neue Messtechnik in den Kulturgüterschutz ein[23], welche seither in Denkmalpflege und Museumsbetrieben zur Abschätzung des Schadensrisikos durch Umwelteinflüsse eingesetzt wird. Das Verfahren wurde international patentiert[24] und durch den VDI und DIN als Standardmethode zertifiziert.[25]
Internationales Forschungsmanagement
1996 wechselte er in die Fraunhofer-Zentrale nach München und gründete das direkt dem Vorstand unterstellte Department of International Cooperation.[26] Von 1996 bis 2006 entwickelte er dies unter den zwei Präsidentschaften von Hans-Jürgen Warnecke und Hans-Jörg Bullinger weiter zur Abteilung International Business Development der Fraunhofer-Gesellschaft, die unter seiner Leitung das weltweite Marketing, Networking und Projektgeschäft sowie alle Auslandsniederlassungen dieser Forschungs-Organisation koordinierte.[27][28]
Von 1998 bis 2006 war Fuchs zusätzlich im Bereich Innovationsmanagement und Technologietransfer für Regierungsgremien und bei Delegationen deutscher Länderministerien sowie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung tätig. Er wirkte bei Regierungsberatungsprojekten mit, u. a. in Indonesien.[29] Unter Minister Otto Wiesheu leitete er für das Bayerische Wirtschaftsministerium 2002 bis 2005 eine Unternehmensinitiative zum Erschließen von Fördergeldern der Weltbankgruppe.[30]
Management-Aktivitäten in Dubai
Von 2007 bis 2012 initiierte und verantwortete Fuchs von Dubai aus als General Manager des Fraunhofer Representative Office Middle East die Nahost- und Nordafrika-Aktivitäten der Fraunhofer-Gesellschaft.[31] In diesem Zeitraum nahm er Beratungs- und Managementaufgaben auch für das deutsche Generalkonsulat, das deutsche Bundesforschungsministerium und den europäischen Industrieverbund EPIC[32] wahr. Fuchs war Senior Consultant in einem interdisziplinären Team aus dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik, dem Dubai Institute of Technology und dem Kiel Institut für Weltwirtschaft bei der Entwicklung des Wirtschaftsplans 2011–2015 für das Emirat Dubai.[33] Er war außerdem Gründungsmitglied und Kurator der Emiratisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer[34] und Initiator, Sponsor und Chief Juror des ersten regionalen Schüler-Technik-Wettbewerbs Dubai Youth Science Challenge.[35][36]
Ehrenamtliches Engagement auf UN-Ebene
Von 2007 bis 2010 war er parallel hierzu als erster Deutscher der Präsident der weltweit größten Dachorganisation der Angewandten Forschung WAITRO (World Association of Industrial and Technological Research Organizations). Diese wurde unter dem Dach der Vereinten Nationen gegründet und besitzt dort Konsultationsstatus.[37] Seine Wahl durch die Vollversammlung erfolgte 2006 in Saskatoon, Kanada, seine Wiederwahl 2008 in Kuala Lumpur. Unter seiner Leitung wurde das Spektrum der WAITRO-Projekte in Indien durch Fördermittel von UNIDO, Wien, in Südostasien durch UNESCO-Förderung und in Nordafrika durch Programme von ISESCO, Rabat, erweitert.[38]
Tätigkeit als Schriftsteller
Seit seinem Ruhestand 2013 widmet Fuchs sich der Schriftstellerei im Bereich Belletristik. Seine Werke sind oft durch kunsthistorische und historische Themen geprägt.[39][40]
Ehrungen (Auswahl)
1992: Regionaler WVV-Umweltpreis der Stadt Würzburg für Umweltschutzprojekte in Franken[41]
1992: Nationaler Joseph-von-Fraunhofer-Preis für die Erfindung und Entwicklung zur Marktreife neuer Dosimeter-Materialien[22][42]
1993: Internationaler Otto-Schott-Forschungspreis der Ernst Abbé Stiftung für seine innovativen Arbeiten zu Glassensoren[43][44]
2005: Wissenschaftliche Ehrung durch die Tongji-Universität mit der Ehrentrophäe des Sino-German High Level Expert Symposium on Optical Coatings, verliehen in Shanghai
2007: Ehrenplakette der Arab Science and Technology Foundation für Leistungen 2007 beim Innovationswettbewerb Made in the Arab World[46] und 2006 bei der pan-arabischen Tagung Scientific Research Outlook in Damaskus.[47]
2008: Ehrenurkunde überreicht von Ministerin Annette Schavan und Minister Hany Helal für Verdienste um die bilaterale wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ägypten und Deutschland[48]
2009: Ehrenpreis der Zayed University Dubai für das mehrjährige Engagement bei internationalen Fördermaßnahmen für arabische Studentinnen[49]
2021: Preisträger beim Literaturwettbewerb des Märkischen Kreises, mit der Mystery-Kurzgeschichte „Das grüne Blut des Jadedrachen“.[50]
2022: Preisträger beim Bubenreuther Literaturwettbewerb, mit der dadaistischen Kurzprosa „Als ein Loch das Nichts heimsuchte“.[51]
Werke (Auswahl)
Fachbeiträge
Liste von 50 ausgewählten Publikationen im Fraunhofer-Verzeichnis[52]
gemeinsam mit Helmut Patzelt und Helmut K. Schmidt: Ein neues Schutzkonzept für historische Glasfenster. Kurzberichte aus der Bauforschung, 28, 1987, S. 589–590.
gemeinsam u. a. mit Helmut Patzelt und Helmut K. Schmidt: Model glass test sensors – new concept to investigate external protective glazings. News Letters CVMA, Nr. 41–42, 1988.
gemeinsam mit Helmut Patzelt und Helmut K. Schmidt: Umweltbedingte Schädigungen an historischen Glasfenstern Phänomene, Mechanismen, Konservierungskonzepte. In: Engin Bagda et al. (Hrsg.): Umwelteinflüsse auf Oberflächen: Belastungs- und Abbaumechanismen in Abhängigkeit von Umwelt- und Klimaeinflüssen.expert-Verlag, 1989. S. 174–192. OCLC879515479
gemeinsam u. a. mit Helmut K. Schmidt und Hannelore Römich: Preservation of stained glass windows: new materials and techniques. Science, technology and European cultural heritage: proceedings of the European Symposium (Bologna, 1989), Butterworth-Heinemann, 1991, S. 679–683.
gemeinsam mit Hannelore Römich: Evaluation of the Effectiveness and the Potential Damage of Cleaning Methods for the Restoration of Stained Glass Windows. MRS Online Proceeding Library Archive 267, 1992.
gemeinsam mit Helmut K. Schmidt: Protective Coatings for Medieval Stained Glasses. MRS Online Proceeding Library Archive 185, 2011.
Lyrik-Beitrag in Anthologie „EwigkeitsElysium“, Lorbeer Verlag, 2019, ISBN 978-3-938969-66-3.
Der Masanao Adler – im Fokus der Wissenschaft. Wissenschaftsroman, Karina Verlag, 2020, ISBN 978-3-903161-76-4
Kinder dieser Erde – Teile 1 und 2. Kurzgeschichten für Kinder und Jugendliche, Karina Verlag, 2021, ISBN 978-3-903161-82-5
Mystery-Kurzprosa Das Grüne Blut des Jadedrachen in der Anthologie „Auf Pfaden im Regenwald“. Hrsg. Literaturpodium, Dorante Edition, 2022, ISBN 978-3-7557-9752-4.
Dadaistische Kurzprosa Als ein Loch das Nichts heimsuchte in der Anthologie zum 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb 2022. Hrsg. Christoph-Maria Liegener, Tredition Verlag, 26. Oktober 2022, ISBN 978-3-347-76237-4.
Kurzgeschichte Im Felsennest in der Anthologie „Unvergessliche Schicksale“. Hrsg. Net-Verlag, Chemnitz, 1. Februar 2023, ISBN 978-3-95720-358-8
Humoristische Parodie Ein semantisch seltsames Date in der Anthologie „Ein verflixter Valentinstag“. Hrsg. Elysion-Books, Leipzig, Februar 2023, ISBN 978-3-96000-268-0.
Episodengeschichte Japan ruft in Anthologie „Und über allem schwebt Magie“. Hrsg. Schreiblust Verlag, Dortmund, 2023, ISBN 978-3-9825477-0-1
↑Johanna Leissner, Dieter R Fuchs, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung: Glassensorstudie zur Abschätzung der korrosiven Verhältnisse an Kirchenfenstern mit Außenschutzverglasungen: Teilvorhaben; Schlußbericht zum Forschungsvorhaben Nr. BAU 5026 C/4 „Konservierung und Restaurierung historischer Glasmalereien“ im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie für die Projektlaufzeit vom 1. November 1989 bis 31. August 1996. Würzburg; Bronnbach 1996 (worldcat.org [abgerufen am 18. Januar 2020]).
↑Dieter R Fuchs, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung: Umweltmonitoring am Brandenburger Tor (Glassensorstudie I): Bericht; Meßzeitraum Januar 1993 bis Juli 1993; Forschungsvorhaben des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung, Würzburg, im Auftrag und in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung un Umweltschutz, Berlin, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück. Würzburg 1993 (worldcat.org [abgerufen am 18. Januar 2020]).
↑JPRS Report: Science & technology. Europe/international. Foreign Broadcast Information Service, Februar 1993, S.23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abGlastechnische Berichte. Verlag der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft., 1993, S.20 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Patent EP0330144B1: Verfahren zur direkten Bestimmung von komplexen korrosiven Umgebungsbedingungen. Angemeldet am 21. Februar 1989, veröffentlicht am 3. Juli 1996, Anmelder: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., Erfinder: Dieter Fuchs, Helmut Patzelt, Gerhard Tünker.
↑VDI 3955 Blatt 2 – Bestimmung der korrosiven Wirkung komplexer Umgebungsbedingungen auf Werkstoffe; Exposition von Glassensoren. (vdi.de [abgerufen am 19. Januar 2020]).
↑A. Duff Mitchell: The Fraunhofer Society: A Unique German Contract Research Organization Comes to America. The Office, 1998, S.69 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Helmut Trischler, Rüdiger vom Bruch: Forschung für den Markt – Geschichte der Fraunhofer-Gesellschaft. C.H.Beck, München 1999, ISBN 3-406-44531-4, S.271ff.