Die persischen Qanate
Die persischen Qanate [1] ist eine von der UNESCO gelistete Stätte des Weltkulturerbes im Iran.[2] Die serielle Welterbestätte umfasst elf Qanate, die zur Zuleitung von Trink- und Nutzwasser aus dem Grundwasser höher gelegener Regionen dienen. HintergrundDas System der Wassergewinnung durch Qanate wurde vor mehreren tausend Jahren im Gebiet des Iran entwickelt und breitete sich von dort aus weiter aus. Qanate finden sich vor allem bei Siedlungen, die in der Nähe relativ niederschlagsreicher Berge liegen. Das beispielsweise durch Steigungsregen niedergehende Wasser versickert und sammelt sich in einem Grundwasserleiter. Im Bereich der Siedlung liegt der Grundwasserleiter oft zu tief unter der Oberfläche, um mit Brunnen Wasser daraus zu gewinnen. Daher wird Wasser weiter oben am Hang dem Grundwasserleiter entnommen und über einen unterirdischen Qanat-Kanal, der ein wesentlich geringeres Gefälle als der Hang und der Grundwasserleiter hat, in die Siedlung geleitet. Durch sein geringes Gefälle tritt der Qanat-Kanal an einer Stelle aus dem Hang aus, und das Wasser kann dort zur Wasserversorgung der Siedlung oder zur Bewässerung von Feldern abgezapft werden. Vertikale Zugangsschächte dienten zunächst dem Bau des Kanals und dann auch zu dessen Wartung und Reinigung. Durch die unterirdische Führung des Kanals ist der Wasserverlust durch Verdunstung verringert, was vor allem in heißen, trockenen Gebieten von Vorteil ist. EinschreibungDie persischen Qanate wurden 2016 aufgrund eines Beschlusses der 40. Sitzung des Welterbekomitees in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen.[3] Die elf für das Welterbe ausgewählten Qanate mit ihren jeweiligen Quellen und Strukturen verdeutlichen die Vielfalt der verwendeten Techniken und die Varianz der Kanalsysteme hinsichtlich ihrer geografischen Verteilung, Länge und Entstehungszeit. Einige der Strukturen sind darüber hinaus von besonderer Bedeutung aufgrund ihrer Verbindung mit bestimmten Ritualen oder religiösen Strömungen, so beispielsweise im Falle der Qanate Ebrahim Abad und Mozd Abad.[4] Die Eintragung erfolgte aufgrund der Kriterien (iii) und (iv).[2]
UmfangDie Welterbestätte umfasst elf voneinander getrennte Areale. Diese haben insgesamt einen Schutzbereich von 14.565 ha. Die einzelnen Schutzbereiche sind von Pufferzonen umgeben, die insgesamt eine Fläche von 355.249 ha haben.[5]
Literatur
WeblinksCommons: Persian Qanat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia