Die Schlümpfe (2011)

Film
Titel Die Schlümpfe
Originaltitel The Smurfs
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Raja Gosnell
Drehbuch
Produktion Jordan Kerner
Musik Heitor Pereira
Kamera Phil Meheux
Schnitt Sabrina Plisco
Besetzung und Synchronisation
Chronologie

Die Schlümpfe (Originaltitel The Smurfs) ist ein US-amerikanischer 3D-Film – eine Mischung aus Real- und Computeranimationsfilm – aus dem Jahr 2011 von Regisseur Raja Gosnell. Die Produktion ist nach Die Schlümpfe und die Zauberflöte von 1975 der zweite Kinospielfilm um die gleichnamigen Comicfiguren des belgischen Zeichners Peyo.

Handlung

Die Schlümpfe leben ruhig in ihrem Pilzdorf im magischen Wald und bereiten sich auf das Blaumondfest vor. Währenddessen will Tollpatsch Clumsy für Papa Schlumpf Schlumpfwurzeln besorgen, wagt sich aber aus Versehen zu nah an das Gebiet des bösen Zauberers Gargamel. Der verfolgt ihn und wird von Clumsy unabsichtlich ins Dorf geführt. Auf der Flucht rennt Clumsy auch noch in die falsche Richtung und gerät zusammen mit Papa Schlumpf, Schlaubi, McTapfer, Muffi und Schlumpfine in einen magischen Wasserfall, der sie ins heutige Manhattan transportiert. Auch Gargamel und sein Kater Azrael folgen den Schlümpfen.

In New York gerät Clumsy in einen Karton des Werbespezialisten Patrick, der ihn mit nach Hause nimmt. Die anderen Schlümpfe folgen ihm und lernen so Patrick und seine schwangere Frau Grace kennen. Sie ist begeistert von den Fabelwesen, aber ihm passt der unangemeldete Besuch gar nicht, denn die blauen Zwerge sorgen nicht nur für viel Unruhe, sondern stören ihn auch bei der Erstellung einer neuen Make-up-Werbekampagne. Durch Clumsys erneute Tollpatschigkeit wird dann auch noch die falsche Werbung – eine mit einem Blaumond – veröffentlicht. Die Schlümpfe wollen so schnell wie möglich wieder heim, aber ihnen fehlt der Blaumond und ein Zauber.

Inzwischen hat Gargamel aus einer von Schlumpfines Haarsträhnen ihre blaue Essenz gewonnen und ist den Schlümpfen auf den Fersen. Er jagt sie, versagt aber immer wieder, bis er in einem Antiquitätenladen, in dem die Schlümpfe nach einem Zauberbuch suchen, Papa Schlumpf schnappt. Der nimmt den anderen noch das Versprechen ab, ihn nicht zu retten, sondern den Zauber zu verwenden und in dieser Nacht beim Blaumond nach Hause zurückzukehren.

Patrick sieht durch seine Frau und die Schlümpfe ein, dass ihm seine Familie wichtiger sein müsste als seine Arbeit und er beschließt, Papa Schlumpf zu retten. Die Schlümpfe beteiligen sich trotz ihres Versprechens auch an der Rettung. Während Schlaubi das Portal ins Dorf öffnet und Hilfe holt, stürmen sie Belvedere Castle, wo sich Gargamel eingenistet hat. Der hat von Papa Schlumpf viel mehr Essenz bekommen und ist sehr mächtig geworden. Trotzdem besiegen ihn die Schlümpfe und Clumsy gelingt es, das magische Zepter im letzten Moment aufzufangen.

Durch den Zauber hat sich der Mond blau verfärbt, was Patricks Auftraggeberin für einen PR-Gag hält und ihn deshalb nicht feuert. Die Schlümpfe kehren nach Hause zurück.

Hintergrund

Blaue Fassaden in Júzcar

Der Film wurde 2011 unter der Regie von Raja Gosnell von Sony Pictures Animation und Columbia Pictures produziert. Die Musik komponierte Heitor Pereira, für den Schnitt war Sabrina Plisco verantwortlich.

In der Handlung des Filmes wird die Kontinuität der bisherigen Schlumpfwelt beibehalten. Allerdings wird die Metaebene dadurch durchbrochen, dass Patrick Winslow die Schlümpfe in der Wikipedia recherchiert und findet, dass sie von Peyo geschaffen wurden.[3]

Am 28. Juli 2011 wurde der Film in Argentinien uraufgeführt. Am nächsten Tag folgten die Premieren in den USA und Kanada. Der Deutschlandstart war am 4. August 2011.

Aus Anlass der Premiere des Films wurden in Júzcar (Spanien) zu Marketingzwecken alle Fassaden des Dorfes blau gefärbt. Bei einer Abstimmung zum Ende des Jahres 2011 wurden die Bewohner gefragt, ob die Häuser weiterhin blau bleiben oder in den weißen Ursprungszustand zurückversetzt werden sollen. 33 Bewohner stimmten gegen die Beibehaltung, 141 Bewohner für die Beibehaltung. Damit wird Júzcar blau bleiben.[4]

Besetzung und Synchronisation

Die deutsche Synchronisation des Films übernahm die Berliner Synchron AG in Berlin.

Menschen
Figur Darsteller Deutscher Sprecher
Patrick Winslow Neil Patrick Harris Philipp Moog
Grace Winslow Jayma Mays Cathlen Gawlich
Gargamel Hank Azaria Thomas Nero Wolff
Odile Sofía Vergara Iris Artajo
Henri Tim Gunn Stefan Staudinger
Obdachloser Victor Pagan Friedemann Benner
Trickfiguren
Figur Originalsprecher Deutscher Sprecher
Papa Schlumpf Jonathan Winters Reiner Schöne
Schlumpfine Katy Perry Nadine Warmuth
Clumsy Schlumpf Anton Yelchin Tim Sander
McTapfer Alan Cumming Jeff Burrell
Muffi Schlumpf George Lopez Florian Halm
Schlaubi Schlumpf Fred Armisen Tobias Nath
Handy Schlumpf Jeff Foxworthy Rainer Fritzsche
Jokey Schlumpf Paul Reubens Gerald Schaale
Hefty Schlumpf Gary Basaraba Klaus Lochthove
Beauty Schlumpf John Oliver Hans-Jürgen Dittberner
Fauli Schlumpf Kenan Thompson Jesco Wirthgen
Torti Schlumpf Wolfgang Puck Nicola Devico Mamone
Farmy Schlumpf Joel McCrary Michael Iwannek
Erzähl-Schlumpf Tom Kane Erich Räuker
Azrael Frank Welker

Kritiken

Der US-amerikanische Aggregator Rotten Tomatoes erfasste 21 %[5] wohlwollende Filmbesprechungen und ordnet den Film als „Gammelig“ ein.

„Zwar geht der alte Zeichentrickzauber etwas verloren, doch das gleichen die Macher mit Witz und Eleganz aus. Schlumpfig.“

Cinema[6]

„Die offensichtlichen Stärken des Films liegen auf der technischen Seite. Das 3D-Verfahren ist relativ unaufdringlich, aber dennoch wirkungsvoll eingesetzt, während die Interaktion der Schauspieler mit den animierten Schlümpfen einen staunenswerten Grad der Perfektion erreicht hat. […] In der Zeichentrickserie werden die einzelnen Schlumpf-Abenteuer in zehn bis 20 Minuten erzählt, auch im Spielfilm hat die Handlung nun kaum mehr Substanz als eine dieser Episoden.“

filmstarts.de[7]

„Mit vielen Gags angereicherte 3D-Adaption der Kultfiguren, die das Aufeinanderprallen von archaischer Schlumpf-Welt und Gegenwart recht charmant umsetzt, dabei aber ein betont rückwärts orientiertes Familienbild an den Tag legt.“

„Der Film [ist] eigentlich handwerklich und vom Unterhaltungsgrad ansprechend gestaltet […], aber dennoch fehlt es an dem gewissen Etwas. Der besondere X-Faktor, der Filme wie ‚Wall-E‘, ‚Oben‘ oder ‚Drachenzähmen leicht gemacht‘ zu Animationsmeisterwerken bzw. kreativen Überraschungserfolgen gemacht hat, will sich hier einfach nicht einstellen. […] Wenn man das Ganze nicht überanalysiert und nur seinen Spaß haben möchte, kann man also auch beim Kinobesuch eine durchaus schlumpfige Zeit verbringen. Aber an Disney- oder Pixar-Animationsperlen kommt der Film bei weitem nicht heran.“

Adam Arndt, Serienjunkies[3]

Fortsetzung

In Die Schlümpfe 2 (2013) erschafft der böse Zauberer Gargamel die beiden schlumpfartigen, aber unartigen Wesen Hauie und Zicki, genannt die Lümmel, um an die magische Schlumpf-Essenz zu gelangen. Als er erkennt, dass nur ein echter Schlumpf ihm seinen Wunsch erfüllen kann, entführt er kurzerhand Schlumpfine nach Paris. Während die Lümmel versuchen, Schlumpfine auf ihre Seite zu ziehen, machen sich Papa Schlumpf, Clumsy, Muffi und Beauty auf in die Welt der Menschen, um Schlumpfine zu retten.

Commons: Die Schlümpfe – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Die Schlümpfe. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2011 (PDF; Prüf­nummer: 128 440 K).
  2. Alterskennzeichnung für Die Schlümpfe. Jugendmedien­kommission.
  3. a b Adam Arndt: Die Schlümpfe – Review. Serienjunkies.de, 3. August 2011, abgerufen am 3. August 2011.
  4. „Das Schlumpfdorf Júzcar“ (Memento vom 20. August 2013 im Internet Archive), Artikel merian.de vom 4. Januar 2012
  5. Die Schlümpfe. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 20. September 2023 (englisch, 119 erfasste Kritiken).
  6. Die Schlümpfe. In: cinema. Abgerufen am 3. April 2022.
  7. filmstarts.de
  8. Die Schlümpfe. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.