Die Bauern (Reymont)

Chłopi: Aus dem Manuskript
Erstausgabe, 1904

Die Bauern (poln. Chłopi, Aussprache: [ˈxwɔpʲi], deutscher Titel manchmal auch: Die polnischen Bauern) ist ein Roman des polnischen Schriftstellers Władysław Reymont, der 1924 – explizit für diese Arbeit – mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde.[1] Das vierbändige Werk, dessen einzelne Teile die Titel Herbst, Winter, Frühling und Sommer tragen, wurde 1902–1908 als vielteiliger Fortsetzungsroman in der Warschauer Wochenschrift Tygodnik Illustrowany veröffentlicht. Die erste Buchausgabe folgte in vier Bänden 1904–1909. Im Anschluss entstanden Übersetzungen in mindestens 27 weitere Sprachen.[2] Die von Jean Paul d’Ardeschah (eigentlich: Jan Paweł Kaczkowski) übersetzte deutsche Fassung erschien erstmals 1912.[3]

In der – vordergründigen – Haupthandlung des Romans geht es um den Konflikt, den der alte Bauer Matheus Boryna mit seinem Sohn Antek hat und der eskaliert, als Boryna Jagna heiratet, die auch Anteks Geliebte ist. Die vierte Hauptfigur ist Anna, Anteks Ehefrau, die Ehe und Familie zu retten versucht.

Eigentlicher Träger der Romanhandlung ist jedoch die Dorfgemeinschaft in ihrer Gesamtheit und in ihrer Verflechtung mit der von den Jahreszeiten geprägten Natur, der die Bauern ihre Lebensgrundlage abringen. Reymont führt im Laufe der Erzählung mehrere Dutzend weiterer Figuren ein, deren Schicksale alle miteinander in Beziehung stehen. Der Autor folgt jedem einzelnen dieser Geschicke und erzeugt damit ein umfassendes Porträt der bäuerlichen Gemeinschaft in all ihren Facetten.[4]

Handlung

Ort der Handlung ist das in der Łódźer Region gelegene Dorf Lipce (Aussprache: [ˈlʲipt͡sɛ]), die Zeit das ausgehende 19. Jahrhundert. In dem Dorf sind rund 40 Hofbauern ansässig; weitere zehn Häuser werden von armen Kätnern bewohnt.

Band 1: Herbst

Matheus Boryna, der reichste Bauer im Dorfe und mit seinen knapp 60 Jahren schon fast ein alter Mann, lebt auf seinem Hof zusammen mit zwei seiner vier Kinder. Die kleine Fine ist sein Liebling. Antek, sein Erstgeborener, der einmal den Hof übernehmen soll, ist bereits ein gestandener Mann, verheiratet und Vater von zwei kleinen Kindern. Weil Boryna die Abschiebung aufs Altenteil aus gutem Grunde fürchtet, verweigert er Antek jedes Mitspracherecht und hält ihn wie einen Knecht. Das Verhältnis von Vater und Sohn ist darum stark angespannt. Weitere Mitglieder der Hofgemeinschaft sind der Knecht Jakob und der Hütejunge Witek.

Die Handlung setzt damit ein, dass Borynas beste Kuh erkrankt und notgeschlachtet werden muss. Die Schuld dafür weist Boryna dem Heger des benachbarten Guts zu, der die Kuh und den Jungen Witek, der auf das Tier aufpasst, an diesem Tag aus dem Weidewald vertrieben hatte, wobei die Kuh sich überanstrengt hat. Der Verlust des wertvollen Tieres ist nicht Borynas einzige Sorge. Seine ehemalige Magd, Eve, beschuldigt ihn, sie geschwängert zu haben. Das Gericht wird ihre Klage später freilich abweisen.

Boryna ist Witwer. Eine erneute Heirat würde seine Position auf seinem Hof stärken, besonders gegenüber Antek. Die Schulzenfrau macht Boryna auf Dominiks Jagna aufmerksam. Zwar hat Jagna keinen guten Ruf, ist aber jung und schön und würde auch etwas Land mit in die Ehe bringen. Eine zufällige Begegnung mit der Dominikbäuerin, Jagnas Mutter, gibt Boryna erste Gelegenheit, die Möglichkeiten dieser Verbindung zu sondieren. Am Jahrmarktstag schenkt er Jagna ein Schmuckband und ein Seidentuch und verspricht ihr, dass sie als seine Bäuerin keine harte Arbeit zu verrichten bräuchte.

Obwohl er verheiratet ist, stellt auch Antek Jagna nach. Jagna erwidert sein Begehren und gibt sich ihm in aller Heimlichkeit schließlich auch hin.

Bauernverlobung, Gemälde von Włodzimierz Tetmajer, 1895

Die Dominikbäuerin, Jagnas Mutter, ist eine geschäftstüchtige Frau. Da die Tochter sich in allen Dingen auf sie verlässt und Boryna bedenkenlos heiraten würde, sorgt die Mutter dafür, dass die Verbindung zustande kommt. Boryna ist nicht nur wohlhabend, sondern auch einflussreich und könnte, wie sie hofft, auch verhindern, dass ihr jüngerer Sohn Jendschych zum Militär eingezogen wird. Als Jagna während des gemeinschaftlichen Kohlschälens das Zierband im Haar trägt, das Boryna ihr geschenkt hat, fühlt Boryna sich in seiner Brautwahl ermutigt. Wie es der Brauch ist, schickt er einen Brautbitter – den Schulzen – mit Schnaps zu Jagna, wo die Dominikbäuerin die Brautverhandlungen übernimmt. Jagna wird in die Ehe sechs Morgen Land mitbringen. Um ihre Tochter für den Fall von Borynas Tod gegen dessen Kinder abzusichern, besteht die Dominikbäuerin darauf, dass Boryna Jagna im Gegenzug ebenfalls sechs Morgen Land „verschreibt“. Boryna willigt ein und der Vertrag wird beim Notar perfekt gemacht.

Eine polnische Bauernhochzeit, 1902

Vergeblich versuchen Borynas Kinder, ihren Vater zu bewegen, auch ihnen wenigstens eine geringe Menge Land vertraglich zuzusichern. Boryna weigert sich aber, was am schwersten Antek trifft, der zu Recht um seine Existenz fürchtet. In seine Erbitterung über Borynas Eigennutz mischt sich brennende Eifersucht, weil es ausgerechnet Jagna ist, die der Vater heiraten wird. Antek warnt Boryna: Jagna sei schlecht und habe bereits mit jedem im Dorf geschlafen, auch mit ihm. Boryna wirft ihn vom Hof und feiert mit Jagna Hochzeit.

Band 2: Winter

Antek und seine Frau Anna finden Unterschlupf auf dem Hof von Annas Vater, auf dem Annas herrische Schwester Veronka regiert. Die Not ist groß, Antek und Anna müssen ihre letzte Milchkuh verkaufen. Anna übernimmt Spinnarbeiten für die Organistenfrau. Antek findet Arbeit im Sägewerk, wo er sich von Anfang an mit Mathias reibt, der ihm als Vorarbeiter zu befehlen hat. Als ehemaligem Bauer fällt es ihm schwer, sich etwas sagen zu lassen. Auch wissen beide um die Liebschaft, die der jeweils andere mit Jagna hatte. Als Mathias vor den anderen Holzarbeitern damit prahlt, mit Jagna geschlafen zu haben, verliert Antek die Beherrschung und verprügelt seinen Rivalen so sehr, dass dieser einige Tage lang nicht arbeiten kann und Antek ihn als Vorarbeiter vorübergehend ersetzen kann.

Auf dem Borynahof lassen sich zwei neue Bewohner nieder: die Tagelöhnerin Gusche und der fromme Wanderer Rochus, der die Dorfkinder unterrichtet. Boryna ist ganz närrisch über seine schöne junge Frau. Während der Christmette findet Antek jedoch Gelegenheit, Jagna zum heimlichen Rendezvous zu bitten. Weil sie sich nicht versündigen will, widersteht Jagna Antek anfangs noch, bald beginnen sie jedoch ein Liebesverhältnis.

Der zwischen den Bauern von Lipce und dem Herrn des benachbarten Guts Wole von Anfang an latente Konflikt bricht aus, als der Gutsherr Anspruch auf einen Wald erhebt, den die Bauern als den ihren betrachten. Der Gutsherr, der in Geldnot ist, will den Wald abholzen lassen und das Holz verkaufen. Der Schulze, der Müller und der Schmied planen, sich am Holztransport zu beteiligen und davon zu profitieren. Die Bauern dagegen sind entschlossen, sich gegen die widerrechtliche Aneignung zu wehren. Bevor sie handeln, müssen sie sich aber versichern, dass Boryna, der erste Bauer in Lipce, auf ihrer Seite steht und sie anführen wird. Boryna zögert, sich ihnen anzuschließen, denn er steht wegen der verlorenen Kuh ja selbst im Rechtsstreit mit dem Gutsherrn und fürchtet, diesen Prozess zu verlieren, wenn er sich an die Spitze eines Bauernwiderstands stellt. Seine Unentschlossenheit und sein Lavieren haben bittere Konsequenzen: Auch Schulze, Müller und Schmied wollen ihn in ihrem Plan nicht als Partner. Obendrein verliert Boryna später auch den Prozess gegen den Gutsherrn. Den Widerstand gegen den Verkauf des Waldes wird später Antek anführen, der durch einen Schulterschluss mit Mathias seinen Einfluss im Dorf wiederherstellt.

Als Antek in der Dorfschenke vor allen Anwesenden mit Jagna tanzt, geht Boryna dazwischen und trennt die beiden. Fast kommt es zwischen Vater und Sohn zu einer Prügelei. Später ertappt Boryna Jagna und Antek beim Beisammensein in seinem eigenen Heuschober. Außer sich vor Wut sperrt er die Ehebrecher ein und steckt das Gebäude in Brand. Als es Antek gelingt, das Tor aufzubrechen, greift Boryna ihn mit der Mistforke an. Antek entkommt, doch Jagna erhält eine Tracht Prügel, wird vom Borynahof verjagt und muss bei ihrer Mutter Zuflucht suchen. Die Dörfler durchschauen den Hintergrund des Brandes, als sie in der abgebrannten Ruine Jagnas Schürze finden, glauben aber, dass es Antek war, der die Scheune in Brand gesteckt hat.

Bereits nach dem Vorfall in der Dorfschenke war es auch zwischen Antek und Anna zu einer Auseinandersetzung gekommen. Antek hatte seine Frau mit Vorwürfen traktiert, dass sein Leben durch sie unfrei und freudlos geworden sei, seine Härte gegen sie später aber wieder bereut. Auch Boryna sucht eine erneute Annäherung mit Anna, die er zuvor monatelang geschnitten hatte. Auf Zureden ihres Vaters erwidert Anna das Entgegenkommen, denn sie hofft, dass ihr Schwiegervater ohne eine Bäuerin auf dem Borynahof nicht auskommen wird. Einen weiteren Schritt kommen Boryna und Anna sich näher, nachdem Anna ausdrücklich seinen Schutz sucht. Antek bringt nämlich kein Geld mehr nach Hause, weil er die Arbeit aufgibt, trinkt und in Depression und Rachegedanken versinkt. Nachdem der Priester Antek wegen seines Verhältnisses mit Jagna von der Kanzel herab als Sünder anklagt, wendet auch die Dorfgemeinschaft sich erneut von ihm ab.

Auf Intervention des Schulzen und des Schultheiß nimmt Boryna Jagna schließlich wieder in sein Haus auf. Jedoch ist er weit davon entfernt, sie wieder zu lieben, und hält sie nun im Gegenteil wie eine Magd. Auch das Verhältnis zwischen Jagna und Antek verschlechtert sich; Jagnas ursprüngliche Zuneigung und das Glück, das sie im Beisammensein mit Antek gefunden hatte, weicht einer rein physischen Anziehung. Antek hat sich stark verändert, was Jagna sehr erschreckt und mit Furcht erfüllt.

Als der Gutsherr den Bauernwald tatsächlich abzuholzen beginnt, übernimmt Antek erneut die Führung über die Bauern. Geschlossen ziehen sie in den Wald, um die Holzhauer gewaltsam zu vertreiben. Obwohl der Gutsherr, nachdem der Schmied ihn heimlich alarmiert hatte, zur Verstärkung eine Gruppe bewaffneter Reiter entsendet, gelingt es den Bauern, ihre Gegner zu vertreiben. Im Zweikampf mit dem Förster wird Boryna jedoch schwer verletzt. Im Kampfgetümmel hatte Antek zuvor bereits auf seinen Vater angelegt, um ihn zu erschießen, war dazu dann aber doch nicht imstande gewesen. Nachdem er mitansehen muss, wie Boryna brutal niedergeschlagen wird, tötet er in rasender Empörung schließlich den Förster.

Band 3: Frühling

Fast alle Männer im Dorf – mehr als 50 Personen – hatten an dem Angriff teilgenommen und befinden sich nun in der Stadt in Haft. Boryna liegt, vor sich hindämmernd, bewegungsunfähig und kaum ansprechbar, in seinem Bett und wird sich wohl nicht mehr erholen. Anna lebt seit dem Vorfall wieder im Borynahof und pflegt ihn. In einem lichten Augenblick appelliert er an Anna, zu Antek zu halten, und verrät ihr, dass in einem der Getreidesäcke, die in seiner Kammer verwahrt werden, ein großer Geldbetrag versteckt ist. Jagnas Anwesenheit hindert Anna zunächst am Suchen. Als sie Antek im Gefängnis besucht, ist sie enttäuscht, mit wie wenig Interesse und Wertschätzung ihr Mann sie dort empfängt. Der Schmied ahnt, dass Boryna Geld versteckt hat, und bricht in seine Kammer ein; Anna hat das Geld inzwischen aber gefunden und in Sicherheit gebracht.

Jagna ist über Borynas hoffnungslosen Zustand in einen Zwiespalt geraten: So froh sie ist, dass sein bevorstehender Tod sie von ihm befreien wird, so sehr sorgt sie sich auch um die Zukunft, denn ohne Boryna wird sie auf dem Hof einen schweren Stand haben. Um sie zu versorgen, wird die Mutter ihr wenig später ihren gesamten Besitz überschreiben. Dieser Schritt fällt der Dominikbäuerin jetzt deshalb leicht, weil die Söhne gegen sie zu rebellieren begonnen haben. Der Schulze nutzt die Tatsache, dass außer ihm im Dorf kaum noch erwachsene Männer übrig geblieben sind, um Jagna, die ihm nur halbherzig Widerstand leistet, in ein Verhältnis zu nötigen. Viel lieber wäre ihr freilich eine Liebschaft mit Jascho, dem von der Schule heimgekehrten Sohn des Organisten. Dieser ist allerdings noch völlig unschuldig und bemerkt ihre Verliebtheit gar nicht.

Als im Frühjahr die ersten Feldarbeiten anfallen, haben die Frauen von Lipce, die schon im Haus genug zu tun haben, ohne ihre Männer kaum eine Chance, die schwere Arbeit zu bewältigen. Absurderweise wird das Dorf gerade zu diesem Zeitpunkt auch noch verpflichtet, für anfallendes Scharwerk 20 Wagen mit Arbeitern zur Verfügung stellen. Aus den umliegenden Dörfern erscheint bald aber eine Anzahl von Männern, um den Hofbäuerinnen von Lipce bei der Bestellung der Felder zu helfen. Nur die Kätnerinnen bleiben weiterhin auf sich allein gestellt.

Der Gutsherr ist seit der Auseinandersetzung mit den Bauern von Lipce und einem darauf folgenden Rechtsstreit in Schwierigkeiten. Er ist hoch verschuldet, doch hat das Gericht ihm den Verkauf des Waldes vorerst verboten. Unter ungeklärten Umständen brennen dann auch noch die Wirtschaftsgebäude der zum Gutshof gehörenden Meierei ab. Auf dem Gelände treffen wenig später fünf Wagen mit deutschen Siedlern ein, denen der Gutsherr das Land rund um die Meierei zu verkaufen plant. Die inzwischen aus der Haft zurückgekehrten Bauern von Lipce sind über die Ankunft der Deutschen außer sich, weil sie, um als unablässig wachsendes Dorf überleben zu können, dieses Land selbst erwerben müssten. Unter Führung von Mathias marschieren die jüngeren Bauern zur Meierei, um die Deutschen zu vertreiben, können, obwohl sie dabei sogar vom Rochus und vom Pfarrer unterstützt werden, zunächst aber nichts erreichen.

Antek befindet sich, weil er den Förster getötet hat, weiterhin in Haft und ist damit auch immer noch abwesend, als Anna ein drittes Kind zur Welt bringt. Sie darf Antek jedoch im Gefängnis besuchen und erhält die Mitteilung, dass Antek gegen eine Kaution von 500 Rubeln bis zum Prozess freikommen könnte. Nach dem Prozess droht Antek eine Haftstrafe von zehn Jahren. Der Schmied, der immer noch hofft, an das von Anna versteckte Geld zu kommen, rät ihr, die Kaution zu zahlen, um Antek eine Flucht nach Amerika zu ermöglichen. Als Anna die Kaution tatsächlich stellt, nimmt sie das Geld jedoch nicht aus ihrem Versteck, sondern bekommt den Betrag vom Gutsherrn. Boryna stirbt.

Band 4: Sommer

Der Gutsherr beschließt, das Land um die Meierei nicht den Deutschen, sondern den Bauern von Lipce anzubieten. Auch Bauholz will er ihnen verkaufen. Die Deutschen reisen daraufhin wieder ab. Die polnischen Bauern freilich vertrauen dem Gutsherrn nicht mehr und lehnen das Angebot ab. Nur Jagnas Bruder Schymek und der Schmied erwerben jeweils ein Stück Land. Schymek will Nastuscha heiraten und einen eigenen Hof gründen. Der Schmied plant den Bau einer Windmühle.

Nach einer Auseinandersetzung mit der Schulzenfrau gerät Jagna auch mit Anna in Streit. Dass Anna sie schließlich vom Hof wirft, bringt Jagna so in Zorn, dass sie Anna das Dokument, mit dem Boryna ihr sechs Morgen Land verschrieben hat, vor die Füße wirft: Sie will mit dem Borynahof nichts mehr zu tun haben. Als Antek endlich aus dem Gefängnis zurückkehrt, scheint er seine Lektion gelernt zu haben: Er bringt Anna Anerkennung entgegen und freut sich aufrichtig, wieder bei ihr zu sein. Als er zufällig Jagna begegnet, wird er jedoch rückfällig und drängt sie, mit ihm gemeinsam nach Amerika zu fliehen. Jagna traut Antek aber nicht mehr und weist ihn zurück. Auch Anna lehnt es ab, nach Amerika zu gehen.

Der russische Kreisleiter (Natschalnik) hatte sich bereits im Winter mit dem Maurermeister vertraglich über den Bau einer Schule geeinigt. Nun ruft er alle Bewohner von Lipce und der Nachbardörfer zu einer Versammlung ein. Das Gesetz zwingt ihn, vor der Einrichtung einer Schule die Zustimmung der Bevölkerung einzuholen, doch hat er keineswegs die Absicht, die Bauern wirklich zu fragen. Tatsächlich lehnen diese die Schule ab, die sie mit zusätzlichen Steuern belasten wird. Obendrein soll der Unterricht in russischer Sprache durchgeführt werden, die von den Bauernkindern gar nicht verstanden wird. Als seinen eigentlichen Widersacher aber identifiziert der Natschalnik Rochus, der den Bauern gezeigt hat, wie gut eine improvisierte Schule funktioniert, in der in polnischer Sprache unterrichtet wird. Da die Sergeanten nun nach ihm suchen, muss Rochus fliehen. Antek hilft ihm dabei.

Die alte Agathe stirbt und wird dabei seelsorgerisch von Jascho begleitet. Als er nach diesem Erlebnis, auf das seine Priesterausbildung ihn nicht vorbereitet hat, tief verstört ist, tröstet Jagna ihn. Jaschos Mutter, die Organistenfrau, deutet die traute Zweisamkeit, in der sie die beiden überrascht, zutreffend als Liebesszene. Sie wirft Jagna hinaus und warnt Jascho vor ihr. Dass seine Gefühle für Jagna etwas ganz anderes sind als nur Sympathie, begreift der naive Jascho aber erst, als er zufällig den neuen Knecht des Borynahofs, Pietrek, im intimen Beisammensein mit seiner Freundin Maryna belauscht.

Anna hatte ein Gelübde getan, nach Częstochowa zu pilgern, wenn Antek zu ihr auf den Borynahof zurückkehrt. Als aus Lipce eine ganze Pilgergruppe zu diesem Wallfahrtsort aufbricht, schließt sie sich an. Die Organistenfrau hatte Jascho ein weiteres Mal bei einer heimlichen Begegnung mit Jagna erwischt und sorgt dafür, dass er den Pilgerzug als Seelsorger begleiten muss.

Der Schulze hat 5.000 Rubel aus der Gemeindekasse veruntreut und wird verhaftet. Das Dorf ist aufgebracht, auch weil die Bauern nun für den fehlenden Betrag einstehen müssen. Die Organistenfrau nutzt die Gelegenheit, um auch gegen Jagna Stimmung zu machen, indem sie das Gerücht ausstreut, dass der Schulze das veruntreute Geld für sie, Jagna, ausgegeben habe. Gemeinsam mit der Schulzenfrau organisieren die Organisteneheleute dann einen Mob, der Jagna aus dem Dorf vertreiben soll. Dafür brauchen sie die Zustimmung des ersten Bauern im Dorfe, Antek. Aufgrund seiner früheren Liebschaft mit ihr kann dieser sich eine Parteinahme für Jagna nicht leisten und so rotten die Dörfler sich zusammen und schaffen Jagna mit Schimpf und Schande auf einer Mistkarre aus dem Dorf. Bei Schymek und Nastuscha findet sie Aufnahme, die letzten Äußerungen, die sie im Roman tut, lassen aber erkennen, dass sie durch das Trauma der Verbannung den Verstand verloren hat.

Figuren

Hauptfiguren

Matheus Boryna

Borynas Wohnhaus wird im Roman als Vorlaubenhaus beschrieben, das an der Giebelseite eine Galerie aufweist.

Reymont hat diese Figur als den Inbegriff eines polnischen Bauern gezeichnet. Matheus (im Original: Maciej) Boryna besitzt 32 Morgen.

Boryna ist ein zweifacher Witwer und Vater von vier Kindern. Seinen Hof, einschließlich Familie und Gesinde, regiert er als Patriarch mit Strenge und ständiger Kontrolle, bietet den von ihm Abhängigen dafür aber menschenwürdige Lebensbedingungen. Trotz seines fortgeschrittenen Alters (58) ist er körperlich stark, arbeitsfähig und ein kompetenter, weiser Landwirt, woraus er Selbstbewusstsein und Autorität schöpft. Da alte und arbeitsunfähige Menschen von ihren Angehörigen oft nicht mehr versorgt werden, fürchtet er den Augenblick, in dem er die Herrschaft über sein Land, von der die Stärke seiner Position vollständig abhängt, an die Jüngeren überlassen muss. Sein schärfster Konkurrent um Hof und Land ist sein älterer Sohn und Erbe Antek. Boryna heiratet Jagna, weil er eine Bäuerin braucht, die ihm hilft, seine Autorität auf dem Hof durchzusetzen, und weil sie Land mit in die Ehe bringt. Zwar begegnet er Jagna und auch seiner Tochter Fine mit Fürsorge, Großzügigkeit und Zärtlichkeit, seine wahre Liebe ist jedoch die Erde.[5][6]

Ungeachtet seiner Interessenlage, die stark auf den Erhalt des Status quo ausgerichtet ist, besitzt Boryna eine durchaus komplexe Persönlichkeit, sodass seine Handlungen nicht immer vorhersehbar sind. So zählen zu seinen beherrschenden Zügen einerseits Sturheit, Wut und gelegentlich auch List. Andererseits ist er auch durch Fleiß, Ausdauer und Sinn für Würde und Gerechtigkeit geprägt. Bei allem Egoismus fühlt er sich auch dem Dorf verbunden und versucht, Probleme, wenn möglich, einvernehmlich zu lösen, was die Gemeinschaft ihm dankt, indem sie ihn zu ihrem Anführer wählt.[5][6]

Antek

Anton („Antek“), Matheus Borynas erstgeborener Sohn und Erbe. Da er kein eigenes Land besitzt, hat er, obwohl er bereits ein reifer Mann ist, auf dem Borynahof faktisch Gesindestatus. Der Vater zwingt ihn, Land zu bestellen, das ihm selbst, Matheus Boryna, gehört, und auch über die drei Morgen Land, die Anteks Frau Anna mit in die Ehe gebracht hat, lässt Boryna den Sohn nicht frei verfügen. Nur die Ernte von diesen drei Morgen dürfen Antek und Anna behalten. Nicht genug eigenes Land erlangen zu können, um davon zu leben, ist eines der Hauptprobleme der Dorfbewohner; Reymont stellt dies an der Figur des Antek exemplarisch dar. Als Antek später, nach dem Bruch mit dem Vater, Arbeit im Sägewerk annimmt, kann er seine Familie von diesem Einkommen nicht ernähren.[5][7]

Dass Boryna bei seiner Wiederverheiratung seiner Braut Jagna sechs Morgen Land verschreibt, läuft auf eine partielle Enterbung der Kinder, also auch Anteks, hinaus. Übertroffen wird diese Herabwürdigung noch dadurch, dass Boryna ausgerechnet die Frau heiratet, die auch von Antek begehrt wird. Antek überwirft sich daraufhin nicht nur mit dem Vater, sondern wird auch der Dorfgemeinschaft entfremdet. Er verarmt, beginnt zu trinken, wird nach dem Totschlag am Förster festgenommen und nur gegen Kaution aus dem Gefängnis freigelassen. Weil ihm eine Verurteilung wegen Mordes droht, überlegt er, alles zu verkaufen und vor der Strafe nach Amerika zu fliehen. An der Ausführung dieses Plans hindert ihn nur die Weigerung seiner Frau.[5][7]

Antek ist ein gutaussehender und außergewöhnlich starker Mann, der seinem Vater an Sturheit, Stolz, Mut und Härte gleichkommt. In emotionaler Hinsicht ist er eine der komplexesten Figuren im Roman. Er vermag seine Leidenschaft für Jagna nicht zu beherrschen, hat jedoch weder der Geliebten noch seiner Frau gegenüber tiefe Gefühle. Anna wird von ihm schikaniert und demoralisiert. An Jagnas Schicksal nimmt er bis zum Schluss keinen Anteil. Da er auf dem Borynahof nichts zu sagen hat, sind Frauen die einzigen Personen in seinem Leben, die er beherrschen kann. Andererseits freut Antek sich aufrichtig an seinen Kindern und empfindet echte Verzweiflung, als er mitansehen muss, wie sein Vater zum Krüppel geschlagen wird. Obwohl er den Lesern an keiner Stelle besonders sympathisch wird, gelingt es ihm in den letzten Romankapiteln schließlich, wenigstens Annas Vertrauen und den Respekt im Dorf zurückzugewinnen.[5][7]

Anna

Anna (auch: „Hanusch“, im Original: „Hanka“) ist Anteks Frau. Auf dem Borynahof teilen Anna und Antek sich einen der beiden Wohntrakte. Sie haben zwei kleine Söhne; von der Geburt eines weiteren wird im dritten Buch des Romans berichtet.[8]

Anna, die für sich und die Ihren mit Ausdauer und Anstrengung ein menschenwürdiges Schicksal erarbeitet, ist eine positiv dargestellte Figur. Sie ist ein Muster an Mutterliebe, ehelicher Treue und Familienfürsorge. Über den Dorfklatsch erfährt sie alles über Anteks Untreue und macht ihm deswegen zwar bittere Vorwürfe, hält an Antek und an ihrer Ehe aber mit unerschütterlicher Loyalität fest. Selbst Jagna begegnet sie mit Güte. In der Zeit, in der Antek als Stütze ausfällt, kümmert sie sich um den Borynahof und pflegt den bettlägerigen Boryna. Sie will sich auch um ihren eigenen Vater, Bylica, kümmern, doch hält der ihre Hilfe für unnötig.[5][8]

Anna ist keine schöne Frau; durch harte Arbeit und aufeinanderfolgende Schwangerschaften hat ihre äußere Erscheinung weiter gelitten. Ihr Vater, Bylica, gehört zu den Armen des Dorfes, und dennoch hat Anna drei Morgen Land mit in die Ehe gebracht. Im Verlaufe der Handlung macht sie eine große Entwicklung durch. Von Anfang an ist sie eine bescheidene Frau, die sich nicht beklagt und ihr ganzes Leiden Christus anvertraut. Als aber sie und Antek vom Borynahof vertrieben werden und mit echter Armut fertig werden müssen, entwickelt sie einen starken Überlebenswillen, der sie auch antreibt, als Antek ins Gefängnis muss, sodass die Führung des Borynahofs, auf den sie zurückkehrt, viele Monate lang allein in ihrer Hand liegt. Da Antek sie schlecht behandelt und sie auch seinen Konflikt mit dem Vater nicht versteht, ist Anna einsam, findet aber in Rochus, nach dem sie später auch ihr drittes Kind benennt, jemanden, dem sie ihr Leid anvertrauen kann.[5][8]

Jagna

Junge Polin in bäuerlicher Tracht mit einer Korallenkette, wie sie im Roman mehrfach erwähnt wird

Die einzige Tochter der Dominikbäuerin, Jagna – der Name ist eine Koseform des Namens Agnieszka (Agnes) –, ist eine schöne und auffällig große und starke junge Frau von 19 Jahren, die von ihrer Mutter verwöhnt und darauf vorbereitet wird, eine gute Partie zu machen. Dass sie so schön ist, liegt nicht zuletzt daran, dass sie nicht so abgearbeitet ist wie die anderen Dörflerinnen, die Feldarbeit machen müssen. Jagna und ihre Mutter stehen, weil sie weniger wohlhabend sind, sozial unter den Borynas. Da sie ebenso stur materialistisch denkt wie Boryna, findet die Dominikbäuerin bei diesem aber ein offenes Ohr und macht ihm die Tochter als Braut schmackhaft, indem sie ihr Land mitgibt. Um Jagna für den Fall seines Todes abzusichern, besteht sie freilich darauf, dass Boryna ihr entsprechende sechs Morgen Land notariell verschreibt. Jagna selbst willigt in die Verbindung ein, weil sie daran gewöhnt ist, ihrer sehr dominanten Mutter in allem zu gehorchen und ihrem Urteil ohne eigene Meinung zu folgen; überdies verspricht Boryna ihr Schmuck und schöne Trachten und dass sie als seine Bäuerin nicht werde hart arbeiten müssen.[5][8]

Jagna unterscheidet sich von allen anderen Dörflern und besonders stark von Boryna. So besitzt sie etwa eine ausgeprägte Sensibilität und einen ungewöhnlich entwickelten Sinn fürs Schöne. Sie liebt die Natur, das Spiel der Kirchenorgel, die schönen Trachten und die Geschichten, die beim geselligen Beisammensein der Dörfler erzählt werden. Großes Geschick beweist sie beim Bemalen der Ostereier und beim Ausschneiden der traditionellen Scherenschnitte. Ihre Emotionalität ist kompliziert, oft versteht sie sich selbst nicht, bricht plötzlich in Tränen aus oder ist ebenso plötzlich ohne erkennbaren Grund voller Freude. Nach ihrer Heirat zeigt es sich, dass es ihr überhaupt nicht liegt, ihre Rolle als Bäuerin auszufüllen. Obwohl sie gelegentlich auch aus eigenem Antrieb hart arbeitet, tut sie, wenn sie nicht dazu gezwungen wird, oft in Haus und Hof überhaupt nichts. Weil sie keine Aufgabe hat, verfällt sie in Melancholie, und das Leben erscheint ihr öde und sinnlos.[5][8]

Jagnas Empfindsamkeit erstreckt sich auch aufs Sinnliche. Wenn jemand sie – gefragt oder ungefragt – fest in seine Arme nimmt, fällt es ihr oft schwer, Nein zu sagen. Ihre Freiheit versucht sie zu verwirklichen, indem sie Romanzen und die perfekte Liebe sucht und dabei oft die Partner wechselt. Weil es ihr nicht gelingt, zu anderen echte Beziehungen aufzubauen, bleibt sie jedoch die einsamste Figur des Romans. Nach und nach zerbricht auch ihre anfänglich noch bestehende Verbundenheit mit der dörflichen Gemeinschaft. Jagna wird im Dorf nicht gemocht; vor allem die Frauen halten sie für eitel und müßig. Am Ende wird sie von der Dorfgemeinschaft ohne Erbarmen verstoßen.[5][8]

Weitere Figuren

Weitere wichtige Figuren (Auswahl) in der Reihenfolge, in der sie erwähnt werden:

Im vierten Buch stirbt Agathe in einer Stube des Hofs ihrer Kinder, ein Bild der Tschenstochauer Muttergottes in den Händen haltend.
Agathe
Die Witwe Agathe (im Original: Agatka) ist die alte Mutter der Klembs, einer kinderreichen Familie von armen Kätnern, die für Agathe, als sie nicht mehr arbeitsfähig war, keinen Platz im Haus mehr hatten. Seitdem geht sie auf den Bettel, d. h. sie zieht Almosen sammelnd mit ihrem Bettelsack über die Dörfer. Im dritten Buch kehrt sie, da sie ihren Tod erwartet, nach Lipce zurück. Sie hat unterwegs etwas Geld angespart und hofft, in ihrem Heimatdorf menschenwürdig sterben zu können, unter ihrem eigenen Federbett, in Anwesenheit eines Priesters und mit einem ordentlichen hofbäuerlichen Begräbnis.[5][8]
Pfarrer
Der katholische Priester von Lipce nimmt an allen Menschen aufrichtigen Anteil und ist darum ein beliebter und sehr geachteter Mann; freilich besitzt er auch die Macht, Menschen zu ruinieren, indem er sie von der Kanzel herab verurteilt. Der Pfarrer betätigt sich als Imker, betreibt etwas Landwirtschaft, für die er einen Knecht beschäftigt, und hält auch einen hochwertigen Deckbullen, der ihm allerhand weiteres Einkommen bringt. Gern nimmt er von den Dörflern Geschenke entgegen und bedankt sich dafür oft mit ein paar Münzen.
Gusche
Gusche (im Original: Jagustynka, eigentlich Augusta) ist dreifache Witwe und in Not geraten, nachdem sie ihren Besitz den Kindern verschrieben hat und ins Altenteil gegangen ist. Seitdem ist sie gezwungen, sich als Tagelöhnerin zu verdingen. Obwohl sie ihre Kinder ständig verflucht, wird sie am Ende dennoch zu ihnen zurückkehren. Als Klatschweib ist Gusche eine der originellsten Figuren im Roman; sie ist durch das, was sie erlebt hat, bösartig geworden, hasst die ganze Welt und hat keine Scheu, jedem die „Wahrheit“ direkt ins Gesicht zu schleudern.[5][8]
Fine
Borynas Tochter Fine (im Original: Józka, eigentlich Józefine) ist zehn Jahre alt und Borynas Liebling. Mit ihrer freundlichen, warmherzigen, selbstlosen und vertrauensvollen Art ist sie eine der sympathischsten Figuren des Romans.[5]
Witek
Der Hütejunge Witek (eigentlich Witold), ein Findelkind, das Boryna auf seinen Hof aufgenommen hat, ist etwa im Alter von Fine; sie sind Kameraden. Er liebt Vögel und zieht einen zahmen Storch heran, den ihm ohne sein volles Einverständnis der Pfarrer abkauft. Später gelingt es Witek, dem Pfarrer den Storch wieder zu stehlen.
Jakob Socha
Borynas Knecht Jakob (im Original: Kuba, eigentlich Jakub) war in seiner Jugend Pferdeknecht beim Gutsherr, hat im Januaraufstand aber auch gegen die adligen Grundherren gekämpft. Als guter Schütze durfte er die Herrschaften später auf die Jagd begleiten, wo er angeschossen wurde und seitdem ein lahmes Bein hat. Weil Boryna schlecht zahlt, schafft Jakob sich ein Gewehr an, um sich mit Wilderei etwas Geld dazuzuverdienen. Der Förster erwischt ihn und schießt ihm ins Bein. Als dieses brandig wird, hackt Jakob, der Angst vorm Spital hat, sich den Unterschenkel selbst ab, gerade während Boryna und Jagna Hochzeit feiern. Er verblutet noch am darauffolgenden Tag. Da er im Stall, wo sich sein Schlafquartier befindet, den Pfarrer nicht empfangen zu glauben meint, stirbt er, ohne die Beichte ablegen zu können. Die Dörfler glauben darum später, dass sein Geist keine Ruhe finde und als Geist umgehe.[5][9][10]
Gregor („Gschela“)
Borynas jüngerer, 26-jähriger Sohn (im Original: Grzela), der auch sein Lieblingssohn ist, dient als Soldat beim Militär und tritt im Roman darum gar nicht auf. Zwar soll er entlassen werden und nach Lipce zurückkehren; doch bevor es dazu kommt, wird die Familie ein amtliches Schreiben mit der Mitteilung erhalten, dass Gschela ertrunken ist.
Magda und Michael, der Schmied
Borynas ältere Tochter und ihr Mann (im Original: Michał). Boryna liegt mit seinem Schwiegersohn im Streit, weil dieser ihm vorwirft, die vereinbarte Mitgift nicht im vollen Umfang gegeben zu haben. Der Schmied ist schlau, wenn es um Rechtsfragen geht, und um Boryna eins auszuwischen, stachelt er Eve an, Boryna auf Kindesunterhalt zu verklagen. Als Boryna Jagna heiratet, versucht der Schmied Antek auf seine Seite zu ziehen und rät ihm, sich mit dem Vater zum Schein gut zu stellen. Antek durchschaut, dass der Rat seines Schwagers alles andere als uneigennützig ist. Im vierten Buch ist der Schmied einer der wenigen Dörfler, die die Gelegenheit nutzen, vom Gutsherrn bei der Meierei Land zu kaufen. Er will dort eine Windmühle errichten.
Dominikbäuerin
Eigentlich Marziana Antonowna Patsches (im Original: Marcjanna Paczesiowa, Dominikowa), Jagnas Mutter. Aufgrund des losen Lebenswandels, den sie in ihrer Jugend hatte, ist an ihr ein schlechter Ruf haften geblieben. Die Dominikbäuerin hat außer der Tochter noch zwei Söhne: Schymek und Jendysch. Als es im Anschluss um eine Auseinandersetzung über Schymeks Brautwahl zwischen Mutter und Sohn zu einer Handgreiflichkeit kommt, wird die Dominikbäuerin schwer verletzt und erblindet sogar. Nachdem Schymek den Hof verlässt, ist niemand mehr da, der die Feldarbeit macht, sodass der Hof in Not gerät.
Schymek
Der ältere der beiden Söhne der Dominikbäuerin (im Original: Szymek, eigentlich Szymon [Simon]). Obwohl Schymek bereits 30 Jahre alt ist, hält die Dominikbäuerin ihn, ebenso wie seinen Bruder, wie eine Magd und lässt ihn auf dem Hof Tätigkeiten verrichten, die im Grunde Jagnas Aufgabe wären. Dass er Mathias’ Schwester Nastuscha (im Original: Nastka, eigentlich Anastazja [Anastasia]) heiraten möchte, passt seiner Mutter deshalb nicht, weil sie als die Tochter armer Häusler nichts mit in die Ehe bringt. Um seine Brautwahl dennoch durchzusetzen, muss Schymek die offene Rebellion gegen seine dominante Mutter wagen. Der Vater hatte den Hof seiner Frau verschrieben und für die Kinder nichts vorgesehen. Nach den Auseinandersetzungen mit den Söhnen verschreibt die Dominikbäuerin nun alles Jagna; die Söhne sollen nichts bekommen. Auf Zuraten von Nastuscha, die 1000 Silberlinge besitzt, kauft Schymek dann Land vom Gutsherrn. Er heiratet Nastuscha und mit harter Arbeit und Unterstützung einiger Dörfler gelingt es ihm, seinen eigenen Hof zu gründen.[5]
Pietrik, der Schulze
Der Schulze, ein Hofbauer, wurde von den Bewohnern durch Wahl bestimmt und verwaltet das Gemeindegeld. Die Bauern zweifeln im Laufe der Handlung immer mehr, ob sie den Richtigen gewählt haben. Er zwingt Jagna mehr oder weniger gegen ihren Willen in eine Liebschaft und trägt so dazu bei, ihren Ruf zu ruinieren. Nachdem er Geld veruntreut, wird er schließlich verhaftet, doch muss das ganze Dorf für den Schaden aufkommen. Im vierten Buch brennt nach einem Blitzschlag auch die Scheune des Schulzen ab.
Mathias
Ein Schreiner und Zimmermann (im Original: Mateusz). Jagnas früherer Liebhaber. Mathias ist ein guter Kerl, hält sich aber viel auf seinen Charme und seinen Erfolg bei den Frauen zugute. Weil er kein Land besitzt, ist er aber kein Mann, denn die Dörflerinnen heiraten würden. Auch ist er unstet und treibt sich zeitweilig „in die Welt“ herum. Arbeit findet er schließlich im Sägewerk von Lipce, wo er bis zum Vorarbeiter aufsteigt. Als Jagna, die er nicht vergessen kann, seine neuerliche Liebeswerbung zurückweist, beginnt er ein Verhältnis mit Therese.[5]
Jascho
Der Organistensohn (im Original: Jaś [Johannes]) soll nach dem Willen seiner Mutter Priester werden. Nur widerwillig fügt er sich diesem Wunsch und besucht schließlich ein Priesterseminar. Die Ferien verbringt er stets bei seinen Eltern in Lipce. Wie Jagna hat auch Jascho eine außergewöhnliche Empfänglichkeit für alles Schöne. Unwiderstehlich fühlen sie sich darum zueinander hingezogen, wobei Jascho, der noch ein halbes Kind ist, die sinnliche Natur dieser Anziehung allerdings noch nicht durchschaut.[5]
Rochus
Ein wandernder Bettelprediger (im Original: Roch), der sich in Lipce niederlässt, um eine improvisierte polnischsprachige Schule zu betreiben. Als die Männer von Lipce ins „Kriminal“ gesperrt werden, ist Rochus einer der wenigen, die im Dorf zurückbleiben. Er übersiedelt vom Borynahof zu Sikora, dem Schultheiß, und führt seinen Unterricht mit den Dorfkindern dort fort. Unter dem Vorwand, dass er in Lipce verbotene Andachten abhält, lässt der russische Kreisvorstand Rochus im vierten Buch von Sergeanten suchen. Tatsächlich befürchten die Russen, dass Rochus die Dörfler gegen den Bau der russischen Schule aufhetzt.
Bylica
Annas Vater. Ein alter Mann von großer Anspruchslosigkeit und mit kindlichem Gemüt, der unter prekären Bedingungen im Haushalt seiner hartherzigen zweiten Tochter, Veronka (im Original: Weronką, eigentlich Weronika), und ihres Mannes lebt.[5] Nach einem schweren Sturm, der sich im Frühjahr nach der Inhaftierung der Männer von Lipce ereignet, gerät die Familie in Not, weil die ohnehin elende Hütte einstürzt. Bylica verbleibt in der Ruine, während Veronka mit den Kindern von der Sikorabäuerin aufgenommen wird. Bylica geht im vierten Buch unter die Bettler.
Adliger und Bauer, Gemälde von Kazimierz Alchimowicz, 1908
Jacek
Der jüngere Bruder des adligen Gutsherrn. Jacek hat eine Tolstoische Neigung zu den Bauern. Er sucht nach Jakob, der im während des Januaraufstands das Leben gerettet hatte, und als er dessen Verbleib endlich ermitteln kann, ist dieser bereits verstorben. Nach dem Brand in der Meierei zieht Jacek bei Annas Vater, Bylica, als Mieter ein und schenkt ihm später Bauholz für den Wiederaufbau des im Sturm beschädigten Wohnhauses.
Therese
Mathias’ Geliebte ist die Ehefrau von Jaschek, der beim Militär ist. Als Jaschek im vierten Buch nach Lipce zurückkehrt, erfährt er durch den Dorfklatsch sofort von der Untreue seiner Frau. Obwohl er als nachtragend bekannt ist, verzeiht er Therese. Das Paar begibt sich gemeinsam auf Pilgerfahrt nach Częstochowa.

Weitere Figurengruppen

Die Juden
Die kleine jüdische Einwohnerschaft von Lipce ist bei den Bauern, weil sie ihr Auskommen nicht mit dem Land erwirbt, gering angesehen, doch lebt man in friedlichem Einvernehmen. Jankel ist der jüdische Schankwirt von Lipce. Er ist derjenige im Dorf, bei dem die Einwohner anschreiben lassen und sich Geld leihen. Eine weitere jüdische Figur ist Mäusche, der „Lumpenjude“, der als Kleinhändler mit einer Karre übers Land zieht. Im vierten Buch hilft Antek ihm, seine Karre durch schwieriges Gelände zu ziehen.
Die Situation der Juden, die unter der unabhängigen polnischen Herrschaft relativ erträglich gewesen war, verschlechterte sich immer mehr, nachdem das Land 1863 in das zaristische Russland integriert worden war. Die Ermordung von Zar Alexander II., die fälschlich den Juden zugeschrieben wurde, hatte verschiedene Serien von Pogromen zur Folge, die sich anfangs auf das russische Kernland beschränkten, später aber auch auf Polen übergriffen und eine Auswanderungswelle zur Folge hatten. Für Einzelheiten siehe: Geschichte der Juden in Polen.
Die Deutschen
Der Gutsherr von Wole braucht dringend Geld und steht darum in Verhandlungen mit einer Gruppe deutscher Siedler, die sie auf dem Land rund um die abgebrannte Meierei niederlassen wollen. Die Deutschen sind der polnischen Sprache nicht mächtig, sodass der Jankel, der Jiddisch spricht, als Dolmetscher einspringt. Nachdem der Gutsherr einsieht, dass die Bauern von Lipce mit den Deutschen nicht in Einvernehmen leben würden, weil sie den Boden selber benötigen, kommt der Kauf nicht zustande und die Deutschen müssen weiterziehen.
Von der Germanisierungspolitik, die das Deutsche Reich ab 1880 in seinen Ostprovinzen betrieb und die von der Preußischen Ansiedlungskommission koordiniert wurde, war das Weichselland, als russische Provinz, nicht betroffen. Allerdings war die Region als „Südpreußen“ bis 1807 eine Provinz Preußen gewesen. Eine Einwanderung deutscher Siedler hatte auch in der Region um Łódź bereits im Hochmittelalter eingesetzt (Hochmittelalterliche Ostsiedlung) und existierte, etwa im Falle der Hauländer, noch bis zur Gründung des Herzogtums Warschau (1807).

Historischer Kontext

Ein Staat „Polen“ existierte zum Zeitpunkt der Handlung und auch der Entstehung des Romans nicht. Weite Teile des heutigen Staatsgebiets und auch die Region um die Stadt Łódź bildeten als „Weichselland“ seit 1867 die westliche Provinz des Russischen Kaiserreiches. Regiert wurde diese von einem in Warschau amtierenden Generalgouverneur. Die Leibeigenschaft war bereits 1864, also noch zur Zeit von Kongresspolen, aufgehoben worden.

Vorausgegangen war der Bauernbefreiung unter anderem der von Jakub Szela angeführte Galizische Bauernaufstand des Jahres 1846, in dessen Verlauf über 1000 adlige Gutsbesitzer und andere Vertreter der herrschenden Klassen umgebracht wurden. Im Winter 1863/1864 war der gegen die russische Teilungsmacht gerichtete Januaraufstand gefolgt, ein Partisanenkrieg, der, da die große Masse der Bauern für die Teilnahme nicht zu gewinnen gewesen war, blutig niedergeschlagen wurde. Um einen größeren Konflikt mit Polen zu vermeiden, hob Zar Alexander II. am 2. März 1864 die Leibeigenschaft in Polen auf.[11]

Ein Adel bestand in Polen noch bis zur Gründung der Zweiten Polnischen Republik (1918–1945), wo er 1921 aber abgeschafft wurde.

Literaturhistorischer Kontext

Wie u. a. der Literaturhistoriker Kazimierz Wyka aufgewiesen hat, klingt in Reymonts Roman ein „Bauernkult“ nach, der um die Wende zum 20. Jahrhundert bei polnischen Intellektuellen verbreitet war. Diese Künstler und Schriftsteller waren von der Ursprünglichkeit, Vitalität und Natürlichkeit dörflichen Lebens und bäuerlicher Kultur fasziniert und erblickten im polnischen Bauerntum den Urgrund der Nation und ein Gegenmodell zu städtischer Zivilisation und technischem Fortschritt. Doch wächst Reymont weit darüber hinaus: Weder versinkt er in folkloristischer Staffage noch forciert er eine Fraternisierung von Bauern und Intelligenz.[12][13]

Der Roman Die Bauern gilt als das bedeutendste literarische Werk, das nach der Befreiung von der Leibeigenschaft (1863/1864) über die polnischen Bauern und ihre Probleme publiziert worden ist. Eine ernsthafte und tiefgreifende literarische Studie der polnischen Bauern hatte zuvor allerdings bereits Eliza Orzeszkowa vorgelegt (Dziurdziowie, deutsch: Die Hexe, 1885).[14]

Vor Orzeszkowa waren Bauern in der polnischen Literatur idealisierend-antikisierend porträtiert worden, nicht als reale, sondern als konventionelle, verkleidete Bauern in einer höfischen Idylle. Einschlägige Beispiele sind die „Landromane“ von Maria Anna Czartoryska.[14]

Reymont wird als „letzter großer Realist in Polen“ eingestuft, wobei die Bauern – insbesondere dort, wo das bäuerliche Leben im Einklang mit der Natur im Wechsel mit den Jahreszeiten gezeigt wird – auch deutliche Züge des literarischen Naturalismus aufweisen.[15] Auf Reymont folgte mit dem Jungen Polen die literarische Moderne.[16]

Sein besonderes Verdienst liegt, wie viele Kritiker betont haben, in der Ausführlichkeit und Genauigkeit, mit der er die Gesellschaft der Bauern beschrieben und zugänglich gemacht hat: „Wie Rabelais, dessen Schriften die verschwindende Sprache und die Sozialformen des mittelalterlichen Karnevals im Bild festhalten, als sie verschwinden, so versetzt auch Reymonts Aufwachsen in einem Bauerndorf ihn in eine Bauernwelt, über die er im Moment ihres Entschwindens schrieb.“[17]

Form und Inhalt

Polnische Bauern beim Tanz in einer Dorfschenke. Solche Szenen werden im Roman mehrfach beschrieben.

Zeitstruktur

Die Zeitstruktur des Romans beruht auf zwei Elementen: – natürlich – dem Wechsel der Jahreszeiten und – geistlich – der liturgischen Ordnung des Kirchenjahres.[18]

Jahreszeiten

Der Roman Die Bauern kann, wie der ungarische Schriftsteller Antal Szerb bemerkt hat, auch so gelesen werden, als seien die eigentlichen Hauptfiguren darin gar nicht so sehr die Bewohner von Lipce, sondern vielmehr „der kummervolle Herbst, der grausame Winter, der berauschte Frühling und der dämonische Sommer“. Die Romanhandlung befindet sich, ebenso wie die Arbeit der Bauern, mit den Jahreszeiten in beständigem Einklang. „Die realistische Zeichnung der dörflichen Ereignisse,“ schreibt Szerb, „wechselt ab mit dem wundervoll poetischen Bild der Naturerscheinungen. Die Jahreszeiten wachsen sich zu mächtigen mythischen Wirklichkeiten aus, sie lenken das Schicksal der Bauern wie die griechischen Götter die Kämpfer […]“.[19]

Bäuerinnen beim Kohlschälen, Gemälde von Mieczyslaw Reyzner, 1889

Zu den vielen von Reymont detailliert beschriebenen wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten, die teilweise eng an bestimmte Jahreszeiten geknüpft sind, zählen u. a.:

  • Kartoffelernte (Buch 1/Kapitel 2)
  • Viehhaltung (1/2)
  • Geselligkeit in der Dorfschenke (1/4, 2/7, 3/9, 4/2)
  • Jahrmarkt (1/5)
  • Kohlernte (1/6) und gemeinschaftliches Kohlschälen (1/7)
  • Arbeit im Sägewerk (2/3)
  • Reisigsammeln der Kätner (2/9)
  • Winterliches gemeinschaftliches Handarbeiten und Geschichtenerzählen (2/10)
  • Hausschlachtung (3/3)
  • Heumahd (3/11)
  • Pflügen (4/5)
  • Bau einer Kate (4/6)
  • Bienenhaltung (4/9)
  • Getreideernte (4/11)

Kirchenjahr

Polnische Bäuerinnen im Gebet, Gemälde von Antoni Piotrowski, 1912

Außer von den Jahreszeiten wird das Leben der katholischen Bewohner von Lipce in erheblichem Maße auch von der liturgische Ordnung des katholischen Kirchenjahres bestimmt. Stationen dieses Jahreskreises, die Reymont detailliert beschreibt, sind u. a.:

  • Allerseelen (1/9)
  • Weihnacht, Christmette (2/4)
  • Fastnacht, Vespergottesdienst in der Fastenzeit (2/12)
  • Palmsonntag (3/2)
  • Ostervorbereitungen und Karfreitagszeremonie (3/4)
  • Osternachtsmesse, Verzehr des Ostergeweihten (2/5)
  • Prozession (3/7)
  • Feldgottesdienst (3/8)
  • Fronleichnam (3/9)
  • Kirchweih (4/2)
  • Peter und Paul (4/2)

Daneben werden im Buch eingehende Beschreibungen auch aus weiteren Bereichen des säkularen und spirituellen Lebens der Bauern geliefert, wie dem Gerichts- (1/3) und Schreiberwesen (1/5), der Sonntagsmesse (1/4), sowie Heirats- (Brautbitter und „Brauttraktament“, 1/8; Hochzeit, 1/11; Brauteinholung, 1/12) und Sterbe- und Beerdigungsbräuchen (Kirchliche Bestattung, 4/1, 4/12; Totenmitgift, 4/11).

Sprache

Die Sprache der Bauern ist bei Literaturhistorikern und Linguisten auf besonderes Interesse gestoßen. In den Dialogen lässt Reymont seine Figuren im regionalen Dialekt sprechen. So findet sich bis in die deutsche Übersetzung hinein etwa das Wort „hale“, das von den Figuren statt des hochsprachlichen „ale“ (deutsch: „aber“) verwendet wird. Für die übrigen Narration hat der Autor eine reiche eigene Literatursprache erfunden, die von der Volkssprache inspiriert ist und suggeriert, dass der Erzähler selbst ein Bauer ist.[20]

Deutungen

Der Roman Die Bauern steht unverkennbar in der Tradition des literarischen Realismus. Wie Daniel Krier und Tony Allen bemerkt haben, macht ihn dies für die Leser in mancher Hinsicht auch etwas sperrig: „Reymonts Romanen fehlt es an Helden: Es ist für moderne Leser schwierig, sich voll mit seinen Figuren zu identifizieren oder sie zu idealisieren, ein Merkmal ihrer akkuraten Darstellung.“[17]

Trotz des Realismus des Werks haben Literaturwissenschaftler darin aber auch symbolische, allegorische Dimensionen ausgemacht. So hat der polnische Kritiker Jan N. Miller den Roman 1926 als moderne Version universaler Mythen und Archetypen gelesen und Antek mit Herakles und Jagna mit Aphrodite assoziiert.[21] An anderer Stelle wurde Jagna mit Helena in Verbindung gebracht.[22] Wiederholt ist in der Literatur auch darauf hingewiesen worden, dass Matheus Boryna von Reymont als ein bäuerlicher Piast dargestellt wird.[23]

Kennzeichnend für das Werk ist, wie viele Rezensenten bemerkt haben, sein konsequenter Verzicht darauf, die Leser erziehen zu wollen.[22] Der polnische Rechtswissenschaftler Tomasz Stawecki hat Die Bauern 2018 als Beispiel für eine Literatur herangezogen, die dem Leser nicht vorgibt, was er von der Moral einer individuellen Figur halten soll, sondern ihm Raum gibt, sich ein eigenes Urteil zu bilden.[24] Dabei kennt der im Roman porträtierte Rechtsraum, wie Stawecki bemerkt, keine Gnade, sondern nur die absolute Unterwerfung unter den Willen der Personengruppe, die in der kleinen Gemeinschaft die Mehrheit bildet und ihre jeweils eigenen Interessen verfolgt. Die einzelnen Mitglieder dieser Gemeinschaft werden weder durchs Recht noch von den Beamten des russischen Zaren geschützt.[25]

Entstehung und Veröffentlichung

Das Regionalmuseum Władysław Reymont in Lipce

Wie Franck L. Schoell 1925 aufgewiesen hat, waren es vor allem die Eindrücke aus seinem eigenen Heimatdorf, Kobiele Wielkie, die Reymont beim Schreiben seines Romans als Ressource gedient haben.[26] Reymont ist in Kobiele Wielkie geboren und hat dort einen großen Teil seiner Jugend verbracht. Das an der Bahnstrecke Skierniewice–Łowicz gelegene, von seinem Geburtsort nur knapp 100 km entfernte Dorf Lipce hat er kennengelernt, als er dort 1888–1891 als Bahnwärter gearbeitet und so lange auch im Ort gewohnt hat.[27][28] Dokumente mit Informationen über die Einzelheiten sind nicht überliefert.[29]

Die Idee, einen großen Bauernroman zu schreiben, kam Reymont nach seiner eigenen Auskunft Anfang 1897 während eines Aufenthalts im ländlichen französischen Ouarville, wo er beim örtlichen Arzt, Henryk Gierszynski, einem polnischen Landsmann, Unterkunft gefunden hatte und Zolas großen Bauernroman Die Erde (1887) im französischen Original las, den er bisher nur in einer russischen Übersetzung kennengelernt hatte. Zolas Roman hat Die Bauern zwar erkennbar inspiriert, Reymond mit seiner Düsterkeit und Degeneriertheit aber auch abgeschreckt; er selbst plante vielmehr eine „Hymne an das Leben, machtvoll und strahlend“.[26][30]

Nachdem Reymont bei einem Eisenbahnunfall schwer verletzt wurde, erhielt er 1902 eine Entschädigungszahlung, die die finanzielle Grundlage für seine Arbeit an Die Bauern wurde.[31] Mit ländlichem Material hatte Reymont bereits zuvor immer wieder stellenweise experimentiert, besonders in Tomek Baran (1897), Die Herrin (Fermenty, 1897), Das gelobte Land (1897–1898), Sprawiedliwie (1899), W jesienną noc (1900) und Legenda wigilijna (1903).[26] Mit dem Schreiben hatte Reymont bereits 1897 – nach einigen anderen Quellen 1901 – begonnen.[32]

Der Autor selbst berichtet, dass er das Manuskript der ersten Version des Romans verbrannt habe, was von einigen Literaturwissenschaftlern aber in Frage gestellt wird.[33]

Der Roman erschien erstmals als Fortsetzungsroman in der Wochenschrift Tygodnik Illustrowany (1902–1908).[34] Die erste Folge erschien am 18. Januar 1902, die letzte am 26. Januar 1908.[35] Der Warschauer Verlag Gebethner i Wolff, dem die Wochenschrift gehörte, gab 1904–1909 in vier Folgen auch die erste Buchausgabe heraus.

Eine 1928 veröffentlichte zweibändige Ausgabe enthält Illustrationen von Apoloniusz Kędzierski.

Jan Paweł Kaczkowski alias Jean Paul d’Ardeschah

Jan Paweł Kaczkowski alias Jean Paul von Ardeschah (1874–1942), der den Roman ins Deutsche übertragen hat, ist auch als Literaturkritiker und Diplomat hervorgetreten.[36][37]

Kritiken

„Der eigentliche Epiker der Jungen Polen war Władysław Reymont […]. Er war der Schöpfer eines wirklichen Bauernepos („Bauern“, in vier Teilen nach den vier Jahreszeiten), das anders als die Verse der Konopnicka den Bauer in seinem Zusammenhange mit der Gemeinde, in seiner Abhängigkeit von der Mutter Erde, in seinen primitiven Gewohnheiten und traditionellen Anschauungen mit unendlicher Naturtreue, in greifbarer Plastik hervortreten ließ.“

Alexander Brückner: Polnische Literatur[38]

Antal Szerb hielt Reymont insbesondere seine Sachlichkeit zugute und den konsequenten Verzicht darauf, die Leser in irgendeine Richtung hin ideologisch zu vereinnahmen:

„Literatur über das Volk ist in der Regel tendenziös […]. Reymont verwirklicht die Forderung von Ortega y Gassets Romantheorie, wonach der Roman eine Welt sein soll, von der sich keine Fenster in irgendeine Richtung öffnen, die in sich vollständig und geschlossen ist. Nicht nur vollständig ist Reymonts Welt, wie es die keines einzigen anderen volkshaften Schriftstellers ist, sondern auch geschlossen, sie wird von keiner rechthaberischen Tendenz an die außer dem Roman befindliche Welt angeschlossen. Die Dinge sprechen für sich.“

Antal Szerb: Geschichte der Weltliteratur[19]

Viele Rezensenten haben die besondere Bedeutung des Werks in seiner Überzeitlichkeit und Allgemeingültigkeit gesehen:

“That close relationship between man and nature makes The Peasants a work of truly universal dimension, an existential drama of the human condition.”

„Diese enge Beziehung zwischen Mensch und Natur macht Die Bauern zu einem Werk von wahrhaft universeller Dimension, einem existenziellen Drama der Conditio humana.“

Jerzy R. Krzyżanowski[39]

Einen weiteren Versuch, zusammenzufassen, worin die Größe des Werks besteht, hat Franck L. Schoell unternommen:

„Nichts ist schwieriger, als einzelne Gründe auszuwählen, warum Chlopi die höchste Leistung des europäischen Bauernromans ist […]. Ist es, weil Reymont besser als irgendjemand sonst, und kunstvoller, die subtilen Beziehungen gezeigt hat, die zwischen dem Bauern und der Erde besteht, die er pflügt, der Luft, die er atmet, dem Vieh, das ein wichtiger Teil seiner Familie ist, selbst der Wald, der seinen Horizont begrenzt? Ist es weil Reymonts Naturbeschreibungen von unerreichter Schönheit sind und beständig eine ganz eigene lyrische Qualität haben? Ist es, weil es Reymont gelungen ist, nicht nur individuellen Figuren wie Boryna und Hanka und Jagna Leben und Seele zu geben, sondern dem Dorf selbst, das schließlich der Held des Buches ist?
Ist es, weil die Bauern überraschend gut aufgebaut ist von einem Autor, der für die lose Architektur seiner anderen Romane bekannt ist, und uns Schritt für Schritt zum dramatischen Handlungsausgang von Sommer führt? Ist es, weil, wer möchte, in, oder hinter, die Geschichte ein großes Symbol lesen kann? Ist es wegen seines intensiven Realismus, der einen manchmal an Zola erinnert? Ist es wegen der geheimen, aber niemals aufdringlichen Sympathie Reymonts mit seinem Modell, wegen dieser tiefen fundamentalen Sympathie, die ihn zum Bruder der russischen Romanciers macht? Oder ist es, weil man hinter dem Werk immer einen Menschen von feiner Empfindsamkeit spürt, von künstlerischen Neigungen – nicht Reymont den Autor, sondern Reymont den Menschen, mit seinem großen Herzen und seiner wundervollen, immer frischen, immer kindlichen Seele?
Es sind wahrscheinlich all diese Gründe zusammengenommen, aus denen die Bauern zeitlos bleiben werden.“

Franck L. Schoell: Ladislas Reymont[40]

Verfilmungen

Ausgaben (Auswahl)

Erstausgaben

  • Erste polnische Buchausgabe:
  • Chłopi, Band 1. Jesień. Gebethner i Wolff, Warschau 1904. Jesień. Abgerufen am 2. Februar 2022 (polona.pl).
  • Chłopi, Band 2. Zima. Gebethner i Wolff, Warschau 1906. Zima. Abgerufen am 2. Februar 2022 (polona.pl).
  • Chłopi, Band 3. Wiosna. Gebethner i Wolff, Warschau 1909. Wiosna. Abgerufen am 2. Februar 2022 (polona.pl).
  • Chłopi, Band 4. Lato. Gebethner i Wolff, Warschau 1909. Lato. Abgerufen am 2. Februar 2022 (polona.pl).
  • Deutsche Erstausgabe (Übersetzung von Jean Paul d' Ardeschah)
  • Die polnischen Bauern, Band 1. Herbst. Eugen Diederichs, Jena 1912. Herbst. Abgerufen am 3. Februar 2022 (Projekt Gutenberg).
  • Die polnischen Bauern, Band 2. Winter. Eugen Diederichs, Jena 1912. Winter. Abgerufen am 3. Februar 2022 (Projekt Gutenberg).
  • Die polnischen Bauern, Band 3. Frühling. Eugen Diederichs, Jena 1912. Frühling. Abgerufen am 3. Februar 2022 (Projekt Gutenberg).
  • Die polnischen Bauern, Band 4. Sommer. Eugen Diederichs, Jena 1912. Sommer. Abgerufen am 3. Februar 2022 (Projekt Gutenberg).

Erstausgaben in weiteren Sprachen:[41]

  • Englisch/Vereinigte Staaten:
  • The Peasants. Knopf, New York 1924 (Ins Englische übersetzt von Michał Henryk Dziewicki; vier Bände: Autumn, Winter, Spring, Summer).
  • Schwedisch:
  • Bönderna. Bonnier, Stockholm 1924 (Übersetzung von E. Weer [= Ellen Wester]; vier Bände: Hösten, Vintern, Våren, Sommaren).
  • Englisch/Vereinigtes Königreich:
  • The Peasants. Jarrolds, London 1925 (Ins Englische übersetzt von Michał Henryk Dziewicki; vier Bände: Autumn, Winter, Spring, Summer).
  • Französisch:
  • Les paysans. Payot, Paris (1925-1926. Übersetzung von Franck Louis Schoell; vier Bände: L’automne, L’hiver, Le printemps, L’été).
  • Japanisch:
  • 農民/Nōmin. Shunjūsha, Tokio (1925/1926; Übersetzung von Asatori Katō; vier Bände).
  • Jiddisch:
  • פויערן : הארבסט, ווינטער, פרילינג און זומער Poyern: harbsṭ, ṿinṭer, friling un zumer. Farlag "Nobel", Ṿarshe/Warschau 1926 (Übersetzung von Nachman Blumental).
  • Hebräisch:
  • אכרים : ספור מימי ההוה Ikarim: sipur mi-yeme ha-hoṿeh. Hotsaʻat Shtibel, Tel-Aviv 1928 (Übersetzung von Ch. Ben-Avram).
  • Serbokroatisch:
  • Seljaci. Matica hrvatska, Zabreb 1928 (Übersetzung von Julije Benešić; vier Bände).
  • Italienisch:
  • I contadini. Novissima, Perugia (1928/1930. Übersetzung von A. Beniamino; vier Bände: L’autumno, L’inverno, La primavera, L’estate).
  • Lettisch:
  • Zemnieki. A. Gulbis, Riga (1928/1930. Übersetzung von Jānis Veselis; vier Bände).
  • Slowenisch:
  • Kmetje. Slovenska matica, Ljubljana (1929/1931. Übersetzung von Joža Glonar).
  • Niederländisch:
  • De boeren. Scheltens & Giltay, Amsterdam 1930 (Übersetzung von M. L. Auerbach, Abraham Elias Boutelje und Gustaaf von Eycken; vier Bände: Herfst, Winter, Lente, Zomer).
  • Spanisch:
  • Los campesinos. Cervantes, Barcelona (1938–1941. Übersetzung von Rudolf J. Slaby und F. Girbal Jaume; vier Bände: Otoño, Invierno, Primavera, Verano).
  • Finnisch:
  • Talonpoikia. WSOY, Helsinki 1949 (Übersetzung von Reino Silvanto; zwei Bände).
  • Chinesisch:
  • 瓦迪斯瓦夫·雷蒙特/Władysław Reymont: 农民/Nóngmín. Szen-czon-kuo-kuang-sze, Shanghai 1951 (Übersetzung von Mingjun Fei; vier Bände).
  • Tschechisch:
  • Sedláci. Vyšehrad, Praha 1951 (Übersetzung von Čeněk Syrový; vier Bände: Podzim, Zima, Jaro, Léto).
  • Ukrainisch:
  • Seliani. Radi︠a︡nsʹkyĭ Pysʹmennyk, Kiew 1953 (Übersetzung von Marìâ Prigara).
  • Russisch:
  • Владислава Реймонта/Władysław Reymont: Мужики/muschiki. Гос. издат. Художественной литературы/Gos. izdat. Khudozhestvennoĭ literatury, Moskau 1954 (Übersetzung von Maria Efimowna Abkina; zwei Bände).
  • Litauisch:
  • Kaimiečiai. Valstybinė Grožinės Literatūros Leidykla, Vilnius 1955 (Übersetzung von Fabijonas Neveravičius; vier Bände: Ruduo, Žiema, Pavasaris, Vasara).
  • Ungarisch:
  • Parasztok. Új Magyar Könyvkiadó, Budapest 1955 (Übersetzung von Endre Kovács und János Tomcsányi).
  • Dänisch:
  • Bønderne. Borgen, København 1959 (Übersetzung von Valdemar Rørdam; vier Bände: Høsten, Vinteren, Våren, Sommaren).
  • Slowakisch:
  • Sedliaci. Slovenské Vydavatel'stvo Krásnej Literatúr, Bratislawa 1959 (Übersetzung von Rudolf Žatko und Anna Žatkova; vier Bände).
  • Rumänisch:
  • Tăranii. Edit Pentru Literatură Universală, Bukarest 1965 (Übersetzung von Teodor Holban, B. Jordan, Constantin Ţoiu und Stan Velea; zwei Bände).
  • Bulgarisch:
  • Selâni. Narodna kultura, Sofia 1979 (Übersetzung von Boân Biolčev und Hristo Vakarelski).
  • Oriya:
  • Cāshī. Phreṇḍs Pābaliśārsa, Kataka 1998.
  • Vietnamesisch:
  • Nông dân. Lao động: Trung tâm Văn hóa ngôn ngữ Đông Tây, Hanoi 2012 (Übersetzung von Văn Thái Nguyễn).

Aktuelle Ausgaben

Literatur

In deutscher Sprache
  • Jean Paul d'Ardeschah: Die Bauern: Zur Einleitung. (Online – Vorwort des Übersetzers zur deutschen Erstausgabe).
  • Peter M. Boronowski: Studie über die ‚Chłopi‘ und Dorfnovellen Władysław St. Reymonts. Peter Lang, München 1994, ISBN 3-87690-577-X (Ausführliche, auf Entstehungskontexte, Struktur und Sprache des Werks eingehende Analyse).
  • Birgit Krehl: „Bewirtschaftete Natur“ – Idyllisches im Roman Chłopi (Die Bauern) von Władysław Reymont. In: Yaraslava Ananka, Magdalena Marszalek (Hrsg.): Potemkinsche Dörfer der Idylle. Imaginationen und Imitationen des Ruralen in den europäischen Literaturen. Transkript, Bielefeld 2018, ISBN 978-3-8376-4281-0, S. 249–274 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
In polnischer Sprache
  • Kazimierz Wyka: Reymont czyli Ucieczka do życia. Państ. Instytut Wydawniczy, Warszawa 1979 (postum herausgegeben von Barbara Koc).
  • Julian Krzyżanowski: Władysław Stanisław Reymont: twórca i dzieło. Lwów 1937.
In deutscher Sprache
In polnischer Sprache
  • Chłopi. Abgerufen am 21. Februar 2022 (Umfangreiche Informationen über das Werk, für den Gebrauch in Schule und Universität).
  • Chłopi. Abgerufen am 6. März 2022 (Einführung und Hintergrundinformationen, für den Gebrauch in Schule und Universität).

Einzelnachweise

  1. Wladyslaw Reymont. Facts. Abgerufen am 2. Februar 2022.
  2. The Peasants – Romance by Władysław Reymont. Abgerufen am 2. Februar 2022.
  3. Die polnischen Bauern. In: WorldCat. Abgerufen am 3. März 2022.
  4. Główne wątki Chłopów. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Motywy literackie w „Chłopach”. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  6. a b Maciej Boryna – bohater wystylizowany na chłopa-Piasta. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  7. a b c Antek Boryna. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  8. a b c d e f g h Pozostali mieszkańcy Lipiec. Abgerufen am 22. Februar 2022.
  9. Zbiorowość jako bohater "Chłopów". Abgerufen am 23. Februar 2022.
  10. Kuba Socha – charakterystyka postaci. Abgerufen am 23. Februar 2022.
  11. Adriano Balbi: “Adrian Balbi's” Allgemeine Erdbeschreibung oder Hausbuch des geographischen Wissens. 5. Auflage. Band 1. A. Hartleben’s Verlag, Wien, Pest, Leipzig 1873, S. 887 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Kazimierz Wyka: Reymont czyli Ucieczka do życia. Państ. Instytut Wydawniczy, Warszawa 1979 (postum herausgegeben von Barbara Koc). Zitiert nach: Birgit Krehl: „Bewirtschaftete Natur“ – Idyllisches im Roman Chłopi (Die Bauern) von Władysław Reymont. In: Yaraslava Ananka, Magdalena Marszalek (Hrsg.): Potemkinsche Dörfer der Idylle. Imaginationen und Imitationen des Ruralen in den europäischen Literaturen. Transkript, Bielefeld 2018, ISBN 978-3-8376-4281-0, S. 249–274, hier: S. 253 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Piotr S. Wandycz: The Lands of Partitioned Poland, 1795-1918. 4. Auflage. University of Washington Press, Seattle, London 1996, ISBN 0-295-95358-6, S. 375 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. a b Izabella Golec: Zur Aufnahme der Hexenthematik bei Eliza Orzeszkowa. Reflexionen über die polnische Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert. In: Marion George, Andreas Rudolph (Hrsg.): Hexen. Historische Faktizität und fiktive Bildlichkeit. J. H. Röll, Dettelbach 2004, ISBN 3-89754-225-0, S. 285–296, hier: S. 288 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  15. Naturalizm w "Chłopach". Abgerufen am 21. Februar 2022.
  16. Brigitte Jäger-Dabek: Polen. Ein Länderporträt. Ch. Links Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86284-202-5, S. 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  17. a b Daniel Krier, Tony Allen Feldmann: Social Character in Western Pre-Modernity: Lacanian Psychosis in Wladyslaw Reymont’s The Peasants. In: Daniel Krier, Mark Worrell (Hrsg.): Capitalism’s Future. Alienation, Emancipation and Critique. Brill, 2016, ISBN 978-90-04-30030-9, S. 175–216, hier: S. 182.
  18. „Chłopi” jako powieść mitologizująca chłopską egzystencję. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  19. a b Antal Szerb: Geschichte der Weltliteratur. Schwabe, Basel 2016, ISBN 978-3-7965-3370-9, S. 817 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  20. Język „Chłopów”. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  21. Jerzy R. Krzyzanowski: Władysław Stanisław Reymont. Twayne Publishers, New York 1972, S. 83. Zitiert nach: Tomasz Stawecki: Justice without Formulas. Interpretations of Polish Nobel Prize Winners in the 20th Century. In: Hiroshi Kabashima, Shing-I Liu, Christoph Luetge, Aurelio de Prada García (Hrsg.): The Idea of Justice in Literature. Springer, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-658-21995-6, S. 147–168, hier: S. 158 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  22. a b Ernest Augustus Boyd: Studies from Ten Literatures. Charles Scribner’s Sons, New York, London 1925, S. 286 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  23. „Chłopi” jako powieść mitologizująca chłopską egzystencję. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  24. Tomasz Stawecki: Justice without Formulas. Interpretations of Polish Nobel Prize Winners in the 20th Century. In: Hiroshi Kabashima, Shing-I Liu, Christoph Luetge, Aurelio de Prada García (Hrsg.): The Idea of Justice in Literature. Springer, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-658-21995-6, S. 147–168, hier: S. 157 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Auch hier: The Idea of Justice in Literature. Abgerufen am 9. Februar 2022.
  25. Tomasz Stawecki: Justice without Formulas. Interpretations of Polish Nobel Prize Winners in the 20th Century. In: Hiroshi Kabashima, Shing-I Liu, Christoph Luetge, Aurelio de Prada García (Hrsg.): The Idea of Justice in Literature. Springer, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-658-21995-6, S. 147–168, hier: S. 158 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  26. a b c Franck L. Schoell: How Reymont Write His Greatest Novel. In: Literary Digest International Book Review. Band 4, Dezember 1925, S. 87 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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  28. Taking a trip into rural Poland’s literary heartland. Abgerufen am 3. Februar 2022.
  29. Ewa Przybylska, Ekkehard Nuissl: Kultur aneignen. Vom Erlernen kultureller Identität. Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2017, ISBN 978-3-8340-1751-2, S. 151 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  30. Janina Kuczycka-Saloni: Literatura polska lat 1876–1902 a inspiracja Emila Zoli. Wrocław 1974.
  31. Daniel Krier, Mark Worrell (Hrsg.): Capitalism's Future. Alienation, Emancipation and Critique. Brill, 2016, ISBN 978-90-04-30030-9, S. 183 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  32. Tomasz Stawecki: Justice without Formulas. Interpretations of Polish Nobel Prize Winners in the 20th Century. In: Hiroshi Kabashima, Shing-I Liu, Christoph Luetge, Aurelio de Prada García (Hrsg.): The Idea of Justice in Literature. Springer, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-658-21995-6, S. 147–168, hier: S. 156 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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  38. Alexander Brückner: Polnische Literatur. Ferdinand Hirt, Breslau 1922, S. 81 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  39. Jerzy R. Krzyżanowski: Władysław Reymont. In: Paul Schellinger (Hrsg.): Encyclopedia of the Novel. Band 2. Routledge, London, New York 1998, ISBN 1-57958-015-7, S. 1097 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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