Beim Anschluss der Bukowina (1774) übernahm die Habsburgermonarchie die traditionelle moldauische Orthodoxie (byzantinischer Herkunft). Trotz Säkularisation des Klosterwesens wurde sie zur Staatsreligion in der Provinz erklärt. Der Bistumsitz wurde von Radautz nach Czernowitz verlegt und die Schulung junger orthodoxer Kleriker in Czernowitz autorisiert. Aus der theologischen Lehranstalt wurde die Griechisch-Orthodoxe Theologische Fakultät der 1875 neu gegründeten Franz-Josephs-Universität. Sie war die einzige moderne theologische Fakultät der Orthodoxie in ganz Osteuropa. Mehr noch: aus dem Bistum wurde 1873 ein Erzbistum der Bukowina und des Kronlands Dalmatien, so dass Czernowitz zum Zentrum der griechisch-orthodoxen Kirche in Cisleithanien wurde. Der erste Erzbischof Eugen Hackmann bemühte sich, die nationalen Konflikte (etwa zwischen Rumänen und Ukrainern) innerhalb seiner Kirche zu vermeiden. Im Laufe der Jahrzehnte konnte man das Gleichgewicht jedoch nicht bewahren; denn die orthodoxen Ukrainer behaupteten, dass die Kirche von der rumänischen Hierarchie beherrscht war. Die galizienstämmigenUkrainer aus der Bukowina hingen in ihrer Mehrheit dem Glauben der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche an.[1]