Am Abend des 16. Dezember 2004 wurde der regierungskritische Journalist, AFP- und RoG-Korrespondent Deyda Hydara mit drei Kopfschüssen ermordet. Hydara war zuvor mit zwei seiner Mitarbeiterinnen auf einer Feier zum 13-jährigen Bestehen von The Point gewesen.
Tage zuvor hatte er das neue Mediengesetz angeprangert, nach dem Journalisten für das Schreiben eines „verleumderischen Artikels“ (zum Beispiel: üble Nachrede, Veröffentlichung aufrührerischer Artikel) zu einer Haftstrafe von mindestens sechs Monaten verurteilt werden können. Daraufhin erhielt er Morddrohungen.
Vier Tage nach Deyda Hydaras Ermordung protestierten Hunderte von Journalisten in Gambia und anderen westafrikanischen Staaten gegen die Ermordung und die Einschränkung der Pressefreiheit.
Im Juli 2019 gab Lt. Malick Jatta, Mitglied der Gambia Armed Forces, vor der Truth, Reconciliation and Reparations Commission (TRRC) an, dass er gemeinsam mit Sana Manjang, Alieu Jeng und Tumbul Tamba den Journalisten erschossen habe. Dies sei auf Anweisung des Präsidenten Yahya Jammeh geschehen.[4][5] Mit dieser Aussage wurden frühere Vermutungen bestätigt.[6]
Anfang 2022 erhob die deutsche Bundesanwaltschaft Anklage gegen den 48-jährigen Gambier Bai Lowe, der Ende 2003 an einem Mordversuch an einem gambischen Anwalt, an der Ermordung Hydaras sowie einem weiteren Mord beteiligt gewesen sein soll.[7][8] Im November 2023 wurde er wegen seiner Beteiligung an diesem und weiteren Morden zu lebenslanger Haft verurteilt.[9]
↑Pa Nderry M'Bai: The Gambia: The Untold Dictator Yahya Jammeh's Story. iUniverse, 2012, ISBN 978-1-4759-6155-3 (google.de [abgerufen am 24. Juli 2019]).
↑Dominic Johnson: Mitglied der Todesschwadron aus Gambia: Lebenslange Haft für Lowe. In: Die Tageszeitung: taz. 30. November 2023, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 8. März 2024]).