Demokratische Bewegung der Völker GambellasDie Demokratische Bewegung der Völker Gambellas (amharisch የጋምቤላ ሕዝቦች ዴሞክራሲያዊ ንቅናቄ Yä-Gambella Həzbočč Demokrasiyawi Nəqnaqe, engl. Gambella Peoples’ Democratic Movement, GPDM oder Gambella Peoples’ Unity Democratic Movement, GPUDM[1][2] ጋምቤላ ሕዝቦች አንድነት ዴሞክራሲያዊ ንቅናቄ[3] Gambälla Həzbočč Andinet Demokrasiyawi Nəqnaqe) war eine politische Partei in der Gambela-Region in Äthiopien. Sie dominierte die Region politisch und war mit der auf nationaler Ebene regierenden Koalition Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) verbündet. Die Partei bestand als GPD(U)M bestand seit 2003. Frühere regionale Verbündete der EPRDF waren die Gambella People’s Liberation Movement (GPLM) 1991–1998 und die Gambella People’s Democratic Front (GPDF) 1998–2003. Am 1. Dezember 2019 schloss sie sich mit der Regierungskoalition EPRDF zur neuen Wohlstandspartei zusammen. GeschichteVorläufer1979 gründeten gebildete Angehörige der Volksgruppe der Anuak im Westen Äthiopiens die Gambella People’s Liberation Movement (GPLM)[4]. Diese begann einen Guerillakampf gegen das kommunistische Derg-Regime unter Mengistu Haile Mariam. Es gelang ihr jedoch nicht, größere Teile der Bevölkerung zu mobilisieren oder „befreite Gebiete“ unter ihrer Kontrolle zu halten. Sie wandte sich daher an die Oromo-Befreiungsfront, welche der GPLM aber nur Unterstützung gewähren wollte, wenn diese die Anuak als „schwarze Oromo“ anerkannte.[5] In den 1980er Jahren näherte sich die GPLM stattdessen der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) an, die sich zunehmend als stärkste Widerstandsbewegung herausstellte. Die GPLM gab ihre Forderung nach Unabhängigkeit auf und verfolgte nunmehr das Ziel einer Autonomie innerhalb Äthiopiens, womit sie dem Programm der TPLF entsprach. Als die TPLF 1989 die Koalition EPRDF mit anderen Organisationen bildete, wurde die GPLM nicht als Vollmitglied aufgenommen, verbündete sich jedoch mit dieser Koalition.[5] Als die EPRDF 1990/91 nach Süden vorstieß, verließ das Derg-Regime das Gebiet von Gambela, und die EPRDF besetzte dieses zusammen mit einem kleinen Kontingent der GPLM. Sie entmachtete die regionale Führung aus Angehörigen der Nuer, die sich mit dem Derg-Regime arrangiert hatten, und beglich alte Rechnungen mit dieser anderen großen Volksgruppe von Gambela. Die Nuer gründeten daraufhin die Gambella People’s Democratic Unity Party (GPDUP), die von der EPRDF anerkannt und später der GPLM gleichgestellt wurde.[5] Gründung der ParteiDie GPLM wurde durch interne Streitigkeiten geschwächt, hauptsächlich zwischen Anuak aus Dörfern am Fluss Baro oder Upeno, welche als Upeno boys bekannt sind, und Anuak aus Dörfern am Gilo. Vor den Parlamentswahlen von 1995 wurden etliche Angehörige der Upeno-Gruppe, einschließlich des Regionalpräsidenten Okello Ouman, inhaftiert und aus der Partei gedrängt, womit die Gilo-Gruppe innerhalb der GPLM die Oberhand gewann.[4] 1998 ordnete die EPRDF den Zusammenschluss der GPLM und der Nuer-Partei GPDUP zur Gambella People’s Democratic Front (GPDF) an.[6] Unzufriedene Anuak gründeten daraufhin den Gambella People’s Democratic Congress. Als diese oppositionelle Partei im Vorfeld der Wahlen 2000 an Stärke gewann, wurden etliche ihrer Führungspersönlichkeiten inhaftiert.[4] 2003 erzwang die Zentralregierung die Auflösung der GPDF und ersetzte sie durch die GPDM als Koalition von drei neu gegründeten ethnisch definierten Parteien.[4] Diese drei Parteien waren die Nuer People’s Democratic Organization, in welcher die Nuer sowie die Opo zusammengeschlossen wurden, die Anyua People’s Democratic Organization als Zusammenschluss der Anuak und Komo und die Majanger People’s Democratic Organization für die Majangir.[7] Neuere WahlergebnisseBei den Parlamentswahlen in Äthiopien 2005 gewann die Partei alle drei Sitze von Gambela im nationalen Parlament (Volksrepräsentantenhaus).[8] Bei den Regionalwahlen 2005 erhielt sie 81 der 82 Sitze im Regionalparlament.[9] Der Vize-Vorsitzende des Komitees für soziale Angelegenheiten im Bundesrat Äthiopiens gehört der GPDM an.[10] Im Jahre 2010 war Umod Ubong Vorsitzender der GPDM bzw. GPUDM und Regierungschef von Gambela.[1] Siehe auchBelege
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