Dariusz WieczorekDariusz Krzysztof Wieczorek[1] (* 23. Mai 1965 in Stettin) ist ein polnischer Politiker und Tourismusmanager. Seit 2019 Mitglied des Sejm, wurde er 2021 einer der Vizevorsitzenden der Partei Neue Linke. Vom 13. Dezember 2023 bis zu seinem Rücktritt am 19. Dezember 2024 amtierte er als Hochschul- und Wissenschaftsminister neben der (Schul-)Bildungsministerin Barbara Nowacka (iPL) im Ministerium für Bildung und Wissenschaft.[2] KarriereNach dem Besuch des 1. Maria-Skłodowska-Curie-Lyzeums in Stettin studierte er Energieingenieur an der Technischen Universität Stettin, wo er 1989 als Master of Engineering abschloss. Danach studierte er Tourismuswirtschaft an der Universität Posen mit Abschluss 1994 und Jura an der Universität Stettin mit Abschluss 2001. Er arbeitete in verschiedenen touristischen Einrichtungen, darunter Abteilungsdirektor der Almatur Stiftung[3], im Hauptzentrum der Tourismusinformation (Centralny Ośrodek Informacji Turystycznej), ebenso als Generaldirektor der Regionalagentur der Tourismusförderung (Regionalna Agencja Promocji Turystyki). Er gehörte zur Führung der Szczecińska Energetyka Cieplna (Szczecin Thermal Energetics) sowie zum Management der Enea S.A. Er trat der postkommunistischen Partei Sojusz Lewicy Demokratycznej (SLD) bei und bekam eine Führungsposition in der Woiwodschaft Westpommern. So gehörte er von 1994 bis 2002 zum Stadtrat von Stettin, von 1998 bis 2001 war er Vizebürgermeister von Stettin. Von 2002 bis 2006 und von 2010 bis 2018 war er Mitglied im Sejm der Woiwodschaft Westpommern. 2016 wurde er Vizevorsitzender der SLD. Ab November 2019 wurde er in den polnischen Sejm gewählt und 2023 wiedergewählt, dann im Rahmen der 2021 mit Wiosna vereinigten Nowa Lewica. Wieczorek ist seit 2023 Vorsitzender der seit 2001 bestehenden Vereinigung "Ordynacka", einer Art formalisierter Seilschaft vorwiegend von Mitgliedern der ehemaligen PZPR-Studentenorganisation. Einer der Amtsvorgänger war Włodzimierz Czarzasty.[4][5] Am 13. Dezember 2023 wurde Dariusz Wieczorek zum Wissenschaftsminister im Kabinett Donald Tusk III ernannt.[6] In seine Amtszeit fiel die Aufklärung der Affäre um das Collegium Humanum, nunmehr Hochschule für Business und angewandte Wissenschaften „Varsovia“.[7] Er geriet in die Kritik, nachdem sein Ministerium eine renommierte KI-Forschungsgruppe aufgelöst hatte.[8] In einem Interview mit Radio Zet gab Wieczorek Ende 2024 zu, dass das Bürgerkoalition-Wahlversprechen kostenloser Studentenwohnheime nicht ernstgemeint war ("Unsinn") und lediglich Jungwähler locken sollte.[9] Im Zuge einer Nepotismus-Affäre gab er wenig später seinen Rücktritt bekannt. Damit kam er einem von Recht und Gerechtigkeit angestrengten Misstrauensvotum zuvor.[10] WeblinksCommons: Dariusz Wieczorek – Sammlung von Bildern
Einzelbelege
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