Dariush MehrjuiDariush Mehrjui oder Dariusch Mehrdschui (* 8. Dezember 1939 in Teheran; † 14. Oktober 2023 in Karadsch; persisch داریوش مهرجویی) war ein mehrfach ausgezeichneter iranischer Filmemacher. Er gehörte zu den Pionieren des Neuen Iranischen Films (Mowdsch-e Now), in den er den Neorealismus einführte. LebenMehrjui wurde als Sohn einer Familie aus dem Mittelstand in Teheran geboren. Als Kind verbrachte er viel Zeit im Kino und lernte Englisch, weil man damals englischsprachige Filme im Original, ohne Synchronisation oder Untertitel – lediglich mit eingeschobenen Texttafeln als Erklärung der Handlung –, zur Verfügung hatte.[1] Nach einer Kindheit und Jugend, in der er künstlerisch gefördert wurde, studierte Mehrjui 1959 Film und Philosophie an der UCLA in Kalifornien. Hier besuchte er unter anderem Kurse bei dem Filmemacher Jean Renoir, der ihn in die Arbeit mit Schauspielern einwies. Nach seinem Abschluss brachte er zunächst eine literarische Zeitschrift heraus, mit der er dem Westen zeitgenössische persische Literatur zugänglich machen wollte. In dieser Zeit begann er, Drehbücher zu schreiben. Mit seinem zweiten Film Die Kuh (Gāv) gelang ihm der nationale und internationale Durchbruch, obwohl der Film im Iran auf Grund seiner realistischen Darstellung der ärmlichen Verhältnisse auf dem Lande zunächst verboten war. Sein Film Dāyereh-ye Mīnā entpuppte sich als sein erfolgreichster ausländischer Film und Ejāreh Neshīn-hā gilt als beste iranische Komödie. Hāmūn (auch Hamoun) (1990), der einen Intellektuellen porträtiert, dessen Leben auseinanderzufallen droht, gilt als beliebtester iranischer Film, auch wenn er zunächst kontrovers aufgenommen wurde.[2] Er wurde gefolgt von einer Reihe von Frauenfilmen, die mehrfach ausgezeichnet wurden. In Derakht-e Golābī aus dem Jahre 1998 liefert Mehrjui eine Studie des iranischen Bürgertums. Dariush Mehrjui wurde im Alter von 83 Jahren zusammen mit seiner Frau Wahideh Mohammadifar im Oktober 2023 ermordet.[3][4] Die Leichen des Ehepaars wurden mit zahlreichen Stichwunden von der gemeinsamen Tochter am 14. Oktober 2023 in ihrer Villa in Teheran gefunden.[5] Zum Begräbnis kamen am Samstag, 21. Oktober 2023 hunderte Menschen auf der Straße zusammen. Ein politischer Hintergrund des Doppelmordes wird für möglich gehalten, denn der Regisseur hat sich kurz davor verhalten aber doch gegen den Kopftuchzwang ausgesprochen. Der Leiter der iranischen Gilde der Regisseure zählte jene Regisseure auf, die die Arbeitserlaubnis verloren haben, die das Land verlassen haben, die frustriert starben.[6] Zitat
Filmographie (Regie)
Auszeichnungen (Auswahl)49 nationale and internationale Auszeichnungen;[2] darunter:
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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