DEL2 2013/14
Die Saison 2013/14 war die erste Spielzeit der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga unter dem Namen DEL2. Sie begann am 13. September 2013 und endete am 21. April 2014. An der Liga nahmen 12 Clubs teil. Die DEL2-Meisterschaft gewannen die Fischtown Pinguins Bremerhaven durch einen 4:1-Sieg im Play-off-Finale gegen die Bietigheim Steelers. In der Liga-Relegation sicherten sich die Eispiraten Crimmitschau und der ESV Kaufbeuren den Klassenerhalt, während die Kassel Huskies[1] und die Löwen Frankfurt[2] aus der Eishockey-Oberliga aufstiegen. VorgeschichteAm 28. November 2012 kündigte die ESBG den Kooperationsvertrag mit dem DEB zum Saisonende und den Kooperationsvertrag mit den Landesverbänden mit sofortiger Wirkung. Das Ziel war, zur Saison 2013/2014 einen neuen Kooperationsvertrag abzuschließen.[3] Am 19. Februar 2013 kündigte der Chef des LEV Nordrhein-Westfalen, Markus Schweer, aufgrund der Kündigung des Kooperationsvertrages der ESBG mit den Landeseissportverbänden an, keinem West-Verein als Meister der Oberliga die Erlaubnis zum Aufstieg zu erteilen.[4] Am 18. April 2013 bot der DEB den Zweitligisten einen Spielbetrieb ab der kommenden Saison unter seinem Dach an und kündigte an, keinen neuen Kooperationsvertrag mit der ESBG abzuschließen. Er setzte ihnen eine Frist, sich bis zum 15. Mai 2013 zu melden.[5] Am 19. April 2013 kündigten die Zweitligisten an, das Angebot des DEB abzulehnen und stattdessen eine neue DEL II ohne DEB-Beteiligung gründen zu wollen. Nur ESV Kaufbeuren und SC Riessersee kündigten an, für die DEB-Liga zu melden.[6] Der LEV Nordrhein-Westfalen verklagte die ESBG, da diese den Oberliga-Meister Rote Teufel Bad Nauheim in ihre Liga aufnehmen wollte. Die Klage wurde jedoch abgewiesen.[7] Am 2. Mai 2013 gründete Ernst Rupp, der Manager der Heilbronner Falken, die Zweite Eishockeyliga Betriebsgesellschaft mbH als Betreiber der DEL II.[8] Der DEB kündigte an, eine DEL II zur „Wilden Liga“ zu erklären,[9] woraufhin die ESBG einen Antrag auf Einstweilige Verfügung vor dem Landgericht München einreichte.[10] Am 23. Mai 2013 wurde offiziell bestätigt, dass der DEL-Klub Hannover Scorpions sich aus der DEL zurückzieht und seine GmbH für 1,5 Mio. Euro an die Schwenninger Wild Wings verkauft, die damit nach zehn Jahren Zweitklassigkeit wieder in die DEL aufsteigen.[11] Unterdessen drohte den Dresdner Eislöwen die Insolvenz.[12] Der Stadtrat von Dresden beschloss jedoch, Forderungen in Höhe von 472.000 Euro zu stunden, wodurch die Eislöwen gerettet wurden.[13] Die ursprünglich für den 4. Juli angesetzte mündliche Verhandlung über die einstweilige Anordnung wurde vom Landgericht München auf den 18. Juli 2013 verlegt[14]; ebenso wurde die für den 1. Juli 2013 angesetzte Gesellschaftersitzung der ESBG verschoben.[15] Am 17. Juli 2013 einigten sich der DEB und die Clubs der zweiten Liga noch vor dem Gerichtstermin am 18. Juli 2013 außergerichtlich. Der Spielbetrieb der zweiten Bundesliga wird von der ESBG bis 2018 weitergeführt, die sich künftig allerdings selbst verwalten wird. Ein entsprechender Kooperationsvertrag soll zwischen DEB und ESBG neu geschlossen werden.[16] Teilnehmer
Die Halbfinalisten der Oberligasaison 2012/13 Kassel Huskies und Löwen Frankfurt stiegen nicht[17] in die neu gestaltete Liga auf[18], standen aber als Nachrücker bereit, falls einem der anderen Clubs die Lizenz verweigert worden wäre.[19] Zur Saison 2014/15 soll die Liga um zwei Teams auf 14 Mannschaften erweitert werden. ModusVom 13. September bis zum 9. März 2014 wurde die Hauptrunde gespielt. Dabei wurde bis zum 2. Februar 2014 zuerst eine Doppelrunde mit 44 Spieltagen gespielt, danach spielten jeweils die Mannschaften auf den ungeraden bzw. den geraden Tabellenplätzen eine weitere Einfachrunde mit 10 Spieltagen. Für die Hauptrunde wurde eine gemeinsame Tabelle gebildet. Die ersten acht Mannschaften qualifizierten sich für die Play-offs, die im Best-of-Seven-Format ausgespielt werden und spätestens am 27. April 2014 enden. Die letzten vier Mannschaften spielten eine Best-of-Seven Play-down-Runde, die beiden Verlierer spielten ab 28. März eine Relegationsrunde mit den besten vier Oberligisten (zehn Spieltage bis 21. April 2014).[20] Stadien
HauptrundeKreuztabelleAnm.: V nach Verlängerung; P nach Penalty-Schießen
1 Das Spiel endete mit 3:4 n. V., wurde aber wegen des Einsatzes eines Spielers, der nicht auf dem Spielberichtsbogen stand, mit 5:0 gewertet.[21] HauptrundentabelleFür einen Sieg nach der regulären Spielzeit wurden einer Mannschaft drei Punkte gutgeschrieben, war die Partie nach 60 Minuten unentschieden, erhielten beide Teams einen Punkt, dem Sieger der fünfminütigen Verlängerung (nur mit vier gegen vier Feldspielern) beziehungsweise nach einem nötigen Penaltyschießen wurde ein weiterer Punkt gutgeschrieben. Verlor eine Mannschaft in der regulären Spielzeit, erhielt sie keine Punkte.
Abkürzungen: Sp. = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung, PSS = Siege nach Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung, PSN = Niederlagen nach Penaltyschießen, N = Niederlagen, Pkt = Gesamtpunkte, T = Tore, GT = Gegentore, Str. = Strafminuten ZwischenrundeAufgrund der geringen Anzahl an teilnehmenden Mannschaften wurde für diese Saison einmalig eine Zwischenrunde eingeführt. Dabei spielten die Mannschaften, die nach der Hauptrunde auf den geraden bzw. auf den ungeraden Plätzen standen, vom 7. Februar bis zum 9. März 2014 jeweils eine Einfachrunde untereinander aus. Die erreichten Tore und Punkte wurden der Hauptrundentabelle hinzugefügt.
Anm.: V nach Verlängerung; P nach Penalty-Schießen
Stand: 9. März 2014[22] Abschlusstabelle
Abkürzungen: Sp. = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung, PSS = Siege nach Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung, PSN = Niederlagen nach Penaltyschießen, N = Niederlagen, Pkt = Gesamtpunkte, T = Tore, GT = Gegentore, Str. = Strafminuten Beste Scorer
Beste TorhüterQuelle: Pointstreak[24]; Abkürzungen: Sp = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), GT = Gegentore, SO = Shutouts, S = Siege, N = Niederlagen; Fett: Turnierbestwert
Play-offsModusDie acht Erstplatzierten spielten vom 12. März bis 21. April in drei Runden im Modus Best-of-Seven den Sieger aus. Für Aufregung sorgte dabei eine falsche Formulierung der Durchführungsbestimmungen, die das Heimrecht den vier besten Mannschaften der Hauptrunde zusicherten. Der EV Landshut, der nach der Hauptrunde Vierter war, nach der Zwischenrunde nur noch den fünften Platz belegte, verzichtete aber auf die Durchsetzung der Regel.[25] Endeten Spiele nach der regulären Spielzeit von 3 × 20 Min. unentschieden, erfolgte eine Verlängerung von 20 Minuten mit vier gegen vier Feldspielern, jedoch nur solange, bis ein Tor erzielt wurde. Die das Tor erzielende Mannschaft ist mit dem entsprechenden Ergebnis Sieger. Wäre in der Verlängerung kein Tor erzielt worden, wäre unverzüglich und ohne Seitenwechsel ein Penaltyschießen erfolgt, mit Ausnahme des letzten Spiels einer Play-off-Serie. Dieses wäre so lange um jeweils 20 Minuten verlängert worden, bis ein Tor erzielt wurde. Bei allen Spielen wäre vor Beginn des Penaltyschießens die Eisfläche „trocken abgezogen“ worden. Play-off-BaumIn jeder Runde trat der verbleibende Beste der Hauptrunde gegen den verbleibenden Schlechtplatziertesten der Hauptrunde und der verbleibende Zweitbeste gegen den verbleibenden Zweitschlechtesten der Hauptrunde (usw.) an. Zur Hauptrunde zählten dabei auch die Ergebnisse der Zwischenrunde. Play-off-ViertelfinaleDie Play-off-Viertelfinalspiele wurden im Best-of-seven-Modus ausgetragen und fanden am 12., 14., 16., 18., 21., 23. und 25. März 2014 statt.
Play-off-HalbfinaleDie Play-off-Halbfinalspiele wurden ebenfalls im Best-of-seven-Modus ausgetragen und fanden am 28. und 30. März und am 2., 4., 6., 8. und 11. April 2014 statt.
Play-off-FinaleDie Play-off-Finalspiele wurden ebenfalls im Best-of-seven-Modus ausgetragen und fanden am 13., 15., 17., 19. und 21. April 2014 statt. Mit dem Sieg im fünften Spiel sind die Fischtown Pinguins DEL2-Meister 2013/14. Die Spiele am 25. und 27. April waren nicht mehr erforderlich.
Kader des DEL2-Meisters
Beste Scorer
Beste TorhüterQuelle: Pointstreak[26]; Abkürzungen: Sp = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), GT = Gegentore, SO = Shutouts, S = Siege, N = Niederlagen; Fett: Turnierbestwert
Play-downsIn den Play-downs spielten die vier letztplatzierten Mannschaften (9. gegen 12. und 10. gegen 11.) in einer Best-of-Seven-Runde vom 12. bis 25. März zwei Teilnehmer an der Qualifikationsrunde aus, in der sie vom 28. März bis zum 21. April in einer Einfachrunde gegen die vier besten Oberligisten antraten. Von dieser Runde qualifizierten sich vier Mannschaften für die folgende Saison der DEL2, die dadurch um zwei Mannschaften aufgestockt wurde. Play-down-SpieleDie Spiele fanden am 12., 14., 16., 18., 21., 23. und 25. März 2014 statt. Der EC Bad Nauheim und die Heilbronner Falken sicherten sich mit ihren Siegen den Klassenerhalt. Die Eispiraten Crimmitschau und der ESV Kaufbeuren mussten als Verlierer in die Qualifikationsrunde.
QualifikationsrundeModusDa die DEL2 zur nächsten Saison auf 14 Mannschaften aufgestockt wird, spielten sechs Mannschaften – die beiden Play-down-Verlierer um den Klassenerhalt sowie vier Qualifikanten aus der Oberliga um den Aufstieg in einer Qualifikationsrunde – um die vier Plätze, die zur Teilnahme an der DEL2 2014/15 berechtigen. Gespielt wurde eine Einfachrunde mit 10 Spieltagen vom 28. März bis 21. April 2014. Die Eispiraten Crimmitschau und der ESV Kaufbeuren sicherten sich den Klassenerhalt, die Kassel Huskies und die Löwen Frankfurt steigen auf. Ergebnisse und Tabelle
Abkürzungen: Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder nach Penaltyschießen, N = Niederlagen, Pkt = Gesamtpunkte, T = Tore, GT = Gegentore; Endstand: 21. April 2014[27]; Erläuterungen: Qualifikation für die DEL2 2014/15, Qualifikation für die Eishockey-Oberliga 2014/15
AuszeichnungenDie Spieler des Jahres wurden in Zusammenarbeit von Eishockey News und der Liga durch eine Umfrage bei den Trainern und Managern der 14 DEL2-Clubs ermittelt.[28]
Weblinks
Einzelnachweise
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