Cyclosorus ist eine Pflanzengattung in der Familie der Sumpffarngewächse (Thelypteridaceae).[1] Der Umfang dieser Gattung wird kontrovers diskutiert. Die nur noch zwei bis vier Arten der Cyclosorus s. str. gedeihen in subtropischen bis tropischen Gebieten.[2]
Cyclosorus-Arten sind mittelgroße ausdauernde krautige Pflanzen. Sie wachsen terrestrisch, selten auch epiphytisch. Sie bilden ein aufrechtes, niederliegendes oder kriechendes Rhizom, welches mit schmalen Schuppen, manchmal auch mit nadelförmigen Haaren bedeckt ist.[3][4]
An den Enden der Rhizome stehen getrennt voneinander oder nah beieinander stehend die Wedel, welche einheitlich gestaltet sind. Die einfach gefiederten Wedel sind meist länglich-lanzettlich, können zur Basis hin schmal zulaufen und enthalten Paare an krautigen bis ledrigen Fiederblättchen. Die meist länglich-lanzettlichen Fiederblättchen sind an der Oberseite mit Ausnahme der Mittelader meist glatt, selten mit nadelförmigen Haaren und an der Unterseite ebenfalls mit nadelförmigen Haaren sowie bräunlich orangen bis gelben Drüsen bedeckt. Sie haben mehr oder weniger ganzrandige bis tief gelappte Ränder, wobei die Blattränder im oberen Wedelbereich meist mehr gelappt sind. Die Fiederblättchen können an der Unterseite der Blattbasis manchmal angeschwollene Aerophoren aufweisen. Die unteren Fiederblättchen können auch kleiner als die oberen Fiederblättchen sein. Die Blattadern sind einfach oder selten gabelig verzweigt, zumindest ein Adernpaar ist verschiedenartig verbunden (anastomosierend).[3][4]
Die runden, selten länglich geformten Sori stehen etwas innerhalb (intramarginal) des Blattes. Sie werden von einem kreis- bis nierenförmigen, membranartigen Indusium bedeckt, welches eine glatte, mit nadelförmigen Haaren oder Drüsen besetzte Oberfläche hat. Die Sporangien haben einen dreireihigen Stiel und weisen eine runde Drüse oder seltener ein kurzes Borstenhaar auf. Die meist blassbraunen Sporen sind monolet, länglich-nierenförmig geformt und weisen Flügel auf oder sind stachelig behaart.[3][4]
Arten der Gattung Cyclosorus s. str. mit ihrer Verbreitung
Synonyme für Cyclosorus s. str. sind nur noch Dryopteris subgen. Cyclosorus(Link) C.Chr., Thelypteris subgen. Cyclosoriopsis K.Iwats., Cyclosorus subgen. Cyclosoriopsis(K.Iwats.) Panigrahi, Thelypteris subgen. Cyclosorus(Link) Morton, NephrodiumSchott.[2]
Die nur noch zwei bis vier Arten der Cyclosorus s. str. gedeihen in subtropischen bis tropischen Gebieten. Es wurden noch nicht alle erforderlichen Neukombinationen veröffentlicht und deshalb sind hier noch einige weitere Arten aufgelistet:[2]
Cyclosorus angustipinnatusC.Chr. & Tardieu ex Tardieu (Syn.: Thelypteris angustipinnata(C.Chr. & Tardieu ex Tardieu) C.F.Reed): Sie kommt in Vietnam vor.[2]
Cyclosorus attenuatusChing ex K.H.Shing (Syn.: Cyclosorus mollissimusChing ex K.H.Shing, Thelypteris morianaChristenh.): Sie gedeiht an feuchten Standorten in Wäldern und an Waldrändern in Höhenlagen von 300 bis 1100 Metern nur im südöstlichen Yunnan.[3][2]
Cyclosorus cuneatusChing ex K.H.Shing (nom. illeg. non (C.Chr.) Ching, Syn.: Cyclosorus clavatusK.H.Shing, Thelypteris clavata(K.H.Shing) Christenh., Cyclosorus pseudoattenuatusChing): Sie wurde 1999 erstbeschrieben, aber der Name war schon vergeben ist also nicht gültig. Sie kommt und in Vietnam in den chinesischen Provinzen Chongqing, Guangxi sowie Guizhou vor.[3][2]
Cyclosorus exindusiatus(W.H.Wagner) W.H.Wagner (Syn.: Thelypteris exindusiataW.H.Wagner): Die Neukombination erfolgte 1999. Sie kommt in Hawaii vor.[2]
Cyclosorus jinghongensisChing ex K.H.Shing (Syn.: Cyclosorus aureoglandulosusChing nom. nud., Cyclosorus baiseensisChing ex K.H.Shing, Cyclosorus oppositusChing ex K.H.Shing, Cyclosorus pumilusChing ex K.H.Shing, Thelypteris jinghongensis(Ching ex K.H.Shing) Christenh.): Sie kommt in Thailand, Vietnam und in den chinesischen Provinzen Guangxi, Hainan sowie südliches Yunnan vor.[3][2]
Cyclosorus lenormandii(C.Chr.) Ching (Syn.: Aspidium aneitenseE.Fourn., Dryopteris lenormandiiC.Chr., Nephrodium aneitense(E.Fourn.) Baker, Thelypteris aneitensis(E.Fourn.) C.F.Reed, Thelypteris lenormandii(C.Chr) Christenh.): Dieser Endemit kommt nur in Vanuatu vor.[2]
Cyclosorus molundensis(Brause) Pic.Serm. (Syn.: Dryopteris molundensisBrause, Cyclosorus striatus var. molundensis(Brause) Tardieu): Sie kommt im tropischen Afrika in Kamerun, in der Zentralafrikanischen Republik, in der Demokratischen Republik Kongo und in Burundi vor.[2]
Cyclosorus nanxiensisChing ex K.H.Shing (Syn.: Thelypteris nanxiensis(Ching ex K.H.Shing) Christenh.): Dieser Endemit gedeiht an feuchten Standorten in Wäldern in Höhenlagen von 100 bis 700 Metern nur in Hekou im südöstlichen Yunnan.[3][2]
Cyclosorus pygmaeusChing & C.F.Zhang (Syn.: Cyclosorus chengiiChing ex K.H.Shing & J.F.Cheng, Thelypteris pygmaea(Ching & C.F.Zhang) Christenh.): Sie gedeiht zwischen Felsen entlang von Fließgewässern und an feuchten Waldrändern in Höhenlagen von 100 bis 800 Metern in den chinesischen Provinzen Jiangxi sowie Zhejiang.[3][2]
Cyclosorus shimenensisShing & C.M.Zhang (Syn.: Cyclosorus wangmoensisK.H.Shing ex P.S.Wang, Thelypteris shimenensis(K.H.Shing & C.M.Zhang) Christenh.): Sie gedeiht an feuchten Standorten in Wälderändern an halboffenen Wäldrändern in Höhenlagen von 300 bis 1000 Metern in den chinesischen Provinzen Chongqing, Guizhou sowie Hunan.[3][2]
Cyclosorus striatus(Schum.) Ching (Syn.: Aspidium grunowiiBolle, Aspidium striatumSchum., Cyclosorus grunowii(Bolle) Ching, Cyclosorus interruptus var. striatus(Schum.) Verdc., Dryopteris grunowii(Bolle) C.Chr., Dryopteris hemitelioidesChrist, Dryopteris pallidiveniaKuntze, Dryopteris striata(Schum.) C.Chr., Nephrodium grunowiiMoore, Nephrodium pallidivenium(Hook.) Baker, Polypodium pallidiveniumHook., Thelypteris grunowii(Bolle) C.F.Reed, Thelypteris striata(Schum.) Schelpe): Sie ist im tropischen Afrika verbreitet.[2]
Cyclosorus subacutusChing (Syn.: Cyclosorus sahsiensisChing nom. nud., Thelypteris subacuta(Ching) Christenh.): Sie gedeiht an feuchten Standorten in Wälderändern an halboffenen Wäldrändern in Höhenlagen von 0 bis 100 Metern in den chinesischen Provinzen Fujian, Guangdong, Jiangxi sowie südliches Zhejiang,[3] aber nicht in Taiwan.[2]
Cyclosorus thailandicusS.Linds. (Syn.: Thelypteris thailandica(S.Linds.) Christenh.): Sie wurde 2008 erstbeschrieben und kommt im südwestlichen Thailand nur in Kaeng Krachan NP vor.[2]
Cyclosorus wulingshanensisC.M.Zhang (Syn.: Cyclosorus leipoensisChing & H.S.Kung, Thelypteris wulingshanensis(C.M.Zhang) Christenh.): Sie gedeiht an feuchten Standorten in Wäldern und an Waldrändern in Höhenlagen von 300 bis 2100 Metern im südöstlichen Tibet und in den chinesischen Provinzen Chongqing, Guangxi, westliches Hunan, südliches Sichuan sowie Yunnan.[3][2]
Botanische Geschichte
Der Umfang dieser Gattung wird kontrovers diskutiert.[2]
AbacopterisFée, AmpelopterisKunze, AmphineuronHolttum, ChingiaHolttum, ChristellaH.Lév., CyclogrammaTagawa, DictyoclineT.Moore, DimorphopterisTagawa & K.Iwats. ex K.Iwats., GlaphyropteridopsisChing, Glaphyropteris(Fée) C.Presl ex Fée, GoniopterisC.Presl, LeptogrammaJ.Sm., MenisciumSchreb., MenisorusAlston, MesophlebionHolttum, Plesioneuron(Holttum) Holttum, PneumatopterisNakai, PronephriumC.Presl, PseudocyclosorusChing, SphaerostephanosJ.Sm., StegnogrammaBlume, Steiropteris(C.Chr.) Pic.Serm. sowie TrigonosporaHolttum.[5] Die meisten dieser Synonyme wurden von manchen Autoren als Untergattungen von Cyclosorus angesehen[6] und sind nach einigen Revisionen eigenständige Gattung.[2]
Es gab früher zwischen 250[3] und 600[6]Arten in der Gattung Cyclosorus s. l.; nicht mehr dazu gehören (Auswahl):
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Thaís Elias Almeida, Sabine Hennequin, Harald Schneider, Alan R.Smith, João Aguiar Nogueira Batista, Aline Joseph Ramalho, Karina Proite, Alexandre Salino: Towards a phylogenetic generic classification of Thelypteridaceae: Additional sampling suggests alterations of neotropical taxa and further study of paleotropical genera. In: Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 94, Januar 2016, S. 688–700. doi:10.1016/j.ympev.2015.09.009online.
↑ abCyclosorus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 15. Januar 2016.
↑ abcdefgh
David H. Lorence, Warren L. Wagner, Kenneth R. Wood, Alan R. Smith: New pteridophyte species and combinations from the Marquesas Islands, French Polynesia. In: PhytoKeys. Nr.4, 2011, ISSN1314-2003, S.5–51, doi:10.3897/phytokeys.4.1602.