Herfurth absolvierte zunächst eine Lehre zum Maurer und besuchte parallel dazu eine Baugewerkschule. Im Alter von 24 Jahren begann er ein Architekturstudium an der Kunstakademie Dresden. 1904 wurde er Mitglied des Corps Lusatia Dresden.[1] Zu seinen Lehrern gehörten Ernst Herrmann und Paul Wallot. Im Jahr 1907 schloss Herfurth sein Studium erfolgreich ab. Er beteiligte sich an verschiedenen Architekturwettbewerben und gewann schließlich den Wettbewerb um den Bau einer Volksschule in Rockau. Mit dem Preisgeld gründete Herfurth sein eigenes Architekturbüro und arbeitete ab 1910 als selbständiger Architekt. Herfurth spezialisierte sich schon bald auf Siedlungsbauten, die in ganz Dresden entstanden. Zu seinen Bauten zählen u. a. der zweite und dritte Bauabschnitt der Eigenheimsiedlung Briesnitz[2] sowie die Wohnanlagen an der Hansastraße und Conradstraße. In Löbtau entwarf Herfurth den Wohnhof der Eisenbahner-Baugenossenschaft an der Malterstraße und Essener Straße. Charakteristisches Element seiner Bauten wurde dabei die Verwendung von Klinker als Schmuckelement im Stil des Expressionismus.
Neben Siedlungs- und Wohngruppenbauten schuf Herfurth vor allem in seiner produktivsten Zeit, den 1920er-Jahren, Kirchen, Stifte, Verwaltungsgebäude, Schulen, Krankenhäuser, Geschäftshäuser, Fabrikanlagen, Hochhäuser, Turnhallen sowie Einfamilienhäuser.[3] Dazu zählt auch sein erstes eigenes Wohnhaus, Eisenstuckstraße 39 in Dresden, das Herfurth 1924 erbaute. Es wurde 1945 zerstört.
Als Herfurth Mitte der 1930er-Jahre schwer erkrankte, musste er seine Arbeit als Architekt aufgeben. Er starb 1942 in Dresden und wurde auf dem Johannisfriedhof beigesetzt.
Bauten (Auswahl)
1910: Wohn- und Geschäftshaus Hoyerswerdaer Straße 39 in Dresden
um 1910: Rathaus in Auerbach/Vogtland
um 1910: Krankenhaus der Brüderanstalt in Moritzburg
1912: Turnhalle in (Dresden-)Stetzsch
1916–1939: Siedlung der Baugenossenschaft Feuerwerkslaboratorium in Radeberg
1919–1921: Wohnhausgruppe Mohorner Straße / Frankenbergstraße in Dresden-Löbtau
1922: Wohnbebauung Frankenbergstraße 34–36 in Dresden-Löbtau
1922–1924: Wohnhaus Mockritzer Straße 8 in Dresden
1924: Wohnhaus Eisenstuckstraße 39 in Dresden (zerstört, erhaltenes Portal in Neubau integriert)
1924: Wohnhaus Nöthnitzer Straße 36 in Dresden
1919–1927: Erweiterungsbauten der Eigenheimsiedlung Dresden-Briesnitz
1926: Siedlung Hansastraße in Dresden
1926: Wohnanlage Conradstraße in Dresden
1926: Haus Deubener Straße 10 in Dresden
1926: Häuser Zauckeroder Straße 4–6 und 8–10, Wallwitzstraße 27–29 in Dresden
1926: Genossenschaftsheim Frankenberger Straße 60 in Dresden
1926–1927: Wohnhausgruppe Frankenberger Straße 52–58 in Dresden
Wohnhausgruppe an der Leutewitzer Straße in Dresden-Cotta
Wohnhausgruppe der Eisenbahner-Baugenossenschaft an der Vorwerkstraße in Dresden-Friedrichstadt
Bethlehemstift in Neudorf (Erzgebirge)
Villa Reinwart in Neuwelt
Siedlung Borna der Eisenbahner-Baugenossenschaft Chemnitz
Siedlung Hilbersdorf der Eisenbahner-Baugenossenschaft Chemnitz
Wohnhausgruppe in Dresden-Gruna, Zwinglistraße / Schneebergstraße
Villa für den Fabrikbesitzer A. Hoffmeister in Neustadt (Sachsen)
Wohnhausgruppe der Eisenbahner-Baugenossenschaft in Dresden, Münchner Straße 40–60
Literatur
Hermann Heine (Einleitung): Curt Herfurth. (= Neue Werkkunst) F. E. Hübsch, Berlin / Leipzig 1928.
Tom Henke: Architekten in Cotta. Teil 1: Curt Herfurth und seine Bauten. In: Cottaer Froschpost, Nr. 1/2007, S. 6–7.
Bernhard Sterra et al.: Dresden und seine Architekten. Strömungen und Tendenzen 1900–1970. Verlag der Kunst Dresden, Husum 2011, S. 82, S. 184.
Elke Butze, Birgit von Rüdiger, Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden: Eigenheimsiedlung Dresden-Briesnitz, Gestaltungsfibel für das Denkmalschutzgebiet