Criegee-UmlagerungDie Criegee-Umlagerung, benannt nach dem deutschen Chemiker Rudolf Criegee (1902–1975), ist eine Namensreaktion aus dem Bereich der organischen Chemie und wurde 1945 erstmals erwähnt.[1] Bei der Criegee-Umlagerung handelt es sich um eine Methode zur Umlagerung des Peroxyesters eines tertiären Alkohols in Ketone, Ester und Carbonate. Die Reaktion erfolgt mittels einer Persäure. Die Criegee-Umlagerung ist dabei nicht mit der Baeyer-Villiger-Oxidation zu verwechseln, bei der Ketone mittels Persäure zu Estern umgesetzt werden.[2] ÜbersichtsreaktionEin tertiärer Alkohol wird mittels Persäure zu einem Peroxyester umgesetzt, welcher durch mehrfache Insertion von Sauerstoff zu einem Keton, einem Carbonsäureester oder zu einem Kohlensäureester umgesetzt werden kann: ReaktionsmechanismusDer nachfolgend präsentierte Reaktionsmechanismus wird in der Literatur[2] beschrieben: Erste Sauerstoff-InsertionIm ersten Schritt entsteht aus einem tertiären Alkohol 1 und einer Persäure 2, unter Abspaltung von Wasser, der Peroxyester 3. Durch eine starke Polarisation der O-O-Bindung, kommt es zu einer heterolytischen Spaltung und die Zwischenstufen 4 und 5 entstehen.[3] Im folgenden Schritt kommt es zur ersten Sauerstoff-Insertion. Dabei wird an das Carbokation 5 zunächst Wasser angelagert. Durch Protonenumlagerung kommt es anschließend zur Abspaltung eines primären Alkohols und durch das Carboxylat-Ion 4 zur Abspaltung einer Carbonsäure. Das Produkt der Reaktion ist ein Keton 6. Zweite Sauerstoff-InsertionBei der zweiten Sauerstoff-Insertion, wird aus dem Carbokation 5 mit der Persäure 2 zunächst wieder ein Peroxyester gebildet. Durch erneute heterolytischen Spaltung der O-O-Bindung des Peroxyesters, wird das Carbokation 7 gebildet. Wie bei der ersten Sauerstoff-Insertion wird nachfolgend ein primärer Alkohol und eine Carbonsäure abgespalten, wobei nun ein Carbonsäureester 8 entsteht. Dritte Sauerstoff-InsertionDie dritte Sauerstoff-Insertion verläuft nach dem gleichen Schema, wobei der Peroxyester aus dem Carbokation 7 gebildet wird. Das Produkt der dritten Sauerstoff-Insertion ist ein Kohlensäureester 9. Einzelnachweise
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