Coupe de France 1918/19Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1918/19 war die zweite Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. Er begann wenige Wochen vor Ende des Ersten Weltkriegs; deshalb nahmen Mannschaften aus dem zu Deutschland gehörenden Elsass und Teilen Lothringens daran ebenso wenig teil wie solche aus den vom Krieg besonders betroffenen nördlichen und östlichen Regionen. Für diese vom Comité Français Interfédéral (CFI) organisierten Veranstaltung meldeten 59 Vereine aus den noch nebeneinander bestehenden Verbänden – der Union des sociétés françaises de sports athlétiques (USFSA), der kirchlichen Fédération Gymnastique et Sportive des Patronages Français (FGSPF), der Ligue de Football Association (LFA) und der Fédération Cycliste et Athlétique de France (FCAF). Die Gründung des einheitlichen Landesverbands Fédération Française de Football fand erst nach Abschluss des Pokals von 1918/19 statt (Genaueres siehe hier). Gewinner des diesjährigen Pokals – dieser trug auch in diesem Jahr noch den Namen Coupe Charles Simon, benannt nach einem an der Front gefallenen Sportler und Verbandsfunktionär – wurde CASG Paris, der besonders während der Kriegsjahre sehr erfolgreiche Betriebssportverein der Großbank Société Générale. CASG bezwang im Endspiel den Titelverteidiger Olympique Paris – wie die „Bankiers“[1] in der USFSA organisiert –, an dem sie im Vorjahr noch im Halbfinale gescheitert waren. Fünf Mannschaften erhielten für die erste Runde ein Freilos, die 54 anderen bestritten eine Qualifikationsrunde. Eine Pokalkommission setzte rundenweise sämtliche Begegnungen fest, wobei – unter den Kriegsbedingungen nicht unlogisch – Fragen der Reisedistanzen im großflächigen Frankreich ebenso eine Rolle spielten wie die Qualität der an den jeweiligen Orten vorhandenen Spielstätten und der Infrastruktur. Dabei wurde auch das Heimrecht festgelegt. Endete eine Begegnung nach Verlängerung unentschieden, wurde ein Wiederholungsspiel ausgetragen.[2] 1. RundeSpiele am 6. Oktober 1918
(a) Die Gastmannschaft trat zum Spiel nicht an.
(b) Cognac wurde nachträglich zum Sieger erklärt.
(c) Toulouse wurde ohne Spiel zum Sieger erklärt. SechzehntelfinaleSpiele am 3. November 1918
(d) Die Gastmannschaft trat zum Spiel nicht an.
(e) Die Partie wurde 4:0 für den RC gewertet, weil Argenteuils Elf das Spielfeld verlassen hatte. AchtelfinaleSpiele am 1., Wiederholungsspiel am 15. Dezember 1918
(f) AS Lyon wurde nachträglich zum Sieger erklärt, weil Olympique Marseille mit Torhüter Henric in dieser Runde einen Spieler des SC Marseille eingesetzt hatte.
(g) Le Havre trat zum Spiel nicht an. ViertelfinaleSpiele am 5. Januar 1919
HalbfinaleSpiele am 2. Februar 1919
FinaleSpiel am 6. April 1919 im Prinzenparkstadion in Paris vor 10.000 Zuschauern
MannschaftsaufstellungenAuswechslungen waren damals nicht möglich; die meisten französischen Vereine hatten in dieser Zeit noch keine fest angestellten Trainer. CASG Paris: Lucien Ganneval – John Mentha , Célestin Frizon – Hadden, Alphonse Schmer, Émilien Devic – Eugène Devicq, Paul Deydier, Louis Hatzfeld, Jean Boyer, Julien Devicq Olympique Paris: Blochet – Émile Fiévet, Henri Vasselin – Marcel Jousserand, Maurice Ninot, Van Steck – Jules Dewaquez, Paul Landauer, Marcel Mainguet, Louis Darques , Eugène Dartoux Schiedsrichter: Armand Thibeaudeau (Paris) Tore1:0 Devic Besondere VorkommnisseOlympique Paris (im Vorjahr noch Olympique Pantin benannt) musste im Finale auf vier belgische Stammspieler (Torhüter René Decoux, Van Roey, Lambrechts und Verhoeven) verzichten, die Ende 1918 – bei Kriegsende – in ihr Heimatland zurückgekehrt und nicht bereit waren, für diese Begegnung noch einmal nach Paris zu kommen.[3] Am Tag nach diesem Endspiel fand in Paris auch die Gründungsversammlung der Fédération Française de Football Association (FFFA, später FFF) statt. Literatur
Weblinks
Anmerkungen
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