Conrad Fehr wurde 1854 in Toftlund im deutsch-dänischen Grenzgebiet geboren als Sohn des Ökonomen Jes Richter Fehr und dessen Frau Jørgine Adelheide Mathilde, geb. Nilsen-Borgen. Fehr studierte von 1877 bis 1881 an der Akademie der Bildenden Künste München unter den Professoren Gyula Benczúr, Alois Gabl, A. Wagner und Ludwig von Löfftz.[1] Es folgten längere Studienreisen nach Holland, Belgien, Dänemark und Paris. Ab 1882 hatte er seinen Wohnsitz in Berlin,[2] wo er ab 1885 an der Zeichenschule des Vereins der Berliner Künstlerinnen unterrichtete.
1892 erfolgte von ihm die Gründung einer akademischen Schule für bildende Kunst, der „Akademie Fehr“ als Alternative zu der Berliner Akademie der Künste.[3] An der bis 1912 existierenden Einrichtung unterrichteten u. a. auch Walter Leistikow, Adolf Brütt und Karl Storch d. Ä.[4] Sein Debüt als Bildhauer hatte Fehr 1896 auf der Großen Berliner Kunstausstellung, wo er nach Beendigung seiner Lehrtätigkeit auch als Maler regelmäßiger Gast war. 1884 erhielt er in London eine Bronze-Medaille. Nach dem Ersten Weltkrieg war er für längere Zeit in Kopenhagen, wo er verschiedene Aufträge für Porträts ausführte.
Conrad Fehr machte sich vorrangig einen Namen als Lehrer seiner Akademie, seine Genrebilder und religiösen Szenen wie auch die zahlreichen Porträts und Landschaften zeigen ihn aber als beachtlichen Künstler.
Fehr, Konrad. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 291 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Fehr, Conrad. In: Berliner Adreßbuch, 1895, Teil 1, S. 293. „Bildniß- u. Geschichtsmaler, Vorsteher der akad. Schule f. d. bildenden Künste. (Privat Akademie für Damen u. Herren) W Lützowstr. 82. Sprechstd. Vormittags außer Sonntag. Wohn. Friedenau, Fregestr. 5.“ (Adresse der Wohnung bis 1933).
↑Abbildung, Ausstellung von Aquarellen, Pastellgemälden und Handzeichnungen zu Dresden vom 14. August bis 25. September 1887 in den Räumen des Königl. Polytechnikums
↑Abbildung, Auktionshaus Hermann-Historica, München