Ziel des Complexity Science Hub Vienna ist es, die Erforschung komplexer Systeme, Systemanalyse und Big Data Science in österreichischen Institutionen zu bündeln, zu koordinieren und voranzutreiben, um die internationale Sichtbarkeit der österreichischen Komplexitätsforschung zu erhöhen. Die Erkenntnisse aus der Analyse von Big Data sollen dem Nutzen der Allgemeinheit dienen.[10]
Inhaltliche Schwerpunkte der Forschung am CSH sind unter anderem[10]
Gesundheit und Medizin (auf Basis von Gesundheitsdaten Berechnung der Effizienz und Belastbarkeit des Gesundheitssystems; personalisierte Medizin; Krankheitsvorhersage und Krankheitsprävention)
Systemisches Risiko (Warum kollabieren komplexe Systeme wie Bankennetzwerke? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit für Kollaps? Kann Kollaps vorausgesagt werden? Wie muss ein komplexes System gebaut sein, damit es stabil bleibt? Was zeichnet ein robustes komplexes System aus?)[13]
Städte („Science of Cities“) (Wie können Daten zum Vorteil von Städten, Bevölkerung, Verwaltung eingesetzt werden ("Smart City")? Wie werden Städte nachhaltiger? Wie wird die Bürgerbeteiligung erhöht? Gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Stadtgröße und Stadtleben?)
das „Internet der Dinge“ (Führt mehr Effizient in der Produktion automatisch zu mehr Verwundbarkeit? Wie sicher ist eine voll digitalisierte Produktion etwa in Hinblick auf Attacken? Wie können Sensordaten genutzt werden, um systemische Fragen zu beantworten?)
„Computational Social Science“ (Meinungsbildung in Sozialen Netzwerken / heterogenen Gesellschaften / von Frauen und Männern. Wie entsteht Konflikt, wie kann er gelöst werden? Netzwerken Männer und Frauen unterschiedlich?)[14]
„Big Data Analytics“ ([Wie sehr] verlieren wir unsere Privatsphäre? Sind soziale Medien eine Gefahr für die Demokratie? Wie können Fake News identifiziert werden? Was sagen soziale Medien über Geschlechter aus? Big-Data-Modelle der Gesellschaft[15])
Finanzierung und Zusammensetzung
Von den vier Gründungshochschulen wurde eine Beteiligung in Höhe von jeweils 200.000 Euro pro Jahr vereinbart, davon je 40.000 Euro in bar und je 160.000 Euro in Form von zwei Laufbahnstellen für einen Senior- und einen Junior-Wissenschaftler. Die Wissenschaftler werden vom jeweiligen Partner angestellt und dem CSH zugeordnet.[16] Weitere Förderungen steuert das BMVIT und die Nationalstiftung für Forschung und Technologieentwicklung bei.[8] Geplant war von Beginn an der Ausbau auf 30 Stellen.[16] Dieser Ansatz wurde 2016 auf maximal 50 Wissenschaftler erhöht.[17] Per Ende 2018 arbeiten rund 20 Forscher direkt am Complexity Science Hub Vienna.
Getragen wird der CSH vom Verein zur wissenschaftlichen Erforschung komplexer Systeme.
↑ abHOME - CSH. Abgerufen am 13. November 2018 (amerikanisches Englisch).
↑Stefan Thurner, Bernat Corominas-Murtra, Rudolf Hanel: Three faces of entropy for complex systems: Information, thermodynamics, and the maximum entropy principle. In: Physical Review E. Band96, Nr.3, 15. September 2017, S.032124, doi:10.1103/PhysRevE.96.032124.
↑Thurner, Stefan; Hanel, Rudolf; Klimek, Peter: Introduction to the theory of complex systems. 1st ed Auflage. Oxford University Press, New York 2018, ISBN 978-0-19-186106-2.
↑Sebastian Poledna, Stefan Thurner: Elimination of systemic risk in financial networks by means of a systemic risk transaction tax. In: Quantitative Finance. Band16, Nr.10, 11. April 2016, ISSN1469-7688, S.1599–1613, doi:10.1080/14697688.2016.1156146.
↑Sebastian Poledna, Abraham Hinteregger, Stefan Thurner: Identifying Systemically Important Companies by Using the Credit Network of an Entire Nation. In: Entropy. Band20, Nr.10, 16. Oktober 2018, ISSN1099-4300, S.792, doi:10.3390/e20100792.