ComitatDas Comitat (von lat. comes, Begleiter) war ein studentischer Brauch, mit dem anerkannte Waffenstudenten (und Professoren) aus ihrer Hochschulstadt verabschiedet wurden. Er endete mit dem Aufkommen der Eisenbahn Ende der 1850er Jahre. EhrungDie höchste Ehrung, die ein verdienter und beliebter Bursch erleben konnte, war das Comitat, wenn er die Alma Mater verließ. Die Zurückbleibenden gaben ihm ein feierliches Geleit, bis vor den Toren der Stadt noch ein Abschiedstrunk eingenommen wurde. Mancherorts saßen alle in Fahrzeugen, andernorts fuhr der Verabschiedete allein, während die übrigen ritten. In ähnlicher Weise wurden Professoren oder hohe Besucher der Universität geehrt. Die Studentenschaft ordnete sich zu einem Festzug, den der „Generalanführer“ eröffnete und der „Generalbeschließer“ abschloss, während der Mitarbeiterstab der „Generalmarschälle“ (Marschälle, Chapeaux d’honneur) die übrigen Aufgaben der Festleitung erfüllten. Ähnlich wurden die Leichenbegängnisse veranstaltet. KönigsbergDie Corps versammelten sich an solchen Tagen mittags am Albertinum, sangen dort oder an der Stoa Kantiana das Abschiedslied Bemooster Bursche zieh ich aus, behüt’ dich Gott, Philisterhaus und bestiegen dann die bereitgestellten Equipagen. Eröffnet wurde der Zug durch den Entrepreneur mit zwei Leibfüchsen in Wichs in einer vierspännigen Extrapost; dann folgten die Senioren und eine Anzahl Corpsburschen in ihren Wagen mit dem Banner, in der Mitte des Zuges in sechsspänniger Extrapost der Comitierte mit seinen zwei Ehrenburschen, dahinter die anderen Wagen und als Abschluss die Präsiden der Festkneipe. Der bunte festliche Zug bewegte sich um den Dom herum durch die Hauptstraßen der Stadt und durch das Brandenburger Tor nach Kalgen hinaus. Dort wurde ein fröhlicher Abschiedskommers abgehalten, der Komitierte mit Abschiedsreden und Liedern geehrt, allgemeine Herzlichkeit und Verbrüderung herrschten, und am späten Nachmittag oder erst in tiefer Nacht kehrten alle nach der Stadt zurück. Andere in das Philisterland abfahrende wurden nicht selten von den Brüdern nach dem Posthofe zum letzten Abschiedsgruß begleitet.[2] Am 24. September 1841 wurde Ferdinand Gregorovius mit einem Comitat verabschiedet. Über ein winterliches Comitat berichtet S. Schindelmeiser:[3]
Literatur
Einzelnachweise
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