II: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die zweite (lateinischsecunda). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Cohors secunda .. ausgesprochen.
Raetorum: der Räter. Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit aus dem Volk der Räter auf dem Gebiet der römischen Provinz Raetia rekrutiert. Die Hilfstruppeneinheiten der Räter wurden laut Tacitus zu zwei verschiedenen Zeitpunkten aufgestellt: nach der Eroberung Raetiens um 15 v. Chr. sowie um 70 n. Chr. in Folge des Helvetieraufstands.[1]
Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine reine Infanterie-Kohorte, eine Cohors (quingenaria) peditata, handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.
Geschichte
Der erste gesicherte Nachweis der Einheit in der Provinz Raetia beruht auf einem Militärdiplom, das auf das Jahr 107 n. Chr. datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Raetisches Heer) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 116 bis 167/168 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz.[1][2][3][4]
↑ abDas Diplom ist nur unvollständig erhalten. Der Kommandeur und der entlassene Soldat gehörten entweder der Cohors I Raetorum oder der Cohors II Raetorum an.
↑ abDie genaue Zuordnung zu einer der beiden Einheiten mit dem Namen Cohors II Raetorum ist nicht möglich bzw. umstritten.
↑ abcdBei diesen Soldaten ist eine genaue Zuordnung zur Einheit nicht möglich. Sie könnten in der Cohors II Raetorum, der Cohors I Flavia Canathenorum oder der Cohors II Gallorum gedient haben, die alle in Straubing stationiert waren.
Einzelnachweise
↑ abcdFarkas István Gergő: The Roman Army in Raetia, Dissertation, University of Pécs Faculty of Humanities 2015, S. 158, 160–161, 244–259, 424–423 (PDF (Memento des Originals vom 14. Dezember 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/idi.btk.pte.hu).
↑Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 160 Tabelle 4 (PDF S. 162).
↑ abJohn Spaul: Cohors². The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army. British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4, S. 274–275, 279